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Forbidden: Omega Wave

Das nächste gelungene Bay Area-Comeback
Wertung: 8/10
Genre: Thrash Metal
Spielzeit: 61:35
Release: 22.10.2010
Label: Nuclear Blast

Wow, es tut sich wirklich etwas in der Bay Area. Nachdem Bands wie Heathen, Testament, Megadeth und sogar Metallica plötzlich wieder mit starken Longplayern auftrumpfen konnten, melden sich nun auch Forbidden zurück. Aktiv ist die Band, die auf Genreklassiker wie „Twisted Into Form“ und „Forbidden Evil“ zurückblicken kann, ja schon wieder seit 2008. Nach zwei Jahren und zahlreichen Gigs erscheint nun also auch das Comeback-Album „Omega Wave“, das von Fans mit Spannung erwartet wurde. Wie klingen Forbidden 13 Jahre nach ihrem letzten Album „Green“? Um diverse Bedenken gleich zu Beginn zu zerstreuen: Sie klingen nicht nach dem „Green“ Album selbst.

 

Die Inspirationen haben die Mannen um Anderson, Locierco und Camacho sich eher aus ihrer glorreichen Vergangenheit geholt, ohne dabei sämtliche Alben nach den ersten Zweien zu vernachlässigen. Das klingt nun komplizierter, als es wirklich ist, denn „Omega Wave“ ist ein abwechslungsreiches, aber nicht zu verzetteltes Album geworden. Russ Anderson ist zwar in die Jahre gekommen und bewegt sich hauptsächlich in mittleren Regionen, aber er macht seinen Job erwartet gut. Seine Gesangslinien sind teilweise ziemlich anspruchsvoll geworden, was der Abwechslung weiter zu Gute kommt. Wenn ich etwas am Gesang kritisieren muss, dann ist es der gelegentliche Einsatz eines Stimmverzerrers wie beispielsweise beim ansonsten starken Thrash-Hammer „Forsaken At The Gates“. Das erinnert mich zu sehr an jüngere Thrash Metal-Bands, deren Sänger sich alle sehr ähneln.

 

Ansonsten kann man Forbidden kaum Vorwürfe machen. Das Songmaterial ist wie erwähnt sehr abwechslungsreich ausgefallen: Pfeilschneller Thrash wird eindrucksvoll mit schweren Midtemporiffs verzahnt und auch einige akustische Passagen fügen sich nahtlos ein. Dennoch oder gerade deswegen ist „Omega Wave“ ein Album, was entdeckt werden will. Wir sind hier nicht bei Slayer, wo die Songs spätestens beim zweiten Mal zünden; hier ist ein wenig Geduld gefragt. Dann lernt man aber die vielen Feinheiten eines Songs wie „Adapt Or Die“ zu schätzen. Offensichtlich wollten die Herren Locicero und Smyth (Testament, Nevermore) nach der letzten Heathen-Großtat „The Evolution Of Chaos“ ihren Kollegen Lee Altus und Kragen Lum zeigen, dass auch sie etwas von ihren Gitarren verstehen.

 

Wenn man etwas auf „Omega Wave“ vermisst, dann ist es wohl ein Knaller, wie ihn beispielsweise Testament auf ihrem letzten Album mit „More Than Meets The Eye“ hinbekommen haben. Andererseits wirkt Forbiddens Werk wie aus einem Guss und jedes Lied gleich wichtig. Qualitätsunterschiede sind aber dennoch auszumachen, denn dem Album scheint manchmal ein wenig die Puste auszugehen und vieles wirkt ein wenig gestreckt („Inhuman Race“). Das ist wohl der progressiven Art der Band geschuldet, jedoch funktioniert das nicht immer. Ein positives Gegenbeispiel ist das recht verschachtelte „Dragging My Casket“, wenn man so will die „Ballade“ der Platte. „Hopenosis“ kann wiederum zwischen den harten Gitarren immer wieder mit verträumten Melodien punkten – diese Kombination so homogen erscheinen zu lassen ohne in den Kitsch abzudriften, muss man erst mal so schaffen. „Immortal Wounds“ erscheint dagegen fast eingängig, was aber nichts an der Klasse ändert.

 

 

Fazit: Das Comeback hat sich gelohnt. Wer mit den aktuellen Thrash Metal-Bands nichts anfangen kann und mehr Wert auf Melodien in seinem Thrash legt, kann sich „Omega Wave“ sofort zulegen. Forbidden-Fans sollten das ohnehin tun, denn ihre Helden zeigen sich im Vergleich zum Ende der 90er wiedererstarkt. Mich persönlich stören nur einige Längen im Songwriting, aber „Omega Wave“ reiht sich für mich dennoch in die Reihe der gelungenen Bay Area Reunions und Comebacks ein. Im Vergleich zum letzten Heathen Album zieht „Omega Wave“ zwar den Kürzeren, aber dafür haben Forbidden die bessere, weil natürlichere, Produktion für ihr Album hinbekommen. Jetzt wünsche ich mir nur noch ein starkes, neues Sacred Reich-Album und alles wird gut.

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