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Royal Republic: We Are The Royal

Ein Partyalbum mit schwedischem Flair
Wertung: 7/10
Genre: Rock, Rock'n'Roll
Spielzeit: 35:10
Release: 27.08.2010
Label: Roadrunner Records/On Fire Records

Schweden ist ein schönes Land mit vielen trunkenen Musikern, bisher vor allem bekannt durch diverse blutige Death und Black Metal-Bands. Royal Republic kommen ebenfalls aus dem Land der Elche und Blondinen, hierzulande dürfte sie aber noch kein Mensch kennen, dabei haben sie sogar schon einen richtig fetten Deal an der Angel: Mit ihrem ersten Album „We Are The Royal“ konnten sie nämlich direkt beim Labelriesen Roadrunner Records landen, beziehungsweise bei dessen nicht so bekanntem Ableger On Fire Records. Kein schlechter Anfang für eine Band, die eigentlich nur Musik macht, um „Leute glücklich und geil zu machen“.

Allein der Bandname klingt nun nicht unbedingt nach todesmetallischen Orgien und das ist auch nicht das, was die vier Typen vorhaben – stattdessen wird auf dem Debütalbum Rock’n’Roll mit Garagenfeeling und ein bisschen Punk-Attitüde serviert, augenzwinkernd dargebracht von Sänger Adam Grahn, der von Britpop-Gesäusel bis hin zu Rockabilly-mäßigem Gesang und ein bisschen Geschrei fast alles hinbekommt, was man auf einer guten R’n’R-Platte im ursprünglichsten Sinne erwarten würde. Zu poppig wird’s hier glücklicherwiese (fast) nie, im Gegenteil wird hier eher aufs Bier- und Partypedal getreten, ohne jedoch allzu sehr ins Schunkeln zu geraten.

2007 gründete man sich als klassisches Quartett mit einem Poser am Mikro, einer Gitarre, Bass und Schlagwerk. Seitdem haben die Vier am Erstlingswerk herumgeschraubt und präsentieren dem Publikum nun 13 energiegeladene Stücke, bei denen man den Jungs die Freude an der Musik tatsächlich anmerkt. Auf Tiefgründigkeit wird naturgemäß kein besonderer Wert gelegt, trotzdem schaffen es die Schweden, nie platt daherzukommen. Der Opener „The Royal“ bestimmt die Richtung, leicht Garagenrock-mäßige, schnelle Gitarren stimmen uns auf den weiteren Verlauf der Platte ein.

Mit „President’s Daughter“ hat es sogar ein Fast-Liebeslied auf die Scheibe geschafft, in der Adam seine (fiktive) Beziehung zu der Präsidententochter beschreibt, die ja immerhin „style, class and cash“ besitzt und deshalb als ziemlich gute Partie durchgehen dürfte. Hier fällt vor allem der recht dominante Bass auf – auch schön, dieses sonst eher im Hintergrund agierende Instrument mal etwas in den Vordergrund gespielt zu hören. Ein bisschen Mando Diao spielt mit in den Sound, wenn man so den Gitarren bei Songs wie „All Because Of You“ hört, und überhaupt: So ein bisschen was von ihren Landsmännern haben die Royals durchaus.

Für meinen Geschmack etwas zu ohrwurmig wird’s bei „Tommy-Gun“, dessen Mainriff einfach ein wenig zu simpel und nach einiger Zeit nervig daherkommt. Dafür entschädigt dann aber das saulustige „Underwear“, bei dem die neue, hübsche Assistentin des Obermuftis sich verwirrt fragt, warum plötzlich die halbe Belegschaft auf dem Boden herumkrebst. Die Antwort ist einfach: „We can see your underwear from down here!“ Das Ganze kommt mit einem coolen Mitklatsch-Part und einem Gruppenchorus, der ordentlich Stimmung macht. Ein Highlight der Platte, auch wenn man vor allem Sänger Adam danach nicht mehr so ganz abkauft, dass er ein „21st Century Gentleman“ sein möchte. Taktisch unklug, Jungs, trotzdem cool umgesetzt!

Insgesamt ist „We Are The Royals“ ein durchaus lustiges Album geworden, ohne zuviel Klamauk zu versprühen, hundertprozentig überzeugen kann das Debüt aber noch nicht. Eine Menge Potenzial ist hier sicher vorhanden, schließlich sind die vier Schweden allesamt hervorragende Musiker, nur an ihren Ohrwürmern müssen sie noch feilen. Etwas mehr Rock und etwas weniger Einprägsamkeit täte der nächsten Platte sicherlich ganz gut. Die ein oder andere Party dürfte mit der Scheibe aber ganz bestimmt in Fahrt kommen.

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