Achtung: In deinem Browser ist JavaScript entweder nicht installiert oder deaktiviert. Einige Funktionen dieser Seite stehen daher leider für dich nicht zur Verfügung.

Pillow Queens: Leave The Light On

Ein Rockalbum mit viel Soul und viel Seele
Wertung: 8,5/10
Genre: Indie Rock
Spielzeit: 43:28
Release: 01.04.2022
Label: Royal Mountain

Wer sich die neue Scheibe „Leave The Light On“ der Pillow Queens aus Dublin reinziehen möchte, sollte sich in einigermaßen stabiler Gemütsverfassung befinden. Laut der Band selbst geht es bei dem Nachfolger zum 2020er Debüt „In Waiting“ um Einsamkeit als einem warmen Raum, um in sich zu gehen, zu meditieren, zu sich zu finden. Dennoch: Die beiden Frontsängerinnen Sarah Corcoran und Pamela Connolly, die sich live dann auch Bass und Gitarre teilen, sind mit derartig souligen Stimmen gesegnet, dass da nicht nur die Gänsehaut, sondern auch der sprichtwörtliche Kloß im Hals eigentlich Dauerbegleiter beim Hören der zehn aktuellen Tracks sind.

Der Opener „Be By Your Side“ straft dann schon alle Niedlichkeiten Lügen, die man beim Bandnamen womöglich im Kopf hat – ausgestattet mit einem genialen Video pumpt der Track eindringlich durch die Boxen, Soulstimmen wickeln den Hörer schnell ein ohne sich anzubiedern; damit steht sicherlich schon einer der stärksten Songs der Scheibe fest und noch dazu ein wahrer Ohrwurm, den die Band so wahrscheinlich nicht unbedingt beabsichtigt hatte.

Im Verlauf wird klar: Labels blättern hier ganz schnell wieder ab, im weiten Rock-Kosmos fühlen sich die Damen jedenfalls hörbar wohl, hier und da wird ein wenig Punk eingeträufelt, wie erwähnt muss man allein wegen der Vocals auch Soul im Hinterkopf behalten. Gewebt wird daraus eine akustische Kuscheldecke, in die man sich einwickeln kann und die dafür sorgt, dass die Alltagssorgen verschwimmen – auch wenn dann ab und zu mal Tränen fließen.

Eine fröhliche Platte ist „Leave The Light On“ nämlich trotz zumindest in Teilen positivem Mindset nicht geworden. Während ein Stück wie „House That Sailed Away“ fast schon kitschig mit erhöhtem Pop-Anteil daherkommt, tritt „Delivered“ mit beiden Füßen auf die Bremse und pendelt sich in beinahe Post-Punk-Manier in eher gemächlichen Gefilden ein, baut eine fast bedrohliche Soundwall auf und gerät zu einem durchweg schwermütigen Track. Ironisch gerät dann „Well Kept Wife“ schon aus dem Grund, wenn man weiß, dass alle vier Bandmitglieder im katholischen Irland als queere Personen sicherlich ausreichend Erfahrung mit äußerlichen wie innerlichen Konflikten gesammelt haben. Dass es auch trotz Thema „Einsamkeit“ noch deutlich schwungvoller geht, zeigt das finale „Try Try Try“, das zwar nicht direkt tanzbar gerät, aber zumindest ein bisschen mehr Elan erahnen lässt; ein willkommener Gegenpart zu der ansonsten auf langer Strecke eher in gemächlichem Tempo gehaltenen Platte.

Alle Musikfreunde, die sich über Genregrenzen hinaus für Bands interessieren, sollten bei Pillow Queens unbedingt reinhören. Live steht sicherlich ein extrem bunt gemischtes Publikum vor der Bühne, können die Irinnen doch ebenso Soul-, wie auch Pop- oder Rockfans bedienen. „Leave The Light On“ ist tatsächlich ein Album geworden, das man „so nebenbei“ hören kann, zu dem man sich aber auch wunderbar im Dunkeln einkuscheln und die Songs über sich hinwegrollen lassen kann. Allein schon „Be By Your Side“ wird mit Sicherheit nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

comments powered by Disqus

Kein ausverkaufter, aber stimmungstechnisch überragender Tourauftakt

Stormwarrior und Elixir sind leider raus

Kokain und Flachmänner zum verspäteten Jubiläum

Das bisher beste Konzert des Jahres

Waldbühne lädt bei freiem Eintritt ein

Von Erinnerungen, Rückblicken und Genuss

Wolken mit Gesichtern oder Jesus auf einem Pfannkuchen

Hinzu kommen Borknagar, Wolfheart und Hinayana

Neues Album und Tour im nächsten Jahr