Achtung: In deinem Browser ist JavaScript entweder nicht installiert oder deaktiviert. Einige Funktionen dieser Seite stehen daher leider für dich nicht zur Verfügung.

Black Space Riders: “Black Space Riders” in eigenen Worten

Was der Weltraum aus Menschen machen kann

Irgendwo da draußen leben sie, die Black Space Riders!

Zum Thema

1. Spacebomb

JE: Der erste BSR-Song überhaupt entstand noch vor der Bandgründung. Ist also sowas wie der "Black-Space-Riders-Urknall". Das Riff zusammen mit ´nem Drumcomputer-"Bum-Zack" kurz aufgenommen und dann meinen Wunschmitstreitern für die Band vorgespielt, damit die überhaupt wussten, in welche Richtung ich will. Die dann: "ok, können wir ja mal ausprobieren, mal zusammen jammen, Du, so ganz unverbindlich, Du..." und vier Wochen später sind wir zusammen das erste Mal aufgetreten. Total klassisches, fettes Midtempo-Rock-Riff mit Strophe-Bridge-Refrain-Solo-Schlussteil-Gedöns ... CRIP und SAQ bringen das Ding zum Grooven! Die meisten Leute kriegen wir mit dem Song sehr schnell auf unsere Seite. Ich finde den Gesangssound geil, die Stimme haben wir im Studio durch die sogenannte "Weltraumheizung" geschickt. Textlich minimalistisch. Kurze Texte sind cool! Das haben schon die Ramones bewiesen. Es lebe die Wiederholung! Inhaltlich? Innerer Überdruck, Abheben, Urknall, totale Vernichtung! Better watch out: TICK-TICK-TICKING!

SLI: Die erste Reise ins All! Captain JE führte uns in bekannte Galaxien, wo wir alle schon mal waren, aber noch nie so kampfbereit und siegessicher. Damals war ich etwas unsicher, ob das Raumschiff das alles aushält, heute weiß ich, dass es das kann und dass wir die beste Crew haben! Für die Aufnahmen haben wir den Schluss noch mal erweitert und den Song somit in noch höhere Sphären gehoben.

CRIP: Hat 'ne kleine Weile gedauert, bis der Groove wirklich da war; ich meine so richtig, da war... und jetzt steht er wie 'ne Eins. Des Rätsels Lösung war die halboffen gecrashte Hihat und dickste Sticks (=> Equipment Raubbau = heul jösel flenn = jedes kaputte Becken macht traurig)

2. BLACK Pt.I: Blackspacing

JE: Ist natürlich das Intro zu "Space is black". Live psychedelisieren wir hier ziemlich rum und bringen den gesamten Song gerne auch mal auf 8-9 Minuten. Wir hatten 11 Songs aufgenommen, aber die Lieblingszahl unseres Drummers CRIP ist nun mal die "13" und da haben wir halt ....

SLI: Manche mögen ja solche Konzeptdinger mit Part 1-27 nicht, ich finde aber, das passt zu uns. Und wer spacige Intros nicht mag, kann so direkt zum Song skippen.

CRIP: Hoch lebe die 13 (sic, sic,sic)

3. BLACK Pt.II: Space Is Black

JE: Das Riff ist von unserem Basser SAQ. Die Strophe huldigt natürlich den Altmeistern aus Birmingham. Classic Sabbath-Doom mit "modernem" Refrain. Ich wollte das im Studio erst unbedingt in einer ultra-Slo-Mo-Saint-Vitus-Version versuchen ... die Version haben wir dann aber nicht genommen, so wie der Song jetzt ist, drückt er einfach besser! Geile Space-Bubbles von unserem Engineer/Produzenten Role aus der Effektmaschine am Schluss! Textlich hab ich versucht, mich in den verwirrten Ozzy zu Paranoid-Zeit hineinzudenken. Ich hatte so ein 60er B-Movie-Filmplakat à la "Alien-Attack from outer space" oder "Krieg der Welten" vor Augen: Space, Black, Aliens, Raumschiffe, totale Vernichtung!

SLI: Groovt live wie Hölle, schöne Abwechslung zu den anderen Songs. Und der Refrain ist richtig schön böse und schwarz! Auch zum Mitsingen geeignet.

CRIP: halftime rules (gelle jochbertus)– yes heavy und trotzdem machen die Offbeats den Groove rund; jeder Chorus wird live zur Gymnastikübung (!!!): Auf jedes BLACK rechts und links wird das China gecrasht!!! = streck dich Trommler, streck dich...

4. Stoned Bikers In Space

JE: Nein, das sind nicht WIR, die stoned bikers. Das sind die Typen, vor denen ich Angst habe: "ugly hairy creatures, looking for a fight! Wanna run, wanna hide, don´t wann die tonight". "Space" hier ausnahmsweise nur im Sinne eines Bewusstseinszustands. Das Motto des Songs: "stumpf ist Trumpf" mit ein bisschen "weniger ist mehr". Schon die alten Blueser haben ihre eine Textzeile immer wieder und wieder gebracht. Und: Alte Blueser sind cool, wenn auch zugegebenermaßen nicht gerade "space"! Das oben genannte Motto findet sich natürlich auch im Songwriting wieder. Ich denke manchmal "Fu Manchu meets frühe Metallica", habe aber auch schon gehört "Slayer in langsam" oder "The Knack in hart". Der Mittelteil spielt mit 60ies-Bubblegum-Pop. Das Gitarren-Solo finde ich schön krank und bei weitem nicht so öde wie der Herr Heise (grinst). Für einige Fans unser Highlight. Bei Konzerten gibt´s immer einen kleinen Haufen, der "Stoned Bikers in SPAIN" mitshoutet.

SLI: Toller Song, geht gut ab, auch wenn manche Kritiker das nicht so sehen. Die sollten uns einfach mal live sehen. Wie JE schon schrieb: Ein Highlight bei Gigs. Und macht unheimlich Spaß zu spielen. Vielleicht sogar der brutalste Song der Platte.

CRIP: Bumm tschak, bumm tschak

5. Hide From The Spacelight

JE: Einer meiner BSR-Lieblingssongs: das ist ein Grower! Öfter hören ist hier angesagt. Vielleicht der psychedelischste Song auf der Platte. Ein dröhnendes, waberndes Riff, als mir das kam, hab ich allerdings eher an Massive Attack als an Monster Magnet gedacht. Der zweite BSR-Song ever, hatte früher eine "wunderschöne", schwer pathetische Gesangsmelodie in der Strophe, die wir jetzt zugunsten dieser kaputten "Off-Space-Nachrichtensprecher-Vocals" entfernt haben. Ich find die Bariton-Gitarre sehr geil, der Soloteil hat ´nen Hang zum Batik-Hemd, irgendwo zwischen Krautrock und Goa-Techno und beim Schlussteil haben sich Glen Danzig und Dave Wyndorf zum Doomsday verabredet. Inhaltlich geht´s um Dunkelheit, Licht, Erlösung, Verweigerung, totale Vernichtung!

SLI: Ein weiteres Monster von Song, auch wenn ich dem alten Refrain etwas nachtrauere. Dafür macht aber der neue Schlussteil die Vernichtung perfekt!

CRIP: Ich liebe Peace Of Mind und Powerslave, weil der gute alte Nicko Mäkhirn immer so schön & lang das Ridebecken gedroschen hat – groove + wucht = geil; der Groove im Zwischenpart ist übrigens ein „Mozambique“ (eigentlich ein ethnoafrican Groove – nur mal so für die Musi-Polizei) – love this song und für den schluss gilt: Wat hamm wa für nen schwarzen soulmän als sänga – yääääääs PS: Such die Djembe, such die Djembe, hasso, wo ist die Djembe

6. BLACK BOOK OF COSMIC SALVATION pt.I: A Short Mess(i)age From The Black Space Rider

JE: Was der eine uninspiriert findet, scheint für andere konzeptionell der Hammer zu sein. Ich liebe Polarisierung! Auf jeden Fall ist das hier zu Ende, bevor man den Songtitel aussprechen konnte. Natürlich gehört das zu dem Song danach: 11+2 =13

SLI: Noch ein Intro für die Skeptiker zum Skippen. (lacht)

CRIP: Hoch lebe die 13

7. BLACK BOOK OF COSMIC SALVATION Pt.II: I, Black Space Messiah

JE: Zusammen mit dem Intro kriegen wir den live manchmal auf zehn Minuten! Das kann man jetzt geil oder doof finden und es gibt tatsächlich beide Bewertungen! Das Riff kommt von unserem Gitarristen SLI. Ich streite es nicht ab: Das hat schon ´nen Kyuss-meets-NWOBHM-Vibe. Ich glaube zumindest, dass das der BSR-Lieblingssong von SAQ und CRIP ist. Ein kraftvoller Garcia-Gesang in der Strophe wäre hier sehr offensichtlich gewesen und genau deshalb haben wir es nicht gemacht und ich hab mich bewusst zurückgenommen! Es geht um einen intergalaktischen Auftragskiller, der nach Jahren der Dunkelheit auf seine von seinem Vater tyrannisierte Heimatwelt zurückkehrt, um dort gewaltsam Erlösung zu bringen. Ein Killer, ein Heiland: totale Vernichtung!

SLI: Natürlich hatte ich beim Erschaffen des Riffs Josh Homme neben mir sitzen, aber dank meiner Mitreiter haben wir uns doch noch etwas vom Kyuss-Universum entfernt. Die Bridge haut dann total in die Fresse und JE singt hier einen seiner besten Texte: „A loaded weapon for my loving father“!

CRIP: Siehe hide; und jawoll, is' mein Liebling

8. VOODOO SPACESHIP

JE: Das Bassriff ist von SAQ. Ob er das von Motörhead oder den Spermbirds geklaut hat? Ich weiß es nicht ... vielleicht ist es ihm ja eigenständig im Schlaf zugefallen. Ein kompaktes, schnelles Stück unter drei Minuten. Tiefe, böse Baritongitarre. Der Strophengesang ist leicht hysterisch, als ob Lemmy den Screamin´ Jay Hawkins imitieren würde. Im Refrain haben wir um die Wette gegrunzt, geshoutet, gebellt. Der annähernd sinnfreie Text dreht sich um mentale Besitzergreifung und Unterwerfung "Voodoo! Voodoo! I´m a spaceship, baby! Voodoo! Voodoo! A cosmic warship, baby!"

SLI: Fast schon Punk, meine alten Wurzeln. Ein Song, den man einfach mögen muss: Schnell, dreckig und mit einem Super-Mitgröhl-Refrain. VOODOO!!!

CRIP: Vuduvudu vuduvudu

9. Ride On, Black Space Rider!

JE: Da ist er wieder, der einsame Reiter! Hat sich verloren im weiten All, weiß nicht mehr, woher, wohin und tut das Einzige, was er kann: Immer weiter und weiter reiten in seinem alten, staubigen Shuttle. "You wanna see the light? It´s gonna be a long long ride!" Der Refrain ist fast schon sleazy. Vor dem Gitarren-Solo hört man Stimmen aus dem All ... da haben wir doch tatsächlich im Studio über ´ne alte Fuzzbox einen erstklassigen Empfang von Radio-Al-Jazeera gehabt.

SLI: Fette Gitarren und groovige Bass/Drums-Sektion, rockt wie Sau. Und mit dieser Wahnsinns-Strutter-Gitarre vor den Strophen – danke Henner!

10. Lonely Space Trucking Man

JE: Und weiter geht´s für den einsamen Space-Cowboy. Jetzt hat er sogar sein Mädchen und seine Freunde zurücklassen müssen und fliegt seiner endgültigen Bestimmung entgegen. Eine klassische loneseome-Cowboy-Ballade mit (natürlich) wenigen, dafür sich wiederholenden Worten (Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich auf Textreduktion stehe?). Ein bisschen slow, ein bisschen bluesy, ein bisschen doomy mit thrashenden Midtempo-Teilen zwischendurch. Dieses kranke Jaul-Geräusch kommt übrigens tatsächlich von der Gitarre in Zusammenhang mit den sensationellen Effektgeräten "Mothership" und "Gold-Fuzz".

SLI: Hier wünschte ich mir wieder lange Haare, super Headbanging-Song. Vier verschiedene Parts und doch in sich stimmig.

11. SPACE TRILOGY Pt.I: Black Is The Colour Of Space

JE: Strophe vs. Refrain: Ein Wechsel von zart zu hart. Und ein Wechsel der Zählzeit (BSR goes Prog? hihi). Vorne Melodien und im Hintergrund die ganze Zeit über trippige, spacige, nur zu erahnende Gitarrenfeedbacks (über Kopfhörer genießen!). Setzt live unglaubliches Adrenalin frei. Es geht um meine Lieblingsfarbe "My shirt is black, my soul is black, and space is black, yes all is black". Die Idee zum nahtlosen Übergang in Pt.II und Pt.III ist uns dann im Studio gekommen. Ich stand immer schon auf fließende Übergänge zwischen Tracks, ob bei Queensryche´s "Operation Mindcrime" oder Pink Floyd´s "The Wall" oder, oder, oder ....

SLI: Endlich mal ein dreiviertel (sechsachtel) in den Strophen, so was mag ich ja durchaus. Vielleicht unser schwärzester Song. Auch hier durften wieder alle im Refrain mitgröhlen/grunzen/schreien.

CRIP: Strophe ist ein 6/4 – hört man auch nicht so oft.

12. SPACE TRILOGY Pt.II: About Life In Space (Thoughts Of A Reflective Robot)

JE: Eine Akkordfolge, eine Textzeile, viel Atmosphäre und endlich mal Ruhe. Das Arrangement lebt vom Weglassen und dann wieder Hinzufügen. Auch hier passiert im Hintergrund so einiges mit den Gitarren. Ich finde, wenn Du starke Bilder erzeugen willst, musst Du Dein Thema konsequent ausreizen, konsequent bis kurz vor die Nervigkeit. Das ist eine Gratwanderung, die Beurteilung liegt beim Hörer: Den einen hängst Du damit ab, der andere folgt Dir begeistert. Wichtig ist, wohin und wieweit Du selber willst. Der "Text" erklärt sich selbst.

SLI: Unsere „Ballade“, die sich zum Schluss hin wunderschön steigert. Und ich konnte hier auch noch meinen geliebten "Griechen“ (Insider) unterbringen.

13. SPACE TRILOGY Pt. III: Space Collision

JE: Dieser Song brauchte Zeit, um richtig gut zu werden. Am Anfang fand ich ihn "nur ok" und wir haben so oft das Arrangement, das Tempo, die Attitüde geändert. Ich fand ihn aber nie richtig super. Und dann auf einmal "BANG!" war er so, wie er sein sollte. Ziemlich Classic-Rock-mäßig, z.B. die gesetzten Gitarren oder der Phil-Lynott-Gedächtnisgesang in der ersten Strophenhälfte, dann aber wieder viel Soundspektakel ("Weltraumheizungsgesang", Feedbacks, Echos, Wahs), das Kaugummi-Solo von SLI in den Gesang hinein und dann natürlich diese unendliche Schluss-Orgie aus Feedback, Djembe und Didgeridoo ... BSR goes Goa-Trance! Hier endet die Bestimmung, die Prophezeiung, das erste Leben unseres Protagonisten: Im Orbit sieht er sein Ende kommen! "BANG!" Totale Vernichtung!!!!

SLI: Wie JE schon schrieb, das ist schon sehr klassischer Metal/Rock. Auch hier hab ich meine Wurzeln und daher musste ich auch dieses Riff machen. Der Song zerstört alles und jeden, ohne Gnade. Das Ende ist spontan im Studio entstanden und hätte man nicht besser machen können.

CRIP: Geil, das diese Band so offen ist und in so ´ner Soundwand Djembe und Didgeridoo reinlässt – meint der zufriedende Trommelist.

comments powered by Disqus

Kein ausverkaufter, aber stimmungstechnisch überragender Tourauftakt

Stormwarrior und Elixir sind leider raus

Kokain und Flachmänner zum verspäteten Jubiläum

Das bisher beste Konzert des Jahres

Waldbühne lädt bei freiem Eintritt ein

Von Erinnerungen, Rückblicken und Genuss

Wolken mit Gesichtern oder Jesus auf einem Pfannkuchen

Hinzu kommen Borknagar, Wolfheart und Hinayana

Neues Album und Tour im nächsten Jahr