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Mastic Scum: Icon

Ein unmenschliches Album
Wertung: 8/10
Genre: (Technical) Death Metal, Industrial
Spielzeit: 39:28
Release: 07.10.2022
Label: MDD Records

Die Österreicher Mastic Scum wollen wahrscheinlich nicht unbedingt dafür bekannt sein, haben aber seit ihrer Gründung Anfang der Neunziger schon eine ungewöhnlich hohe Anzahl Bassisten verschlissen, seit 2020 zittert nun der aktuelle Tieftöner Pati Jay auf dieser Position. Wofür die Death Metaller aber tatsächlich bekannt sind, sind ihre unermüdlichen Split-Veröffentlichungen, unter anderem mit Fleshless, Haemorrhage oder Rotten Sound. Untätig waren die Herren also nicht, die ihr letztes Full-Length-Album „CTRL“ immerhin schon 2013 herausgebracht haben. Der Industrial geschwängerte Todesmetall, der sich auf der aktuellen Scheibe „Icon“ bietet, funktioniert indes auch nach 30 Jahren Bandgeschichte immer noch hervorragend.

Die Platte mit dem Überkracher „Digital Dementia“ zu starten, war eine ausgezeichnete Idee: Rasant prügeln sich die Österreicher hier durch einen Mix aus Death, Grind und Industrial, brutale Vocals werden unterfüttert von wahnwitzigen Gitarren; wenn die Herren jetzt nicht schon gleich den Fuß vom Gas nehmen, kann eigentlich nicht viel schiefgehen auf den fast 40 Minuten Spielzeit, die „Icon“ zu bieten hat.

„Room 23“ schippt, wenn überhaupt, noch ein paar Kohlen mehr in den Ofen; um einem Drehschwindel vorzubeugen, kann man sich dann aber das brutal gute und düster eingeleitete „Front Toward Enemy“ zu Gemüte führen, das nochmals deutlich an steriler Atmosphäre zunimmt und auch noch eine zusätzliche Portion Groove mit auf das Songgerüst packt und mit seinem eingängigen Refrain fast schon als Ohrwurm durchgehen kann. Für ein sonniges Familienpicknick am See eignet sich der mächtige Track dann aber womöglich doch nicht ganz so gut.

Überhaupt besitzt „Icon“ eine irrsinnig bedrückende Atmosphäre, die sich auch in Titeln wie „Doomsayer“ niederschlägt. Sänger „Maggo“ trägt natürlich mit seinen animalischen Growls wesentlich dazu bei, dass die zehn Songs an Wuchtigkeit kaum zu überbieten sind. Für Mosher wie Headbanger allerorten dürfte hier jede Menge Futter parat stehen, auch wenn die armen Menschen sich bei dem Tempo wahrscheinlich den Kopf vom Hals schrauben werden – man höre nur das superschnelle „Virtual Irreality 3.0.“, dessen schon wenig positiver Titel genau das widerspiegelt, was der Song schließlich hergibt: Schneidige Gitarren, supertightes Drumming und neben den üblichen Growls eine Handvoll Screams, die selbst dem Hörer Thoraxschmerzen verursachen.

Bei einem Tempo wie im schwindelerregenden „Create And Destroy“, ach was, eigentlich bei allen Songs der Scheibe, kann man nicht mal mehr den Kopf schütteln, so erschlagen wird man. Technisch sind Mastic Scum über jegliche Zweifel erhaben. Derart schnell und kompromisslos, beinah schon unmenschlich, agiert derzeit kaum eine Band im deutschsprachigen Raum. Wer sich mal wieder gründlich die Synapsen durchbürsten lassen will, ist mit „Icon“ in jedem Fall gut beraten.

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