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Final Cry: Neptune's Relief

Speed Thrash Metal vom Feinsten
Wertung: 10/10
Genre: Speed Thrash Metal
Spielzeit: 37:16
Release: 25.08.2006
Label: OTR Productions

Final Cry haben im August 2006 ihre aktuelle Scheibe „Neptune`s Relief“ veröffentlicht. Na toll, wieder so ´ne Band, die nichts auf die Reihe bekommt, ihre Instrumente nur recht laienhaft bedienen kann und auch sonst nichts auf die Beine kriegt. Warum auch sonst sollte mir die Demo CD jetzt erst angeliefert werden? Laut myspace-Seite der Band hat man keinen Plattenvertrag, allerdings prangt auf der CD das OTR Production Emblem. Also gehe ich mal davon aus, dass sich die Band da irgendwie reingeschummelt hat. Nun ja, einige Veröffentlichungen hat die Band auch schon . Hm, na das wird ja was sein.

Recht missmutig den CD Player gefüttert und den ersten Durchgang anvisiert. Meeresrauschen an einer Brandung oder Felsen vernimmt mein Ohr, bevor dann nach gut 20 Sekunden eine richtig gute Thrash Metal Attacke auf mich hereinbricht. Ohne große Zeitverzögerung, praktisch im Automatikbetrieb, schleudert mein Schädel vor und zurück. Yeeha, da knallt das volle Brett aus den Lautsprechern. Dann startet Sänger Mario Reese so, dass ich erstmal das Booklet durchforsten muss, denn er klingt wie eine brutalere Version von Ville Laihiala, seines Zeichen Sänger der finnischen Ausnahmeband Sentenced (R.I.P.)

Ohne große Pause wird der Kopfbewegung weitergefrönt. „Through Halls Of Coral“ besticht durch seinen tollen Refrain. Ja, ich muss zugeben, der Lautstärkepegel wird meinen Ohrenarzt schon jetzt an weitere Geldeinnahmen denken lassen, aber das ist mir egal. Der Nachbar klopft auch schon an die Wand, aber das hör ich beim ungenierten Mitgröhlen eh nicht richtig. Anstatt allerdings permanent nur auf`s Gaspedal zu treten, unternimmt die Band auch mal einen kleinen Ausflug ins Midtempo. Genial.

„Riddle Of The Sands“ verdeutlicht insgesamt wieder die Nähe zu Sentenced, wenngleich man sich mehr im Old School Thrash Metal Fahrwasser aufhält. Die beiden Gitarren von Eiko Truckenbrodt und Burghardt Sonnenburg treten derart in den Allerwertesten, dass man sicher keine Probleme mehr mit Hämorrhoiden hat. Zur Hölle, warum ist die Band nicht bekannt wie ein bunter Hund? Hier trifft geballte spielerische Kompetenz auf unglaubliches Songwriting. Okay, es wird dem Old Schoool gefrönt, aber das derart gut, so das Schweißbildung nach wenigen Sekunden garantiert ist.

Der nächste Übersong geht dann mit „A Faerie Forlorn“ an den Start. Recht langsam beginnt er, bevor sich eine gelungen treibende Melodie einschleicht und dann der Thrash Metal Hammer ausgepackt wird. Der Refrain brennt sich wie ein Brandeisen schon beim ersten Durchlauf in der Gehirnrinde ein. Die Stimme versagt und der Nachbar schreit irgendwas von Zwangsjacke oder so. Gut, dass ich keine Kleidung bestellt hab. Da wird weiter gebangt und gegröhlt. Die fetten Drums von Marcel Severith im Verbund mit dem präzisen, druckvollen Bass, welcher von Sonja Sonnenburg bearbeitet wird, sorgen für kräftig Adrenalinzufuhr.

Mit „On Glacial Trails“ geht es dann kräftig weiter, Hin und wieder erinnert die Power glatt an Machine Heads „Burn My Eyes“. Der Refrain raubt den Hörer zwar schon wieder den Verstand, aber das scheint ja schon fast ein Standard der Band zu sein. Der Nacken ist schon heiß gelaufen und sämtliche um mich versammelten Lebewesen nehmen einen Sicherheitsabstand ein. Etwas längere Haare und die Wohnung müsste nicht mehr staubgewischt werden.

Ohne jegliche Rücksicht geht die Band dann auch mit „The Scarlet Sleep“ weiter in die Vollen. Die Energie, die hier ausgestrahlt wird, sollte reichen, eine mittlere Stadt über Stunden mit Strom zu versorgen. Trotz allem schafft es die Band, immer wieder melodischere Parts einzubauen.

Der Bass donnert schön grollend bei „Weave The Eclipse“ durch den Subwoover, dass es die Regenwürmer aus dem Rasen treiben würde, wenn denn hier nur Rasen wäre. Mario Reese brüllt sich die Stimmbänder aus dem Leib und der Rest steht mit einer auf Speed getrimmten Dampfwalze wutschnaubend hinter ihm und wartet nur darauf, alles in Schutt und Asche zu legen. Und das gelingt, nicht nur wegen der tollen Schlagzeugarbeit.

Zum Abschluss wird dann noch ein Cover von Hallows Eve zum Besten gegeben. Man zockt hier „Plunging To Megadeath“ vom “History Of Terror“ Album. Damit wird dann auch die spürbare Nähe zum Speed Metal verdeutlicht. Gutes Stück, wobei ich schreiben muss, dass die Eigenkompositionen noch ein Stück besser sind.

Dann gibt es etwas überraschend noch ein „Outro“, welches fast anderthalb Minuten lang Meeresrauschen, wie zu Beginn der Scheibe, beinhaltet, welches von einem Brummen, das intervallartig zu hören ist, begleitet wird. Dann ist es ruhig und ein Schiff scheint auf einen Felsen zu laufen, welches einen lauten Knall mit sich bringt. Warum, weshalb, wieso, das weiß ich nicht, verstehe ich nicht, da es sich um ein Outro handelt, lasse ich es nicht in die Wertung einfließen.

Fazit: Nichts für Wimps and Posers, würde wohl Manowar sagen. Wer auf Power ohne Ende steht und auch nichts gegen ein wenig Old School hat, der kann hier nicht zugreifen, der MUß zugreifen. Einziges Manko ist die doch recht dürftige Spielzeit, allerdings muss man auch konstatieren, dass die Band in der kurzen Zeit mehr Power raushaut als viele Power Metal Bands in 3 Stunden. Wie soll man das anders bewerten als mit der Höchstpunktzahl?

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