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In Flames: Foregone

Die Schweden scheinen sich wieder zu berappeln
Wertung: 8/10
Genre: Melodic Death Metal
Spielzeit: 46:49
Release: 10.02.2023
Label: Nuclear Blast Records

Dass im Pit‘schen Archiv als letzte besprochene In Flames-Scheibe die 2016er Veröffentlichung „Battles“ erscheint, mag seinen Grund haben. Trotz acht Punkten von Kollege Tom hinterließ die Platte zumindest bei der Schreiberin dieser Zahlen einen etwas faden Nachgeschmack, das Line-Up-Karussel schmiss kurzerhand die beiden Langzeitmitglieder Bassist Peter Iwers und Drummer Daniel Svensson raus, letzterer wurde rasch ersetzt durch Red-Schlagwerker Joe Rickard, der „Battles“ dann schon einzimmerte – es war alles irgendwie unbefriedigend und man wusste nicht so recht, was die musikalische Zukunft für die Fans bereithalten würde. „I, The Mask“ ging dann drei Jahre später ein bisschen unter, zumal mit Tanner Wayne dann schon wieder ein neuer Drummer mit von der Partie war, und auch den Bass hatte man mittlerweile mit Bryce Paul neu besetzt. Somit verblieben Sänger Anders Fridén und Gitarrist Björn Gelotte als langjährigste Mitglieder seit 1995. Wer da noch durchblickte, konnte sich zumindest über ein deutlich härteres Klangbild freuen.

Im Jahre 2023 stehen wir also mit „Foregone“ beim mittlerweile sage und schreibe 14. Studioalbum der Schweden, die von den „Lunar Strain“-Anfängen (damals ja noch mit völlig anderer Besetzung) bis heute einen ziemlich krassen stilistischen Bogen geschlagen und auf dem Weg sicherlich einige Fans eingebüßt haben. Vorab wurde aber mit „State Of Slow Decay“ ein Song veröffentlicht, der Hoffnung machen sollte: Zu alten Mustern war man zumindest bezüglich des Härtegrades fast zurückgekehrt, und wo Sänger Anders Fridén in der Vergangenheit schon mal arg bemüht klang, scheint der Mann sich für die neuen Aufnahmen einer Frischekur unterzogen zu haben – womöglich hat da aber auch das Mischeteam seine Fingerchen im Spiel. Vorangestellt ist das durchaus ebenfalls erwähnenswerte Instrumental „The Beginning Of All Things That Will End“ mit seiner melancholischen, tatsächlich an ältere Göteborg-Studien erinnernden Akustikgitarre; eine wunderbar passende Einleitung zu „Foregone“.

Dass auch Ohrwürmer bei den Schweden immer noch ihre Daseinsberechtigung haben, wird spätestens bei „Bleeding Out“ klar, das mit großartig drängendem Drumming und düsteren Gitarren startet und sich im Refrain dann zu einem echten Dauerbrenner entwickelt. Selten hat Fridén in letzter Zeit Klargesang und Growls so perfekt ausbalanciert nebeneinander gestellt. Auch das etwas ruhiger anmutende „Pure Light Of Mind“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, wenngleich der Refrain hier nochmals eine Schippe in puncto Gänsehaut draufsetzt. Textlich auch ganz großartig kommt dann „A Dialogue In B Flat Minor“ daher, obwohl hier gerade der Refrain recht poppig ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz kann man hier auch mal wieder die schreiberischen Qualitäten des Sängers genießen und einen kleinen Einblick in die Psyche des Musikers erhalten.

„Foregone“ kann sich sehen und hören lassen. Sehen vor allem auch deswegen, weil natürlich wieder ein geniales Artwork mit im Preis enthalten ist – auf einer knappen Dreiviertelstunde Spielzeit scheint sich die Truppe aus Schweden mal wieder ordentlich berappelt zu haben. Das hat man in der Vergangenheit schon deutlich schlechter gehört und vor allem Fronter Anders Fridén scheint so gut bei Stimme zu sein wie lange nicht mehr. Dass es nicht zurück zu Anfangszeiten geht, war eh klar. Insgesamt haben In Flames aber eine schöne Mischung zwischen Ohrwürmern und Ausrastern geschaffen.

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