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The Revenants: Ghosts

Drei musikalische Allrounder unter sich
Wertung: 8/10
Genre: Alternative Rock
Spielzeit: 44:02/43:49
Release: 21.04.2023
Label: El Puerto Records/Edel

Gut Ding will manchmal einfach Weile haben: Bereits 2018 hatten sich Fabiano Arganese und Marc Ayerle zusammengetan, um ihre musikalischen und technischen Erfahrungen als Gitarristen, Live-Sound-Mischer und Studioproduzenten zusammenzutragen und The Revenants zu gründen. Da Marc sich bereits seit zwei Jahrzehnten um den Livesound der Stuttgarter End Of Green kümmert, schien glasklar, wer die Vocals übernehmen sollte und so holte sich das motivierte Duo Michelle Darkness ins Boot. Herausgekommen ist dann mal eben so nebenbei ein Debüt in Doppel-CD-Form (!) mit zwanzig Songs und knapp 90 Minuten Laufzeit.

Wer auf einen Abklatsch der Darkness-Hauptband spekuliert, könnte falscher nicht liegen – klar finden wir uns im Rockgenre wieder, allerdings je nach Song vermischt mit Dark Americana- und Folk-Anleihen (gerade bei der ersten Single und dem Albumopener „Ghosts“) ebenso wie (Achtziger-)Post-Punk-Atmosphäre. So gestaltet sich das ebenfalls „Ghosts“ betitelte Album erstaunlich variabel und gleichzeitig hat das Trio allein mit Michelle Darkness‘ Stimme schon ein sehr starkes Alleinstellungsmerkmal im Gepäck, wobei man auch die beiden anderen Allrounder hervorheben muss: Kümmert sich Arganese um Keys und Gitarre, ist Marc Ayerle praktisch für alle anderen Instrumente zuständig.

Mit „Ghosts“ hatten die Drei sich dem Publikum schon recht ordentlich vorgestellt und, wie sich herausstellen wird, einen ziemlich typischen Revenants-Track kredenzt; gerade ein Stück wie „Leeches & Whores“ atmetet dann den erwähnten Achtziger-Touch und erweist sich mit seinen Synthesizer-Passagen als erstaunlich tanzbar – die angepriesene Mischung aus „Billy Idol, Roxette und Nashville… mit einer Prise HIM“ macht dann auch irgendwie immer mehr Sinn. „If We Dance“ hätte dann mit etwas gedrosseltem Tempo auch gut in den End Of Green-Backkatalog gepasst, ebenso das schwermütige „The End Is Black“, das der ersten Hälfte der Doppel-CD ein beeindruckendes Finale verpasst.

Spätestens auf der zweiten Scheibe erweitert die Truppe ihr Repertoire dann aber auch um fast schon klassischen Hard Rock: Ein eher straightes Beispiel ist da „Freestreet“, das etwas sleazig daherkommt, deutlich überzeugender aber noch schlägt „Los Angeles“ zu Buche, das vor allem im Refrain deutlich rauer daherkommt. Ansonsten geht es aber auch auf Disc Zwo erfreulich abwechslungsreich zu: „Ain‘t No Wine“ schlägt wieder in die deutlich getragenere, melancholische Kerbe, während „Mountain“ fast schon fröhliche Töne anstimmt, zu denen die düsteren Vocals nicht so recht passen mögen. „Roofless“ entpuppt sich dann als richtiger Rock‘n‘Roll-Banger, der vor allem von treibenden Drums und den leicht verzerrten, fiesen Vocals getragen wird, „Slippin‘ Away“ swingt dann geradezu – über Scheuklappen kann man sich auf der Scheibe wirklich nicht beschweren.

Darin liegt auch die große Stärke von „Ghosts“: Kennt man Michelle Darkness vorwiegend aus Düsterrocker, kann der Mann hier durchaus auch mal überraschende Pfade betreten. Unfassbar auch, was die beiden Kollegen sich da an instrumentaler Arbeit aufgehalst haben, mal völlig abgesehen davon, dass auch die Produktion in Händen der Band selbst lag. Damit haben The Revenants auf jeden Fall ein starkes Debüt geschaffen, bei dem sie sich von niemandem haben reinreden lassen – das merkt man schon alleine an dem breiten Genremix.

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