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Wolfskull: Hexum

Von null auf Hexum in fünf Sekunden
Wertung: 9/10
Genre: Hard Rock/Stoner Rock
Spielzeit: 16:44
Release: 31.05.2019
Label: Sinners Bleed Records

„Hey, unsere nächste Show steht an“, so liest sich das im privaten Facebook-Profil, gestolpert über die 2018 gegründeten Wolfskull aus Nordrhein-Westfalen. Verwechseln darf man die Ruhrpöttler allerdings nicht mit den kanadischen Melodeathern aus Toronto, die ja auch schon drei Full-Length veröffentlichten, und auch nicht mit den Black-Death-Thrash-Punkern WulfSkull (oder auch WülfSkol) aus Texas, die ebenfalls aktiv mit einem Langspieler und einer EP sind. Wie Schuppen jedenfalls fällt es dem geneigten Rezensenten von den Augen, dass doch Bassist Drop D, der noch vor ein paar Jahren bei Crossplane den Tieftöner malträtierte, einem die Debüt-EP im Essener Café Nord in die Hand drückte – mit dem Hinweis, dass die Lorbeeren sich bisher nicht schlecht lesen: Demo des Monats im Rock Hard Magazine, das Legacy feiert die VÖ genauso wie der Gummi Hammer oder das Ox-Fanzine – die Printpresse scheint also dem Quintett sehr wohl gesonnen zu sein.

Nun, heißen muss das ja noch lange nichts, wenn alle ins selbe Horn blasen und beim Thekengespräch Stichworte wie Ghost (was schon abschreckend genug ist), aber eben auch alte Danzig oder The Cult in den Raum geworfen werden. So, flugs nach der Arbeit die CD gleich doch mal aus dem Schubladenfach im Wagen gekramt und in die heimische Anlage bugsiert, und dort dreht sie seit gut fünf Stunden eine Runde nach der anderen, und selbst wenn man sich dabei ertappte, dass man die Platte doch schlecht schreiben wollte allein schon wegen des Ghost-Zitats, so kommt man nicht drum herum, dass die vier Songs genau die Art von Rock, wie ihn der Schinkengott für ein größeres Publikum etablierte, nicht vielleicht auf ein höheres Level heben, aber zumindest vollauf gleichwertig und somit Wolfskull für höhere Weihen berufen sind.

Und um es gleich ebenfalls vorweg zu nehmen: Die Vorschusslorbeeren sind vollkommen zurecht an den Fünfer weitergereicht worden. Na klar erinnert Frontmann Pete 9 mehr als einmal an eben schon erwähnten Glenn Danzig, ohne aber eben eine stumpfe Kopie zu sein. Vielmehr überzeugt er mit sehr harmonischem Timbre und drückt den Songs so durchaus seinen Stempel sehr gelungen auf. Zweiter Pluspunkt neben den vier absolut gelungenen Songs ist die immer wieder düstere, manchmal melancholische, eben aber auch immer wieder treibende Gitarrenarbeit, wo ein staubtrockenes Riff wie aus bester Stoner-Wüste nach dem anderen aus den Boxen dröhnt und einfach immer wieder Lust auf mehr macht. Und wenn sie zu sehr in rockige, eher von den Drums getragene Zwischenparts wie in „Dark Spirits Fly“ verfallen, so holen sie kurze Zeit später dann doch zum anmetallisierten Gegenschlag aus und sorgen für eine ausreichend hohe Grundhärte. Und nochmals ja, „Dark Spirits Fly“ gehört zu den absoluten Ohrwürmern, mit der so Motorjesus-geeichten Cowbell – mehr davon.

Und mehr als einmal sorgen die Trouble-Referenzen in der Gitarrenarbeit wie in „Robots In Love“ (nach den ersten Takten möchte man quasi ein „alright“ herausschreien) für erhöhte Aufmerksamkeit, ein riffgewaltiger Song mit Spiellaune bis zum Anschlag. Mit „Echo Muerto“ ist auch der abschließende Track kein Ausfall, das Gespür für eine ausgewogene Mischung aus Härte, Melodie, Eigenständigkeit und angedüsteter Melancholie.

Da auch auch noch die Produktion aus dem Hause Level3Entertainment Studio einfach nur stimmig ist, das Artwork keine Wünsche offenlässt und die Mucke mit dem Schädel auch noch untermalt, so bleibt am Ende dann doch nur noch eine fette Neun übrig – Punktabzug gibt es eben dafür, dass der Spaß mit keinen siebzehn Minuten einfach zu schnell vorbei ist – kann man sich ausrechnen, wie oft die Scheibe dann heute in den etwas mehr als fünf Stunden gelaufen ist – und sicher nicht zum letzten Male.

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