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J.B.O.: Biografie des Blödsinns

Für den Fan, der noch nicht alles weiß

Zum 22. Jubiläum gibt's ein pinkes Büchlein für die Fans

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J.B.O. kennt man als deutschsprachiger Metaller, ob man sie nun mag oder nicht. Die Schreiberin dieser Zeilen hat es jahrelang geschafft, um die pinke Gefahr herumzukommen, wurde aber auf der 2011er Ausgabe des Summer Breeze Open Airs genötigt, dem Auftritt der Franken beizuwohnen - und ganz ehrlich, sympathisch sind die Herren allemal und musikalisch haben sie auch einiges drauf, auch wenn der Humor teilweise schwer an der unteren Niveaugrenze kratzt. Nach 22 Jahren Bandgeschichte schien es mal Zeit zu sein für eine Zusammenfassung des künstlerischen Schaffens der Herren - ein gutes hat die Existenz der Combo aber so oder so: Andrea und Carsten, die beiden Schreiber der Biografie hätten sich wahrscheinlich ohne die Mitwirkung am J.B.O.-Fanclub bzw. an der Homepage nicht kennen und lieben gelernt. So gesehen haben die Blödelfranken also durchaus ihre Existenzberechtigung.

Dass die J.B.O.ler inzwischen irgendwie zum deutschen Kulturgut gehören, kann man ihnen nicht absprechen und im Verlauf der Biografie wird deutlich, dass dieser Status durchaus schwer erkämpft sein wollte. Zu Beginn der "Karriere" im schönen Jahr 1989 krähte natürlich kein Hahn nach der Mischung aus Comedy und Metal. Die Menschen, die auf Comedy standen, konnten mit Hannes' Thrashgebrüll nichts anfangen, und die echten Metaller waren so auf ihre Ernsthaftigkeit und ihre Stöcke im Arsch fixiert, dass der rosarote Funke auch bei ihnen nicht übersprang. Abgesehen davon verletzten sich J.B.O.-Mitglieder proportional recht häufig - da mal ein verletzter Finger, ein gebrochenes Bein; da läppert sich auf der Krankenhausrechnung ganz schön was zusammen. Allerdings, und das gibt ein megagroßes Plus, versuchen die Herren immer, ihren Fans einen Konzertersatz oder eine zusätzliche Autogrammstunde zu bieten - wie beim eingangs erwähnten Summer Breeze, wo wegen des großen Andrangs einfach eine zweite Signierstunde drangehängt wurde.

Neben solcherlei Informationen bietet die "Biografie des Blödsinns" natürlich allerlei diskografische Details, über Aufnahmeprozesse bis hin zu Touren und natürlich wird auch die Umbennenung von "James Blast Orchester" zu "J.B.O." thematisiert, aber auch Hintergrundwissen, dass sich die beiden Autoren in unermüdlicher Kleinstarbeit zusammengesucht haben. Beispielsweise wurde die Original handschriftliche Planung für den ersten Auftritt liebevoll eingescannt und ins Buch gepackt - ebenso wie der Brief der Bundesprüfstelle, der darauf hinausläuft, dass "Gänseblümchen" doch nicht auf dem Index landet. Dabei freute sich die Band aber weniger über die Nicht-Indexierung, sondern über die Tatsache, dass sie in dem Schreiben offiziell als Künstler bezeichnet werden.

Inhaltlich deckt das Buch also vermutlich so ziemlich alles ab, was sich bis zum aktuellen Zeitpunkt ereignet hat. Und obwohl man natürlich merkt, dass die beiden Schreiberlinge mit Herz und Seele pink sind, lässt der Schreibstil streckenweise doch zu wünschen übrig, völlig abgesehen davon, dass die Lektoren hier eher schlecht als recht gearbeitet haben. Falsch gesetzt Kommata gibt es zuhauf, auch Leerzeichen nach dem Punkt fehlen des Öfteren. Auch mit der Groß- und Kleinschreibung hapert es in bestimmten Passagen ein wenig; all das trübt den Lesegenuss ein wenig, vorausgesetzt, man achtet auf so etwas. Wenn man allerdings wirklich nur als Fan möglichst viele Infos aufsaugen will, kann man sich die Biografie guten Gewissens ins Regal stellen. Sieht eh süß aus: Das knallpinke Buch zwischen all den dunkel gehaltenen Horrorromanen.

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