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We Too, Will Fade: Enough

Ordentlicher Post-Hardcore mit Ausnahmesänger
Wertung: 8/10
Genre: Post-Hardcore, Melodic Hardcore
Spielzeit: 26:19
Release: 12.03.2019
Label: Midsummer Records

Die Münchner Post-Hardcore-Formation We Too, Will Fade sind endlich mal wieder eine Band, die der Genrebezeichnung würdig ist. Zwar ist mit „Enough“ kürzlich erst die Debüt-EP erschienen, die hat aber schon alles, was eine gute Post-Hardcore-Platte ausmacht: Ordentliches Geschrei paart sich mit gesprochenen Passagen, verträumte Samples werden abgelöst von akustischen Ausbrüchen der Instrumentalfraktion. Das alles versehen mit einem schicken Cover und vorgetragen von vier Herren, die ihr Handwerk zu verstehen scheinen und einen durchweg sympathischen Eindruck hinterlassen.

Eine gute Entscheidung war es sicherlich, vom Duo zum Quartett aufzustocken bevor man sich auf die Bühnen dieser Welt wagte, auch der „Enough“-EP steht die erweiterte Besetzung gut zu Gesicht. Zum Release der EP wurden bereits zwei Tracks mit Videos versehen und ins Internet gestellt: Da wäre zuerst der brettharte Opener „Finders“, der ohne jeglichen Anlauf aus dem Stand die heimische Anlage aufmischt und fast schon in Crust-lastiges Chaos abdriftet, Sänger Vlad brüllt sich die Lungenbläschen kaputt, dazu gibt‘s ordentliches Geschredder und ein großartiges Drumming von Schlagwerker Giovanni. Bei alldem findet sogar noch eine klitzekleine Melodie den Weg zum Hörer, und: Gangshouts! Mit denen hätte man nun nicht unbedingt gerechnet, eine schöne Überraschung ist das aber allemal. Man wünscht sich fast, selbst dabei gewesen zu sein.

Der Single-Kollege mit dem etwas sperrigen Titel „In The End We All Wish We Were Back Home“ gestaltet sich dann als genau das: sperrig. Verästelte Songarrangements und wechselnde Tempi machen den Song definitiv etwas schwerer verdaulich als „Finders“, die Spielfreude der Jungs scheint aber unzerstörbar und für Vlads hysterisches Geschrei müssten eigentlich sowieso ganz neue Bewertungskriterien geschaffen werden.

Einen kompletten Durchlauf schaffen We Too, Will Fade dann aber doch nicht. Gerade der Titeltrack und das folgende „Stay For A While“ können dann nicht so ganz beim bisherigen Niveau mithalten, dafür ballert das finale „Somewhere Between Why And If“ gleich richtig metallisch durch die Lautsprecher, die im Hintergrund flirrenden Melodien tragen nur zur absoluten Orientierungslosigkeit bei, fast ist man froh, als die Bremse zumindest leicht angetippt wird. Als hätte es noch einen Beweis gebraucht, zeigt der finale Track einmal mehr, dass We Too, Will Fade deutlich mehr drauf haben als „nur“ Hardcore.

Und genau mit dieser Mischung aus allem, was knallt und Spaß macht, können die Bayern sich ins obere Bewertungsdrittel prügeln. Kleiner Tipp am Rande: Zwar war „Enough“ nur als digitale Veröffentlichung geplant, mittlerweile haben die Jungs aber eine mit herzerweichend viel Liebe zusammengestellte Tape-Veröffentlichung angeleiert. Limitiert sind die Kassettchen auf 50 Stück. Ich würd mich ranhalten...

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