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Korn: Requiem

In der Kürze liegt die Würze
Wertung: 8,5/10
Genre: Nu Metal
Spielzeit: 32:39
Release: 04.02.2022
Label: Loma VIsta Recordings

Nicht ganz drei Jahre ist es jetzt her, dass „The Nothing“ als Therapiealbum für Korn-Sänger Jonathan Davis genutzt wurde, der hintereinander seine Ehefrau und seine Mutter verlor. Schockierend nackte Songs inklusive dem auf Platte festgehaltenen weinenden Zusammenbruch des Sängers waren das durchweg als typisches Korn-Album gepriesene Ergebnis. Mit „Requiem“ steht jetzt ein deutlich kürzeres, weniger dramatisches, dafür sehr viel entspannter wirkendes Album auf dem Plan.

So richtig durchgestartet war „The Nothing“ damals ja trotz allem nicht und konnte auch in der heimischen Anlage nie einen Stammplatz ergattern, die erste neue Single „Start The Healing“ hatte also erst mal einen schweren Start, kann aber mit seinem entspannten Beat und dem coolen Refrain auch nach zig Durchläufen noch punkten. Wenn man sich vor Augen hält, dass die Truppe nächstes Jahr 30-jährigen Geburtstag feiern kann und zwar nahezu in der gleichen Konstellation wie zur Gründung 1993, überrascht es doch ein wenig, dass die Amerikaner mit „Requiem“ ein so knackiges Album aus dem Boden gestampft haben und sich als eine der wenigen Bands entpuppen, die man noch guten Gewissens und ohne beschämtes Schaudern mit dem Prädikat „Nu Metal“ ausstatten kann.

Der Opener „Forgotten“ markiert die zweite Single, kann aber neben „Start The Healing“ nur abstinken, obwohl eigentlich alle Korn-Komponenten vorhanden sind. Schon „Let The Dark Do The Rest“ darf sich dann mit bissigen Shouts schmücken, die wie angegossen zu Davis‘ schmeichelndem Klargesang passen. Der absolute Anspieltipp heißt dann aber schlicht „Disconnect“ und kann vor allem mit dem epischen Refrain für Gänsehaut sorgen, dessen Großartigkeit im melodiösen Intro schon dezent angekündigt wird. Ein absolut starker und eindringlicher Song, an dem man sich kaum satt hören kann.

Musikalischen Spielereien sind die Altväter des Nu Metal weiterhin zugeneigt, dafür sprechen schon der fast gegrowlte Gesang in „Hopeless And Beaten“ und auch die typischen Korn‘esken Industrial-angehauchten Gitarren zu Beginn des starken „Penance To Sorrow“, auch wird wird vor allem im Refrain alles aufgefahren, was die Truppe so zu bieten hat, sodass ein regelrechter Ohrwurm entsteht. Gegen Ende der Scheibe und vor allem beim finalen „Worst Is On Its Way“ kommt dann endlich Davis‘ Markenzeichen zum Vorschein – der Stakkato-artige, unartikulierte Gesang, der schon Tracks wie „Freak On A Leash“ für immer und ewig einen Platz auf sämtlichen Nu-Metal-Playlisten sichert.

Dass hier „nur“ eine halbe Stunde Spielzeit auf den Fan wartet, mag im ersten Augenblick als Manko erscheinen, verhindert aber deutliche Längen und Lückenfüller. Die Kalifornier schaffen es tatsächlich (und überraschenderweise), ihren absolut typischen Sound, den sicherlich auch Nicht-Fans erkennen können, beizubehalten, aber doch soweit weiterzuentwickeln, dass es nicht langweilig wird. Davor kann man nach 30 Jahren Bandgeschichte auch mal den Hut ziehen – und die alten Korn-Platten mal wieder genüsslich auflegen.

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