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Rock’n’Roll-Pathos? Am Arsch!

Gründe, im Sommer zu Hause zu bleiben

Belastungsprobe

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Die aufgehende Sonne verleiht dem zur Müllkippe mutierten Zeltplatz einen angenehmen, fast wohligen Schimmer. Es herrscht Aufbruchsstimmung. Während eine leichte Brise sanft den bezeichnenden Duft der Sanitäranlagen mit einer Nuance verflogenen Alkohols herüberträgt, lausche ich dem sachten Würgen eines meiner Camp-Mitbewohner. Es klingt wie Musik in meinen Ohren. Ganz romantisch werde ich, wie ich so in meinem Klappstuhl sitze und die ulkigen Reflektionen der tausend Glasscherben in der großen Ravioli-Pfütze vor meinem Zelt betrachte - faszinierend. Nichts kann mir jetzt die Laune verderben, denn es ist Sonntagmorgen und mein Bett ist nur noch wenige Stunden voller Strapazen entfernt.

Dabei sollte doch alles perfekt werden. Nahezu euphorisch hatte ich dem vergangenen Festivalwochenende entgegen geblickt: Ein tolles Billing war angekündigt worden, es sollten genau die richtigen Leute mitkommen und ein wenig Abwechslung kann man ja ohnehin gut gebrauchen.

Die stundenlangen Staus vor dem Befahren des Zeltplatzes waren dabei das geringste Übel. Gar nicht einfach war es, bei Dunkelheit und strömendem Regen zu erkennen, aus welcher Standortwahl die wenigsten unterm nagelneu gekauften Zelt klebenden Kuhfladen resultieren würden. Das würde man ohnehin erst anhand des nächtlichen Geruchs validieren können. Denn wenn man schon nicht schlafen kann, bleibt viel Zeit, sich seiner Sinneseindrücke friedvoll hinzugeben. Oder den missvergnügten Schimpftiraden seiner Freundin zu lauschen, die Festivals ohnehin nicht mag und nur mitgekommen ist, weil sie aus irgendeinem surrealen Grund die feste Überzeugung vertritt, mir damit einen Gefallen zu tun – wenn die wüsste.

Am nächsten Morgen nach wenigen Minuten Schlaf (das Partyzelt steht natürlich direkt nebenan) kurz zur Bändchenausgabe gehuscht. Vier Stunden später bin ich stolzer Besitzer des lila Stofffetzens. Nach dem 20-Minuten-Marsch zum Festivalgelände, der einige neue und übelriechende Bekanntschaften mit sich bringt, kann der musikalische Teil des Wochenendes beginnen: Während ich die Musiker auf der Bühne aus gefühlten zehn Kilometern Distanz nur erahnen kann, nutze ich meine volle Konzentration, um nicht in der puddingähnlichen Substanz unter mir zu versinken. Der Boden ist mindestens so matschig, wie das ekelhafte Soundgebräu, das da zäh aus den Boxen quillt – da kann sich die Band noch so sehr anstrengen. Meine Freundin beschwert sich lautstark über ihr verdrecktes Schuhwerk.

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