Wie der Name der Band vermuten lässt, stammen Teutonic Slaughter aus Deutschland und spielen die beliebte Spielrichtung ihres Stammgebiets: Thrash Metal aus dem Ruhrpott. Die Band wurde bereits im Demo-Stadium mit Lorbeeren überschüttet, wie positive Reviews zu ihrem Demo unter anderem im Rock Hard Magazin zeigen.
Die heutigen jungen Bands scheinen sich in Cover-optischer und musikalischer Hinsicht mehr denn je an ihren deutschen und amerikanischen Vorbildern zu orientieren. Allerdings muss man nicht unbedingt Verfechter der These sein, dass früher alles besser war, aber viele Bands konnten sich in den 80ern mehr von ihren Vorbildern absetzen als das hier der Fall ist. Die Vorlage ist die sogenannte zweite Liga des Teutonen Thrash à la Desaster, Assassin, Darkness, Warrant, etc. Das ist sowohl musikalisch als auch soundtechnisch deutlich herauszuhören; nicht nur, weil für Recording, Mix und Mastering Meik Heitkamp verantwortlich war, der als Gitarrist bei Darkness spielt. Diese starke Orientierung an musikalischen Vorbildern und deren Sound ist bei Debüt-Scheiben am Anfang der Karriere einer Band aber noch durchaus zu tolerieren.
Auffällig ist auf den ersten Blick ebenfalls ihr Maskottchen, das stark Sacred Reich in Erinnerung ruft. Wer die wesentlichen Stilmerkmale des Old School Teutonen Thrash zusammenfassend hören möchte, der liegt hier richtig. Die 80er Fans werden durchaus Gefallen an der Scheibe finden, denn die Jungs tragen ihre Überzeugung für ihre Musik glaubwürdig vor. Von der Gesamtlänge her ist die Produktion dazu noch kurzweilig.
Die musikalischen Ideen wiederholen sich zwar in den meisten Songs, aber sie wirken nicht aufgesetzt und machen sicherlich Stimmung im Moshpit. Das gesamte Album ist wie aus einem Guss. Wenn man betrachtet, dass das Durchschnittsalter erst bei Anfang 20 liegt und das hier die erste vollwertige Produktion ist, ist das Debüt gelungen. Von der musikalischen Energie her kann man auf die zukünftigen Live-Qualitäten des Quartetts gespannt sein – hoffentlich gelingt ihnen, diese adäquat umzusetzen.
Um auf mehr Einzelheiten einzugehen, so sind die meisten der Songs im Motörhead-artigen Rock’n’Roll-Stil gehalten, gepaart mit dreschenden Takten und skandierender Vortragsweise. Das ist nicht ungewöhnlich, denn diese Art war ja schließlich für die Absetzung verantwortlich, die die frühen 80er Jahre Bands von Hard-Rock-Bands aus den 70ern unter anderem unterschied. Die Texte sind mehr als Untermalung der Musik zu verstehen, denn als Botschaft oder ernsthafte Kritik an gesellschaftlichen Entwicklungen.
Dies zeigt exemplarisch am besten das Eröffnungslied „Teutonic Witch“. Etwas Abwechslung bringt das Stück „Lies Vs. Lies“ ins Spiel, denn hier sind mehr Tempo- und Stimmungswechsel als sonst geboten; außerdem kann man hier sogar ausnahmsweise ein kurzes und einfaches Solo entdecken. Neben den reinen Thrash-Wurzeln kommen Hardcore-Einflüsse wie D.R.I. oder Gang Green im Weiteren zum Vorschein. Schade ist leider die begrenzte Auswahl der Themen, die zu Texten verarbeitet worden ist. In manchen Songs könnte man sogar hier und da ein gut gemachtes Solo zaubern, aber was noch nicht da ist, kann bei späteren Aufnahmen in der Zukunft mit der musikalischen Entwicklung dazu kommen.
Die Produktion ist an sich gut gelungen, denn die Verhältnisse im Soundmix sind sehr differenziert und der Gesamtsound ist dynamisch genug. Dennoch sollte die Band mehr Eigenständigkeit anstreben, wenn sie sich aus der Überflut der neuzeitlichen Veröffentlichungen hervorstechen will. Zu loben ist ebenfalls die Aufmachung der Eigenproduktion, die man für zwölf Euro bei der Band direkt bestellen kann.