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Heathen Foray: Into Battle

Und noch ein Beispiel, warum man Österreich im Metalsektor nicht unterschätzen sollte
Wertung: 9/10
Genre: Pagan Metal
Spielzeit: 48:25
Release: 24.04.2015
Label: Massacre Records

Die Österreicher Heathen Foray sind wieder da. Im Gepäck hat die Truppe das vierte Studioalbum, das auf den zugegeben wenig einfallsreichen Namen „Into Battle“ hört. Aber, so wie man kein Buch nach dem Cover beurteilen sollte, so sollte man auch keine CD nach dem Titel bewerten.

Auf dem Silberling befinden sich ein paar wirklich grandiose Stücke. Alleine die ersten beiden Lieder reichen schon, um einen guten Eindruck zu vermitteln. Dabei sind die beiden Stücke keinesfalls als gleich zu bewerten. Der Opener „Fight“ kracht mächtig aus den Boxen. Gesegnet ist das Stück mit einem mehr als nur mitreißenden Refrain, der trotz seiner Länge direkt ins Hirn schießt. Dazu gesellen sich ein wahnsinniges Gitarrenriff und Schlagzeugpatterns, die energetisch nach vorne prügeln. Nach circa zwei Drittel des Werkes wird eine kurze akustische Unterbrechung eingelegt. Es geht aber schnell wieder voll zur Sache und Heathen Foray setzen schon mit der ersten Nummer eine bemerkenswerte Duftmarke.

Es geht aber durchaus noch besser. „Silence“ funktioniert ähnlich wie „Fight“. Allerdings wurden hier die Gegensätze noch viel stärker ausgearbeitet als beim ersten Lied auf der Platte. Der Titel beginnt mit Blast Beats und einem furiosen Gitarrenriff, das sich langsam abschwächt, um in einen grandiosen Refrain zu münden, der zuerst sehr tempoarm scheint, dann aber schön vorwärts stampft. Mit einer intelligenten, ganz kurzen Bridge nimmt man wieder das Anfangstempo auf und vor der nächsten Strophe gibt es noch ein Gitarrensolo, dass sich später noch mal wiederholt.

Hier liegt eine der großen Stärken der Österreicher, die sie auch von vielen anderen Bands des Genres abgrenzen. Heathen Foray haben keine Angst davor, die epischen Momente ihrer Musik bis ins letzte auszuarbeiten und somit manchmal bis an die Grenze zum Kitsch zu gehen. Umgekehrt werden aber auch die heftigen Elemente wirklich ausgelebt und somit auch der Erlebnisraum für den Hörer maximiert. Die Musik der Formation bekommt so auch einen hochemotionalen Anstrich. Das muss einem nicht gefallen, aber gehört haben sollte man diese Form des Pagan Metals schon einmal.

Doch auf gerümpfte Nasen könnten die Musiker wohl eher mit einer anderen Nummer stoßen. Mit „Knüppeltroll“ wagt sich die Band nämlich in den Bereich der NDH vor. Somit sticht diese eine Komposition vollends aus den übrigen Stücken hervor. Es gibt zwar keine Keyboards in dem Lied, aber immerhin Gitarren, die schwer nach Rammstein klingen, und ein Gitarrensolo, das mit Wah-Wah und fiesem Verzerrer schon sehr nach elektrischen Antrieben klingt.

Damit sind wir aber immer noch nicht durch mit der Stilbeschreibung. Ausgerechnet als Hidden Track haben Heathen Foray den Titel „Winterking“ auf die Platte gepackt. Dabei ist dieses Stück wohl die beste Darstellung der technischen Leistung der Musiker. Aufnahmen ohne Verzerrer erlauben keinerlei kleinste Fehler und man würde jeden schlechten Griff, jeden misslungenen Anschlag und jede sonstige Kleinigkeit hören. Doch auch hier lässt sich nicht die kleinste Unstimmigkeit ausmachen.

Heathen Foray liefern mit ihrem vierten Album ein beeindruckendes Werk ab, das den Vergleich mit Szenegrößen nicht scheuen muss. Zu hören gibt es mitreißende Songs in einem bestechenden Soundgewand. Dazu behalten sich die Musiker immer das Recht, so weit aus der Genreschublade auszubrechen, wie sie es gerade für richtig halten. Absolute Kaufempfehlung für alle Pagan-Metal-Fans.

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