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Whiplash: Unborn Again

Erfahrung macht klug? Nicht immer!
Wertung: 5.5/10
Genre: Thrash Metal Rock
Spielzeit: 43:06
Release: 25.09.2009
Label: Pulverised Records

Whiplash sind zurück. Hm, die Begeisterungsstürme halten sich in Grenzen. „Wer sind Whiplash?“ mögen sich einige fragen. Dann wollen wir mal. Die Band gründete sich zum ersten Mal 1984, um drei Alben zu veröffentlichen und dann zur ersten Auflösung zu schreiten. Man widmete sich dem Thrash Metal. Man brauchte sechs Jahre, um sich dann 1996 wiederzuvereinen. Und das alte Spiel begann von neuem, bevor es drei Alben weiter, 1998, wieder Zeit, sich aufzulösen. Und ratet mal: zehn Jahre später, zum 25. Jubiläum, sind sie wieder da. Mit zehn neuen Songs im Gepäck versucht man mit dem Album „Unborn Again“ nun den dritten Anlauf. Ob da nicht „Reborn Again“ der passendere Albumtitel gewesen wäre?

Sei es wie es ist, dem doch klischeebehafteten Coverartwork folgend, beginnt die Scheibe mit einem Soundmix aus Jahrmarktklängen einer älteren Generation. Dann endlich nach über 40 Sekunden erlöst uns Drummer Joe Cangelosi von dem Gedudel und startet seine Doublebassdrum. Schnell wird klar, dass hier Old School Thrash beziehungsweise Heavy Metal geboten wird. Sänger Tony Portaro hat eine eher gewöhnungsbedürftige Stimme, welche die Fans sicherlich in zwei Lager teilen dürfte. Aber irgendwie auch interessant. Musikalisch einwandfrei präsentiert weiß der Song allerdings nicht das Gedächtniszentrum zu stimulieren. Schade eigentlich, denn so hat man in den 80ern häufig headgebangt.

„Snuff“ prescht auch ganz zügig voran. Die Nackenmuskulatur wird deutlich angewärmt und schüttelt das Haupthaar, ohne eigentlich zu wissen, was denn da eigentlich läuft. Hier wird zwar nichts Schlechtes geboten, aber eben auch nichts wirklich Interessantes. Solide eingezockt, aber doch irgendwie in den unzähligen Veröffentlichungen in dem Genre untergehend.

„Firewater“ beginnt mit indianisch klingen sollenden Klängen, welche leider irgendwo von dem Schlagzeug gestört werden, da dieses den Takt des weiteren Verlaufes des Songs genauer definiert. Die Aufnahmen der Sangesmelodie durch die Gitarren funktioniert nur teilweise, weil dieses nicht kräftig genug in den Vordergrund gestellt wurde. Danach driftet das Ganze in eine mittelprächtige Nummer ab. Unter dem Motto „die Finger dürfen die Gitarrensaiten nie loslassen“ gibt es einiges an Griffgequietsche, ohne aber den wohl gewünschten Effekt zu erreichen. Wer braucht so etwas?

Mit gelungenem Bassintro startet dann „Float Face Down“. Hier durfte Rich Day am Viersaiter die Eröffnungsmelodie prägen, bevor dann wieder im 08/15-Stil gethrasht wird.
„Fight Or Flight“ beinhaltet zwar einen schönen Headbangtakt, bei dem man im gemäßigten Tempo mitgehen kann, aber insgesamt ist auch das zu wenig, um bestehen zu können. Da fehlen einfach die herausragenden Momente oder die prägnanten Refrains, auch wenn man in genau dem letzten Punkt hier zumindest gegen den Rest der Scheibe etwas mehr zu bieten hat.

„Pitbulls In The Playground“ offenbart deutliche Metallica-Anleihen. Wenn man es mal wohlwollend sagen will, so könnte man ganz leichte Ähnlichkeiten zu dem „Kill `em All“ Album heraushören. Hätte irgendwo auch ein Demosong von Metallica sein können, der es lediglich nicht auf das Album geschafft hat. 

„Parade On Two Legs“ ist dann ein reines Instrumental, welches durchaus seine Reize hat, aber trotzdem dem gleichen Schicksal verfällt wie der Rest der Scheibe.
„Hook In Mouth“ gefällt dann etwas besser, auch wenn der Song deutlich rockiger ausgefallen ist. Man sollte sich auch nicht vom Titel in die Irre führen lassen, dies ist definitiv kein Coversong von Megadeths „So Far, So Good… So What!“. Man schlägt mittendrin auch mal ruhigere Töne an und der Refrain ist vernünftig herausgearbeitet. Headbangen und Mitgrölen ist hier definitiv angesagt - eine wirklich gute Nummer, die ich so nicht mehr erwartet hätte.

„I`ve Got The Fire“ ist dann eine kleine rockige Abgehnummer mit einigem Flair. Wo zaubern die das denn jetzt her, fragt man sich nur und bangt unaufhörlich mit. Leider wurde der Gesang elektronisch verzerrt, aber das stört bei dem Rhythmus auch nur am Rande. 
Dirty thrashy Rock`n`Roll. “Feeding Frenzy” kann das nun erklommene Level leider nicht wirklich beibehalten, zumal man sich wieder mehr in die Old School Thrash-Ecke rückt.

Fazit: Ich denke, Whiplash werden es schwer haben, auch diesmal drei Alben herauszubringen, bevor die nächste Bandbeerdigung durchgezogen wird. Das Trio schafft es zum Ende des Albums, doch noch für einen gewissen Aha-Effekt zu sorgen. Insgesamt zu wenig, um sich in der Veröffentlichungsflut durchzusetzen. Auch wenn es nicht als Beschreibung der Mucke wirklich trifft, so scheinen die Songschreiber ein Faible für die ganz alten Omen gehabt zu haben. Auch wegen des Gesangs könnten hier die ersten Demos der Kultband für viel Inspiration gesorgt haben, dies aber auch nicht so, dass da die typischen Thrash Metal-Fragmente der Band untergingen.

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