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Fake Idols: Witness

Die italienische Antwort auf Shinedown
Wertung: 8,5/10
Genre: Hard Rock, Alternative Rock
Spielzeit: 43:37
Release: 16.09.2016
Label: Scarlet Records

Fake Idols aus Italien widmen sich dem Hard Rock. Allein dieser Satz könnte schon Grund genug sein, sich schaudern abzuwenden und erst mal eine gehörige Portion Grindcore als Gegengift zu sich zu nehmen. Nur: Fake Idols machen ihre Sache wirklich gut. Sehr gut sogar – klar, Sänger Claudio begibt sich schon mal in klassische Kopfstimme-Regionen, irgendwie flechten die Herren das aber so in die Songstruktur ein, dass es einfach passt und niemals stört.

Bekannt dürften die Mitglieder zumindest denen schon sein, die sich im Hard-Rock- und Heavy-Metal-Bereich auskennen, kommen die Musiker doch aus den Raintime-, Jar Of Bones- und Slowmotion Apocalypse-Lagern und haben entsprechend schon einige Jahre Studio- und Liveerfahrung auf dem Buckel. Bereits 2014, ein Jahr nach der Gründung, erschien das selbstbetitelte Debütalbum und heimste vor allem in der Heimat gutes Feedback ein – kein Wunder, wenn man sich die Songs der neuen Platte „Witness“ so anhört. Ausnahmslos handelt es sich hierbei um gut durchdachte Kompositionen, die auch vor Experimenten nicht zurückschrecken und mit bekannten Gästen aufwarten, die sie aber eigentlich gar nicht gebraucht hätten.

Was bei den ersten Durchläufen natürlich direkt ins Ohr geht, ist das Cover „Go“ von niemand Geringerem als den Chemical Brothers. Für eine Rockband sicherlich eine ungewöhnliche Wahl, Fake Idols setzen den Song aber so großartig um, dass man erst gar nicht draufkommt, dass es sich um eine Coverversion handelt. Die Melodie kommt einem zwar bekannt vor, auch den Text hat man so ähnlich schon mal gehört  - erst beim Blick auf die Tracklist kann man sich dann ein Grinsen nicht mehr verkneifen.

Ein ebenso großartiger, wenn auch gänzlich unterschiedlicher Track ist die Kollabo mit Motörheads Phil Campbell – vor allem der Refrain von „Mad Fall“ überzeugt, der ganze Song galoppiert rasant durch die Boxen, lässt kaum Zeit zum Verschnaufen und ist garniert mit kreischenden Riffs. Als zweiten Gast haben sich die Italiener Elvenking-Sänger Damna eingeladen, der im Song „The City’s Burning“ mitwirkt, einem schnellen Alternative-Rock-Track, der einen frischen, flotten Refrain beinhaltet – Damna darf in der zweiten Strophe seinen Senf dazukommen, wird aber von Claudio locker an die Wand gespielt. Und ja: Fake Idols erinnern stellenweise schon stark an Red Eleven oder Shinedown, gerade bei einem solchen Track – nichtsdestoweniger können sich die Italiener mit den Kollegen messen.

 “I’m A Fake” rutscht dann so ein bisschen in den allzu radiotauglichen Mainstream hab - man vermisst den Song definitiv nicht, wenn man ihn nach einigen Durchläufen wegskippt; auch „Could You Bid Me Farewell“ weist ein paar Längen auf, gerade dem Refrain fehlt es wesentlich an Durchschlagskraft, dabei kommt der restliche Song eigentlich recht hart und knackig daher. „Prayers On Fire“ fällt vor allem durch sein Mainriff auf, gesanglich hält sich Claudio zu Beginn ein wenig im Hintergrund und kommt nur langsam aus sich heraus, was dem Track eine fast verzweifelte Stimmung gibt – ein super Track!

Insgesamt überraschen und begeistern Fake Idols mit ihrem zweiten Album und dürften nicht nur bei Hard-Rock- und Alternative-Rock-Fans Anklang finden. Eine frische, ausgewogene Produktion, ein variabler Sänger und vor allem die Bereitschaft zu Experimenten (siehe das oben genannten Cover) machen die Band zu einem Geheimtipp, der sich auch hierzulande schnellstens verbreiten sollte.

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