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Seventh Void: Heaven Is Gone

Gutes Debüt der Band zweier Ex-Type-O-Negative-Mitglieder, das nun endlich auch in Europa erhältlich ist
Wertung: 8/10
Genre: Doom Metal
Spielzeit: 42:19
Release: 26.11.2010
Label: Napalm Records

2010 war rein musikalisch gesehen ein wirklich gutes Metaljahr, in dem eine ganze Reihe sehr starker Alben veröffentlicht wurden – leider war es aber auch ein Jahr großer Tragödien, da gleich mehrere Legenden den Weg alles Irdischen gegangen sind. Der herbste Verlust neben Ronnie James Dio dürfte für die meisten wohl der Tod von Type O Negative-Mastermind Peter Steele gewesen sein, der doch sehr überraschend mit nur 48 Jahren am 14. April an Herzversagen verstarb. Ein offizielles Statement, wie es mit Type O weitergehen soll, wurde bislang nicht verlautbart, jedoch ist diese Band ohne Steele sowieso völlig undenkbar, sodass man davon sprechen könnte, dass es ohnehin unnötig ist, noch weitere Worte zu verlieren, da jedem klar sein dürfte, dass sie Geschichte ist.

Dennoch sind Seventh Void keine neu gegründete Combo, auch wenn die Info suggerieren will, dass sie sich aus der „Asche der legendären Type O Negative“ erheben würde, da Gitarrist Kenny Hickey und Drummer Johnny Kelly das Projekt bereits 2003 aus der Taufe hoben, doch personelle Probleme ließen die Band erst 2005 mit ernsthaftem Songwriting beginnen. Das hier vorliegende Debüt „Heaven Is Gone“ kam in den USA bereits im April des letzten Jahres (!) heraus, während man sich in Europa aus welchen Gründen auch immer bis jetzt gedulden musste. Gespielt wird – wie die Band selbst es nennt – „Brooklyn Doom Metal“, da die Scheibe zu jeder Sekunde „den unvergleichlichen Charakter Brooklyns“ atme, und natürlich sind Type O hin und wieder herauszuhören.

Dennoch ist Seventh Void eine klar eigenständige Gruppe, zumal von den bei Type O so einzigartig vereinten Gothic-, Thrash- und Doom-Elementen hier lediglich die Doom-Elemente zu finden sind und zusätzlich noch deutlicher als bei Kennys und Johnnys früherer Formation Einflüsse klassischen Heavy Metals herauszuhören sind. Auf ein Keyboard wurde verzichtet, stattdessen ist mit Matt Brown noch ein weiterer Sechssaiter zu finden, während Hank Hell von der Punkband Inhuman den Bass bedient. Dass Kenny selbst den Gesang übernommen hat, überrascht nicht so sehr, da er auch bei Type O Negative schon immer einen Großteil der Backing Vocals übernahm, gerade beim letzten Output „Dead Again“ ist er besonders häufig zu hören. Meiner Meinung nach singt er ganz hervorragend, da die Vocals einen gewissen aggressiven, oder zumindest sehr rauen Touch haben und trotzdem noch einigermaßen melodisch ausgefallen sind.

„Heaven Is Gone“ ist ein äußerst solides Debüt, dessen Songs alle ohne großes Gedöns auf den Punkt kommen. Der Opener „Closing In“ klingt durch Kennys emotionale Vocals äußerst verzweifelt, ähnlich verhält es sich mit dem starken Titeltrack. „The End Of All Time“ überzeugt mit einem sehr geilen, fast kriechenden Sabbath-artigen Mainriff, während „Shadow On Me“, „Drown Inside“ und „Death Of A Junkie“ einen sehr sludgigen und grungigen Einschlag besitzen. Weitere, unbedingt erwähnenswerte Highlights sind „Killing You Slow“, bei dem man die Kunst fertig brachte, noch düsterer als bei allen anderen Songs zu riffen (der Albumtitel ist allerdings so oder so absolut Programm), gleichzeitig aber einen Refrain zu erschaffen, der sehr leicht ins Ohr geht, und das finale „Last Walk In The Light“, das dank seines melodischeren Charakters und den Akustikgitarren in der Strophe etwas aus dem Rahmen fällt, aber nicht minder depressiv ausgefallen ist als der Rest.

Es ist eigentlich nicht fair und auch nicht unbedingt angemessen, Type O als Vergleich heranzuziehen, aber bei gleich zwei Mitgliedern wird dies halt automatisch passieren. Manch einer mag dann konstatieren, dass bei eben jenen mehr Abwechslung vorhanden war, da zum Beispiel öfter und deutlicher mal das Tempo angezogen wurde (vielleicht aber auch durch das Keyboard), doch dafür wohnt „Heaven Is Gone“ eine ganz eigene, verzweifelte Atmosphäre inne; gekonnt wurden Doom-, Heavy Metal- und Grunge-Elemente unter einen Hut gebracht, zudem wurde die Scheibe sehr organisch und kraftvoll produziert (Co-Produzent war Vinnie Paul!). Von der Band kommt ganz bestimmt noch einiges an brauchbarem Material.

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