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Disbelief: Heal

Nur die wenigsten hätten wohl solch ein Album von den Hessen erwartet
Wertung: 7.5/10
Genre: Death Thrash Metal
Spielzeit: 40:43
Release: 28.05.2010
Label: Massacre Records

Wie feiert man Geburtstag? Man haut sich den Magen voll mit Kuchen und trinkt ein wenig mehr als sonst. Das kann natürlich nicht für eine Death Metal-Kapelle gelten. Disbelief feiern ihren zwanzigsten Geburtstag und haben mal eben vier neue Songs, drei Coverversionen und einen alten neu aufgenommen. So feiern die Fans wenigstens ebenso mit und kommen auf ihre Kosten.

„The Eyes Of Horror“ kommt recht thrashig daher, als Mischung aus One Man Army And The Undead Quartett und Slayer. Das Ganze mit ruhigeren Parts abgeschmeckt und der gewohnten angepissten Stimme von Karsten Jäger. Nicht schlecht, was die Herren hier zum Geburtstag zocken.

„Isolation“ wechselt ständig zwischen Uptempo und Midtempo. Kann man machen, muss man aber nicht, denn irgendwie geht die Seele des Stückes hier ein wenig verloren. Der rote Faden wirkt verheddert. Eine gewisse Sperrigkeit wird durch die Breaks heraufbeschworen und dies ist nicht wirklich das Paradestück der Band.

Deutlich schwerfälliger bahnt sich dann „The Last Force-Attack“ seinen unheilvollen Weg. Unter beunruhigendem Artilleriefeuer wird das Headbanging forciert, auf das da mal die Schutzhelme der Soldaten vom Kopf rutschen und dem Blutbad behilflich sind. Der Song brennt sich wie eine Kriegswunde in die Haut und lässt des Schmerzes wegen den geneigten Hörer nicht so schnell vergessen. Witali Webers Gitarre sorgt für einige Stimmung und man gewinnt den Krieg, was im Lobgesang zum Ende des Tracks demonstriert wird.

„Certainty Of Reality“ ist der mit Abstand melancholischste Song dieses Albums. Hier geht man wieder stärker auf die eigenen Roots zu. Nicht schlecht, wie Karsten hier seinen Frust ‘raus schreit. Da es der einzige Song in dieser Machart ist, sehe ich das als eine willkommene Abwechslung. Wirklich zu überzeugen vermag er aber nicht.

Und dann wird’s richtig interessant: Disbelief covern King Diamond! Da gehört aber mal richtig Mut zu. Die hohen Vocals sind natürlich verschwunden. Klingt ein wenig komisch, wenn man das Original kennt. Death Metal überlagert das Original. Hat aber etwas für sich, allein schon wegen des aus dem Konzeptalbum herausgerissenen Textes eine recht seltsame Entscheidung. Trotzdem löblich, dass man nicht einen größeren Hit der Band gecovert hat, den schon hundert andere Bands kopiert haben.

Ebenso seltsam dürfte für viele das Crimson Glory-Cover von „Red Sharks“ wirken. Wer hätte gedacht, dass Karsten mal so „melodisch“ singen würde? Keine Angst, der Song kommt im typischen Disbelief-Gewand daher und sorgt hauptsächlich im Refrain für den harmonischeren Musikteil. Hört sich aber richtig gut an. Coole Nummer, das muss man der Band lassen.
Noch einen Tick extremer wird es dann mit dem Killing Joke-Cover „Love Like Blood“. Irgendwo schon recht nahe am Original wird hier eine gänzlich andere Musikfarbe kredenzt. Dieser Wave-Einschlag will mir aber so gar nicht munden, da ich mit jener Musikrichtung so gar nichts anfangen kann. Trotzdem muss man der Band ehrlicherweise zugestehen, auch das überraschend gut hinbekommen zu haben.

Den Abschluss bildet dann die Neuaufnahme des Titeltracks des 2002 erschienenen Disbelief-Albums. Gefällt mir besser als das Original, muss ich hier gerne zugeben. Die leicht schrägen Gitarren im Verbund mit dem Aushängezeichen der Band, Karsten Jägers Gesang, sorgen für Freude.

Fazit: Die Band beschenkt sich und ihre Fans mit einem interessanten Album. Nicht wirklich viel Neues, aber besser als nichts. Außerdem bilden die Coverversionen einige bunte Farbtupfer im Katalog der Hessen. Ob es jemals zu einem Duett auf der Bühne mit King Diamond oder Midnight (Crimson Glory) kommen sollte, darf stark bezweifelt werden. Aber man freut sich schon auf den fünfundzwanzigsten Geburtstag der Band und darf rätseln, welche dicke Überraschungen sie dem Hörer dann darbieten.

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