Die Frankfurter Elvenpath veröffentlichen nach einer neunjährigen Bandgeschichte ihr neues Album „Elvenpath“. Die Band war jahrelang durch Line-Up-Wechsel geplagt, doch vor zwei Jahren kehrte zum Glück Ruhe im Elvenpath-Bandkarussell ein, so dass die Truppe entschied, ihr neues Werk nach sich selbst zu benennen, um sowohl ihre Einheit als auch ihren Zusammenhalt zu verdeutlichen. Doch auch diese Gemeinschaft sollte nicht ewig halten: Mitte April dieses Jahres trennten sie sich aus persönlichen Gründen von ihrem Schlagzeuger, der allerdings noch auf dem Album zu hören ist.
Das Album wird mit dem Track „For Our Liberty“ eröffnet, der mit einem durchgehend stampfenden Rhythmus agiert und an marschierende Fußtruppen erinnern soll. Die Lead Guitar bietet schöne Melodielinien, wohingegen der Gesang in der Strophe etwas ruhig wirkt. Zwar handelt es sich um einen wirklich guten Song, doch ein anderer Track hätte vielleicht besser als Opener gewirkt. Das zweite Stück „Into The Future“ ist straighter und geht mehr nach vorne - ebenfalls wie „For Our Liberty“ im Midtempo.
Mit „Guardians Of The Underground“ ehren die Metaller den Undergroundmetal, Elvenpath ziehen das Tempo an und zeigen noch mehr ihre Neigung zum Power Metal – mit einer guten Gesangsleistung, auch in hohen Tonlagen, die die Instrumente klasse ergänzt, kann dieser Song durchaus bestechen.
Solche Verneigungen finden sich häufig auch auf dem Album „Elvenpath“ der gleichnamigen Band aus Hessen. Die folgenden Songs sind „Moria“ (lyrisch von J. R. R. Tolkien beeinflusst), „Enflamming Demands“ und „Cellars Of Doom“. Doch keines dieser drei Stücke sticht besonders hervor. Sie sind zwar sauber gespielt und halten einige gute Passagen bereit, doch gehen die Songs in der Versenkung unter.
Den Abschluss des Albums bildet eine Song-Trilogie („The Truelogy- Part One“ bis „Part Three). Die Stücke stehen lyrisch im Zusammenhang und werden von akustischten Zwischenparts „Metal Suite“ von einander abgetrennt, in denen der Hörer mitten in Schwertkämpfe einer Schlacht geworfen wird. Jeder der Tracks der „Truelogy“ hat eine Länge von über sieben Minuten. „Metalwar“ ist überwiegend im Midtempo gehalten und nimmt nur im letzten Drittel kurzzeitig an Fahrt auf. „War Of Steel“ ist ein abwechslungsreicher Song, der von Midtempoparts über ruhige Passagen bis hin zu einem ruhigen und kraftvollen Gitarren-und Stimmduett reicht. Der finale Song der Trilogie ist „Metalsteel“. Dieser ist sehr heavy und gleichzeitig eher langsam und schleppend.
Abschließend lässt sich sagen, dass es sich zwar um ein musikalisch gutes Album handelt, das jedoch nicht auf ganzer Strecke überzeugen kann.
Das Album beinhaltet einige sehr gute Ideen, zum Beispiel die epische „Truelogy“. Die Musiker besitzen eine gute Technik: der Hörer bekommt gute Gitarrenarbeit und eine ebenfalls gute Gesangsleistung geboten, zudem wurde das Album gut produziert. Am Sound kann man bei dem Stand der Band nichts aussetzen.
Dennoch haben die Songs von Elvenpath leider zu wenig Wiedererkennungswert und bleiben nicht lange im Ohr. Die Lieder verlieren sich und gehen in der Masse des Albums unter. Trotzdem sollte man als Power-Metal-Fan dem Album eine Chance geben, vielleicht findet der ein oder andere bei mehrmaligem Hören Ansätze, die ihm gefallen.