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The Mystical Hot Chocolate Endeavors: The MU-TH-UR EP

Schräger Name, starke Covers und eine Prise Sci-Fi
Wertung: 9/10
Genre: Alternative Prog
Spielzeit: 20:17
Release: 22.04.2022
Label: Massacre Records

Bevor man in die aktuelle „The MU-TH-UR EP“ von The Mystical Hot Chocolate Endeavors einsteigt, kann man das Duo erst mal zum Bandnamen beglückwünschen: Eingängiger geht es kaum noch und die Verwirrung wird komplett, wenn man zur Genrebezeichnung Alternative Prog kommt. Da schwirrt einem schon der Kopf, bevor überhaupt ein Ton Musik durch die Lautsprecher kommen konnte.

Sänger, Gitarrist, Bassist und Keyboarder Craig Schmuhl hat gemeinsam mit seinem Drummer William Candelario unter der Schokoladenflagge überhaupt erst eine Veröffentlichung zustande gebracht, und zwar die 2018er Platte „ A Humanistic Perspective“. Zeit wurde es also ohnehin mal wieder, von den drei auf der EP versammelten Tracks kann aber nur der Titelsong die neue Richtung weisen, die anderen beiden Stücke entpuppen sich nämlich recht bald als Coverversionen.

„Cancer“ wurde von 1999 von Filter veröffentlicht, die weiblichen Backing Vocals übernahm damals The Smashing Pumpkins-Bassistin D'arcy Wretzky. Craig Schmohl hat sich hier mit Katherine Rufli eine ausgezeichnete Sängerin zur Seite gestellt. Die neue Version gerät deutlich tanzbarer als das Original, atmet aber nichtsdestoweniger den Hauch der Endneunziger und steht auch entsprechend (wie die gesamte EP) unter dem Zeichen des Umweltschutzes, dem TMHCE sich verschrieben haben.

Auch der 1983er Depeche-Mode-Song „The Landscape Is Changing“ hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt, wenn man die erste Zeile „The landscape is changing, the landscape is crying“ so anhört. Sehr poppig im Original, wählen TMHCE einen deutlich post-punkigeren Ansatz, der witzigerweise eigentlich besser zu Depeche Mode gepasst hätte und die Coverversion sogar deutlich zugänglicher als das Original werden lässt. Ein sehr starker Track, den Schmohl und Candelario hier geschaffen haben und der sicherlich nicht zum letzten Mal auf der Playlist gelandet ist.

Erst das finale „MU-TH-UR“ bildet dann einen eigenen Song und gleichzeitig den ersten neuen Track seit Erscheinung des Debüts. Wem der Name irgendwie bekannt vorkommt: MU-TH-UR 6000 ist die Künstliche Intelligenz, die im Film „Alien“ das Schiff steuert, auf dem Sigourney Weaver gegen den Xenomorph kämpft – die beiden Musiker outen sich hier also ganz nebenbei mal als Science-Fiction-Fans.

Der Track selbst kommt erst ein bisschen dünn daher, nimmt aber im Refrain ordentlich an Fahrt auf und erinnert mit seinen breiten Gitarrenwänden und dem sanften Gesang durchaus auch mal an Bands wie A Perfect Circle, dürfte also allen Alternative-Fans das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Da kann man nur hoffen, dass The Mystical Hot Chocolate Endeavors bald neues Material in Full-Length hinterherschieben – und ziemlich sicher sollte man das Debüt des Bostoner Duos auch gleich mal auschecken. Auf der EP Anspieltipps festzumachen, kommt einer Unmöglichkeit gleich – selbst mit einem Anteil von zwei Dritteln Coversongs haben die beiden Musiker hier starke 20 Spielminuten vorgelegt.

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