„Trittarsch-Rock'n'Roller“ - so bezeichnen sich The Hellboys aus Velbert selbst. Lange war es still um das Quartett, das bereits 1998 gegründet wurde und 2009 das Album „FireFireFire“, mit dem sie einigen Staub aufgewirbelt haben, herausgebracht hat. Danach folgten Gigs im Vorprogramm von Größen wie den Hellacopters und Gluecifer. Danach kam dann dann längere Zeit nichts, doch mit dem Longplayer „Save Your Souls 4 Us“ melden sie sich nun eindrucksvoll zurück. Der Opener und Titeltrack macht von Anfang an Lust auf dieses Album und zeigt auf, wohin die Richtung gehen soll: Straight mit Vollgas geradeaus.
Um das direkt vorweg zu nehmen: Die Jungs haben das musikalische Rad nicht neu erfunden. Darum geht es aber auch gar nicht. Man darf ruhig heraus hören, dass sie alle schon mal Mötley Crüe, Motörhead und die Ramones gehört haben, denn genau das beschreibt ihre Musik am besten: Rock'n'Roll mit Punkattitüde. Sie halten sich an den Grundsatz, dass ein guter Song um die drei Minuten lang sein soll, mal gehen sie ein bisschen drüber, mal bleiben sie knapp drunter und schaffen es so, elf Songs in 36:06 Minuten zu packen. Doch auch wenn es uralte Rock-Grundsätze sind, an denen sich die Band orientiert: die Hellboys klingen frisch und niemals langweilig.
Das genaue Gegenteil ist der Fall, vom Anfang bis zum Ende powern sie erfrischend durch und bereiten dem Hörer eine Menge Spaß. Das liegt auch an kleinen überraschenden Elementen wie beim Song „Frank Drebin“ (richtig, der Lieutenant aus der nackten Kanone), der mit deutlichem Funk-Einschlag daher kommt. „The Fattest Cowboy Of The USA“ ist ein herrlich ironischer Song über Donald Trump, der unterhaltsam erzählt, was so ziemlich jeden an diesem Typen nervt.
Überhaupt arbeitet die Band gerne mit Ironie in den Texten. So ist ist „In The Fast Lane“ nur vordergründig ein Loblied auf den dauernd links fahrenden Drängler und „Hey, Hey, … Hate!“ seziert ansprechend, wem der immer mehr zunehmende Haß in unserem Alltag nützt. Doch der ernste Kern dieser Themen wird nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gepredigt, sondern mit einem schelmischen Augenzwinkern vermittelt. Auch hymnenhafte Refrains tauchen auf dem Album auf ("Ghoul Eats Girl"), ebenso wie der unvermeidliche Mitgrölsong ("Hell O A Boy"). „We Will Survive“ darf als Hommage an den Rock'n'Roll im allgemeinen verstanden werden, es ist halt unfair, dass Lemmy vor Cher sterben musste. Das sehen wahrscheinlich nicht nur die Hellboys so. Alles in allem ein rundes Ding, das Rock affinen Ohren viel Vergnügen bereitet.