1. Apotheosis
Markus: Dafür, dass der Song eigentlich nahezu komplett aus Parts besteht, die ursprünglich in anderen Songs auftauchen sollten, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Refrain ist aus rein spielerischer Sicht nicht gerade mein Favorit, aber mit dem Gesang da drüber find ich ihn doch ganz gut.
Corinna: Es ist im Moment einer meiner Lieblingssongs auf dem neuen Album und passt auch wunderbar als Opener. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Song live sehr gut funktioniert, ich freu mich schon drauf, das bald auszuprobieren.
2. Deathfist
Markus: Das war der erste Versuch, einen Zwei-Minuten-Kracher zu schreiben. Er ist dann zwar doch etwas länger geworden, aber knallt in meinen Ohren trotzdem ganz gut. Vielleicht ist er etwas punkiger als die anderen Songs, aber das gefällt mir sehr gut so. Als der Refrain fertig war, hatte ich den Gesang quasi direkt im Ohr, also war schon klar, dass der Song „Deathfist“ heißen wird. Corinna hat dann mit ihrer Idee, in den Lyrics einigen Bands zu huldigen und nur Songtitel zu verwenden, den Nagel auf den Kopf getroffen, denn genau das ist auch irgendwo das Konzept hinter der Band. Wirklich Neues wird man hier nicht finden, sondern eher Altbewährtes neu interpretiert (Hoffentlich aber, ohne dabei allzu sehr nach stumpfem Abklatsch zu klingen).
Corinna: Er ist kurz und knackig, textlich eine Hommage an Bands, die wir selbst gerne hören. Wer die Titel richtig zuordnet, hat sich ein Bier verdient.
3. Slay Her
Markus: Das ist der älteste komplette Song und auch schon auf der „Demons“-EP zu finden. Das war der erste, den ich damals für „unsere“ ehemalige Band geschrieben habe, nachdem der andere Gitarrist und bis dahin Kreativkopf ausgestiegen ist. Ich hatte zwischendrin mal ein paar Zweifel, ob das Ganze nicht zu sehr geklaut sein könnte. Deswegen war mir der Songtitel, welcher ursprünglich einfach nur ein Arbeitstitel war, relativ wichtig. Damit sollte halt direkt klar gestellt werden, dass wir gar nicht erst versuchen, das Rad neu zu erfinden. Somit war der Song später dann auch irgendwie Wegweiser für die „konzeptionelle Ausrichtung“ von Deathfist. Er ist bis heute auf jeden Fall einer meiner Favoriten.
Corinna: „Böse Zungen“ behaupten, dass vor allem der Anfangsteil sehr nach einer bekannten Band klingt. Welche das wohl sein mag? Ich höre den Song immer wieder gerne, er war auch schon auf der EP.
4. Beast
Markus: Und direkt folgt der nächste Favorit. Das müsste der erste Song gewesen sein, bei dem Jan sich und sein Drumming mehr oder weniger frei einbringen konnte, denn von dem Großteil der Songs hatten wir bereits Demo-Versionen, auf denen der Tormentor noch gespielt hat. Der Part, welcher durch den Bass eingeleitet wird, ist mit Abstand das älteste Stück Musik auf der Platte. Den habe ich seit 1995 mit mir rumgeschleppt, aber bisher irgendwie nirgendwo unterbringen können. Damals habe ich hin und wieder für mich selbst etwas auf so einem 4-Spur-Kassettenrekorder gebastelt, da ich zu der Zeit noch keine Band hatte. Der „Song“, aus dem der Part stammt, ist übrigens so ein typisches 90er-Jahre-Disco-Crossover/Hardcore-Ding (lacht). Wenn der Gesang in dem langsamen Teil gegen Ende einsetzt, bekomme ich alter Emo ganz gerne eine Gänsehaut. An der Stelle noch einmal Tempo rauszunehmen, war z.B. Jans Idee.
Corinna: Er ist schön flott. Ich mag aber vor allem den langsameren Mittelteil. Wahrscheinlich ist es die Mischung, die den Song für mich so interessant macht.
5. Hell Is Here
Markus: Das müsste der erste Song gewesen sein, den wir nach der EP fertig hatten. In der ersten Version habe ich im Refrain noch ein anderes Riff gespielt, welches ich dann aber doch lieber für einen anderen Song aufsparen wollte. Auf das aktuelle Refrain-Riff bin ich witzigerweise durch so einen Smash-Hit im Radio gekommen (Gossip – Heavy Cross, glaube ich).
Corinna: Hier standen dann zur Abwechlsung keine Filme oder Bücher Pate für den Text. Ich habe wohl einfach zu viel vor der Konsole gehockt und Spiele gespielt. Ich mag den Song, für mich ist er einfach nur düster.
6. Demons
Markus: Das ist das Titelstück der EP und der erste Song, den wir als Deathfist geschrieben haben. Er sollte ursprünglich viel kürzer sein, aber das hat auch wieder nicht geklappt. Ich war anfangs nicht so angetan davon, alle Stücke der EP mit auf das Album zu packen, aber da die EP – von einer streng limitierten 66er Auflage abgesehen – nicht einzeln auf CD zu haben war, macht das doch irgendwie Sinn. Außerdem sah es zu Beginn der Aufnahmen so aus, als wenn wir ein bis zwei neue Stücke weniger fertig bekommen und zu guter Letzt unterscheiden sich die Versionen vom Album leicht von denen auf der EP und Jans Drumming ist natürlich auch ein bisschen anders als das vom Tormentor. Also passt das schon, würde ich sagen. Der Mittelteil war eigentlich nur ein Platzhalter, da ich zwar so etwas in der Art wollte, das Riff an sich aber eher blöd fand. Corinna meinte dann aber, dass wir das auf jeden Fall so lassen sollten und mit Gesang gefiel es mir dann auch. Der doomigere Abschluss war Tormentors Idee und der gefällt mir besonders auf der Album-Version mit Corinnas Schreien und dem „Ausblenden“ der Produktion auf Raummikrofon extrem gut.
Corinna: Es ist ein weiterer alter Bekannter von der EP. Ich bin nach wie vor begeistert von der Textstruktur. Auch das neue Ende ist sehr gelungen.