Fernab der uns allen alles verbindenden Musik frönt der normale Metalhead auch anderen Hobbys, zumindest manchmal. Und so macht sich eine kleine The-Pit.de-Delegation auf, um weit über den musikalischen Tellerrand hinaus die Metalszene anzutesten – sind denn auch auf der Auto-Motor-Sport-Show Metalheads beiderlei Geschlechts unterwegs? Und was fasziniert sie daran, wo es doch nur um Blech (und manchmal noch nicht einmal das, wenn sich High-Tech-Kunstverbundstoffe einmischen; Anm. d. Red.) geht, wenn sie sich doch eh schon mit dem Stahl verbunden fühlen?
Nun, muss man denn ein totaler Fahrzeug-Maniac sein, muss einem die Automobil- und Motorradtechnik im Blut liegen, um sich auf der „Auto Motor Sport“-Messe in den Grugahallen in Essen begeistern zu können? Sind die neuesten Informationen über Bremsbelüftungen, Abgasturbolader, V8-Motoren oder auch dynamische Voll-LED-Lichter schon im Vorfeld wichtig oder reift man während der Messe zum Fachfreak?
Aber auch andere Fragen tauchen doch immer wieder auf: Wie ist es denn mit der musikalischen Beschallung, ist man nur ständiger Betrachter oder kann man eingesogen werden in die Welt des Benzins, der Ledersitze und der kuriosen Tuning-Technik-Updates, kurz gesagt: Kann man mitmachen, anfassen, mittendrin sein? Und wie sehen die Pommesgabeln aus? Und machen wir uns nichts vor: Wo sind die feschen Hasen, die kurvigen Models, die Stars und Starlets mit Hupen aus Fleisch und Blut? Und welche Rennsportler lassen sich überhaupt blicken?
Mit neuem Konzept ist also die diesjährige 45. Motorshow ins Rennen gegangen und einer ersten Pressemeldung ist zu vernehmen, dass schon am Startwochenende mehr als 112.000 BesucherInnen aller Alterstufen die Messehallen durchforsteten. Und da gibt es gerade für die Motorsportfans wieder einiges mehr zu sehen, ist doch gerade dieser Bereich wieder in den Fokus gerutscht, zahlreiche, mit Werbebanner förmlich zugekleisterte Rennwagen ziehen die Blicke auf sich, nicht wenige sind auch in unserer Bildergalerie (Galerie 1 siehe unten) zu finden. Überhaupt, die großen Marken sind endlich wieder alle vertreten, und es ist schon erstaunlich, mit welch glänzenden Augen die Gäste auf Details achten. Da wird uns z. B. ein Wiesmann GT MF5 als V8-Biturbo angepriesen, auf der Karosserie selbst steht aber V10 – merkwürdig ist das schon, wo doch die Fachleute an allen Ecken und Enden aus dem simplen Fachrätseln nicht mehr heraus kommen.
Da steht der Senior und streicht zärtlich über die hochglanzveredelte Rückseite der Chevrolet Corvette ZR 1, andere lassen sich von dem komplett in Leder überzogenen Wagen verzücken, andere wiederum stehen mit einer Mischung aus Begeisterung und völliger Verzweiflung vor den rostenden Stillleben im Untergeschoss. Alt und neu, genau das hat Tradition auf der Messe, und so kann man sich den neuesten Hightechstoßdämpfer aus der Nähe genauso anschauen wie die Flügeltürtechnik, die für anscheinend jeden Wagentyp zu haben ist. In der „Second Hand“-Halle aber ruhen schnell die Blicke auf eigentlich in die Jahre gekommenen Modellen, da stehen Youngtimer neben liebevoll restaurierten Oldtimern, wofür man natürlich auch ganz gerne mal eine sechsstellige Summe auf den Tisch blättern darf. Wahrscheinlich fernab seiner finanziellen Möglichkeiten, aber gerade diese Oldtimer faszinieren dann den jungen Mann, der mit seinem Wackenshirt durch die Hallen tingelt und leider etwas wortkarg zu Protokoll gibt, dass er froh sei, hier alles sehen zu können, er zwar auch fasziniert die neueren Modelle anschaut, aber die Leidenschaft auf Oldschool getrimmt ist.