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Humameny: Die Artillerie

Vierter und vorerst letzter Teil der Dark-Future- / Cyberpunk-Hörspiel-Serie
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Mit “Die Artillerie” steht bereits seit einiger Zeit der vierte Teil der Dark-Future-/ Cyberpunk-Hörspielserie HUMANEMY bereit. HUMANEMY ist, neben der eher im Bereich Krimi / Thriller / Horror angesiedelten Reihe “Die Gebrüder Thot” die zweite Serie der Hörspielschmiede Lindenblatt Records. Das ursprünglich von den beiden Brüdern Stefan und Thomas Lindner (Schandmaul, Weto) ins Leben gerufene Projekt wird mittlerweile hauptsächlich von Stefan betrieben, was den Tatendrang des jungen Labels aber nicht schmälert. Sollte die vorliegende Episode ursprünglich das Ende der HUMANEMY-Reihe markieren, haben sich die Autoren Stefan Lindner und Johnny Wittermann nun entschieden, vier weitere inhaltlich anknüpfende Episoden herauszubringen.

In den bisherigen Teilen “Das Chamäleon”, “Der Fahrer” und “Der Hacker” hat das Team um den in Ungnade gefallenen High-Tech-Geheimagenten Lennard ihren politisch brisanten Daten-Diebstahl gemeistert. Einen herben personellen Verlust zum Trotz bleibt keine Zeit zum Verschnaufen, denn ihr Auftraggeber bemängelt die Vollständigkeit der gestohlenen Daten. Dem Zeitdruck geschuldet bleibt den Protagonisten nichts anderes übrig, als sich ihrem Ziel durch die alten, höchst gefährlichen Katakomben der Stadt zu nähern. Wo sie prompt in einen Hinterhalt geraten, dem sie nur knapp entkommen können.

Die vorliegende Folge beginnt allerdings widererwartend nicht in den Katakomben unter der Stadt. Stattdessen findet sich der geneigte Hörer mitten in einer Kriegsszenerie in Afrika wieder. Unter Kugeleinschlägen, harschen Befehlen und schmerzerfülltem Schreien muss sich der Ex-Soldat Center seinem Gewissen stellen. Der inhaltlich mehr als überraschende zweite Track „True Romance“ knüpft an diese Ereignisse an und zeigt eine völlig andere, verletzliche Seite des sonst so harten „Mann fürs Grobe“.

Dass man gut 20 Minuten auf die eigentliche Fortsetzung der Geschehnisse aus Episode drei warten muss, lässt sich verkraften, denn die Rückblenden verknüpfen geschickt einige Figuren und helfen deren Motivation besser zu verstehen.
Nach dem HUMANEMY-Theme geht es dann aber endlich an bekannter Stelle in den Katakomben weiter. Das Team kann den vorgeschobenen Drogendeal und den eigentlichen Hackerangriff erfolgreich über die Bühne bringen. Einzig die Flucht gestaltet sich schwieriger als gedacht. Das für die oben erwähnte Fortsetzung kurzfristig veränderte Ende hält eine Menge Überraschungen und Antworten bereit, hinterlässt den Hörer aber dennoch etwas irritiert und mit offenen Fragen - wohl nicht ganz unabsichtlich könnte man meinen.

Die Aufnahmequalität bewegt sich wieder auf einem hohen Niveau. Auch an der Hintergrundmusik und den eingesetzten Geräuschen ist absolut nichts auszusetzen. Es entsteht durchweg eine dichte, glaubwürdige Atmosphäre und plastische Geräuschkulisse. Das Hörspiel besticht durch seine derben, authentischen Dialoge, eine gute Portion Witz und gut ausgearbeitete, ungewöhnliche Charaktere. Selbst die gefühlvollen Passagen gefallen sehr gut. Noch in Episode „Der Hacker“ klang das deutlich weniger glaubwürdig.

Das Sprecher-Lineup hält auch in der vorerst letzten Episode noch einige neue Gesichter bzw. Stimmen bereit. Neben den Profis Maik Epple, Oliver Mink, Werner Wilkening und Tonio von der Meden konnte Charlie Bravo, Frontmann der gleichnamigen Münchner Elektropop-Band, für das Projekt gewonnen werden. Ebenfalls neu dabei ist Nobusama von der Metalband Coppelius in der durchaus gelungenen Rolle des Japaners Taiki Nakamura. Viele weitere Sprecher kennt man bereits von den vorherigen Episoden, zum Beispiel den jungen Lukas Lindner als der Junge “Tanto”, Holly Loose (Letzte Instanz) als Kemal Kismet und Peter Henrici (Feuerschwanz) als SEK-Chef Björnson.

Im Hintergrund dominiert wieder die elektronisch, düstere Musik der Industrial-Band VorTeX. Aufgelockert wird das ganze durch zahlreiche Gastmusiker wie zum Beispiel Thomas Lidner (Schandmaul, Weto) am Piano oder Benni Cellini von Die Letzte Instanz am Cello. Diesmal gibt es neben der CD mit dem eigentlichen Hörspiel noch ein besonderes Schmankerl: Dem vorliegenden Teil von HUMANEMY liegt nämlich noch eine zweite CD mit dem Soundtrack bei. Die CD umfasst mit rund 80 Minuten Laufzeit fast alle Tracks der vierteiligen Serie. Dies ist eine wirklich schöne Sache, denn die Stücke sind qualitativ durchweg mehr als nur Beiwerk. Die meisten Songs stammen von VortTex, der Band des Mitautoren Johnny Wittermann. Zu dem harten, ohne Gesang eingespielten Industrial-Sound gesellen sich einige lockere Jazz-Nummern, etwas gefühlvoller Rock und die hörenswerten Themes des Hörspiels. Anspieltipps wären das treibend harte „Galactica“, das experimentierfreudige „Lennart's Theme“ , das ruhige leicht melancholische “Lost” und die gediegene Jazz-Nummer „Alles außer Mord“.

Die beiden CDs sind verpackt in einem hochwertig aufgemachten Digipack und können über die gewohnten Kanäle oder direkt bei Lindenblatt-Records geordert werden. Bei pop.de kann auch ein günstiges Bundle mit allen Episoden bestellt werden.

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