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Dark Fortress: Seance

Hypnotisch, düster und verstörend
Wertung: 8.5/10
Genre: Black Metal
Spielzeit: 62:5
Release: 30.01.2006
Label: Century Media

Entferntes Trommeln, bedrückendes Pochen, sphärisches Rauschen, eine Gitarre bildet sich heraus, doch dann, ein Schlag und ein tiefer Bass. Es schaukelt sich hoch bis man in einem hypnotischen Militärdrumming die Erfüllung von „Ghastly Indoctrination“ zu vernehmen scheint. Immer noch dabei, die hochgestimme, sphärische E-Gitarre. Gesprochene Passagen mit verzerrtem Gesang mischen sich ein in die düstere Atmosphäre, bis die Gitarre die Alleinherrschaft übernimmt und darauf wartet, von der Double-Bass-Attacke unterstützt zu werden. AHHHHHHHHHH – das sind Dark Fortress!

Nachdem Sänger Azathoth durch seinen gewonnenen Haarcontest einer deutschen Frauenzeitschrift zuletzt eher negativ vor den „Fans“ dastand, machen nun Dark Fortress wieder mit den richtigen Sachen Schlagzeilen, nämlich mit Musik. Die sechsköpfige Truppe bringt mit „Séance“ ihr mittlerweile viertes Full-Length-Studioalbum heraus, und zwar nicht über die für ihre verkappte Organisation bekannten Black Attakk, sondern über das Qualitätslabel Century Media, bei dem u.a. auch illustre Acts wie Naglfar, Samael und seit kurzer Zeit auch Celtic Frost unter Vertrag stehen.

Diese Platte muss man zu Hause und in Ruhe hören, eine düstere Atmosphäre ist Pflicht. Also Licht aus, Kerzen an und ab in den Sessel und sich zurücklehnen, während die Anlage die ersten Töne, wie oben beschrieben, ausspuckt. Hier ein paar Eckpunkte:

Kreativität: Ideen haben die Jungs, da könnte sich manch ein Black Metal-Act ruhig eine Scheibe von abschneiden. Songs wie „Incide“ lassen einen in das Tiefste seiner Seele schauen. Man hört neben verqueren Keyboardsounds plötzlich ein wehleidiges Schreien, unterstützt von einem regelmäßigen, aber bedrückendem Herzschlag. Das Röcheln und Weinkreischen geht weiter. Zwischendurch hört man im Hintergrund ein wenig Black Metal, an anderer Stelle vernimmt man freudige Keyboardsounds, welche gar nicht so recht passen mögen, aber dennoch viel Platz für Interpretationen lassen. Aber Dark Fortress haben auf dieser Scheibe noch mehr Überraschungen eingebaut, hört sie euch an.

Musikalische Umsetzung: Dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen, wissen wir nicht erst seit „Séance“. Auch schon früher hat man das punktgenaue Drumming, die mächtigen Riffs, das verzaubernde Keyboard und das heftige Kreischen vernehmen können, nun ist es noch weiter verfeinert worden. Sowohl in den doomigen Passagen, als auch in den Old School-Black Metal-Teilen wissen die Musiker sich ihrem Instrumentarium perfekt zu bedienen.

Texte: Die Lyrics drehen sich bei dieser Scheibe um Paranormalitäten und die Erfahrungen mit dem Anderen, abseits der Black Metal-typischen Weltenhasskonzepte und Todesorgien. Allesamt sehr emotional vorgetragen von Azathoth in mal mehr, mal weniger gekreischtem Rotzgesang.

Aber nicht nur die Musik auf dieser Scheibe fasziniert, sondern auch das Cover-Artwork. Jenes spiegelt die wunderschöne düstere Stimmung der Langrille wider, Travis Smith (auch Cover für Katatonia, Opeth etc.) hat ganze Arbeit geleistet, die Musik grafisch umzusetzen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Dark Fortress einen wunderbaren Horror-Soundtrack im schwarzmetallischen Gewand komponiert haben, ohne dabei Scheuklappen aufzusetzen. An einigen Stellen ein wenig kantig, andere Teile zu sehr old-schoolig, dafür öfter unerwartete geniale Einschübe. Dazu eine lange Spielzeit und ein wunderschönes Cover, bleibt wohl nur eine Kaufempfehlung für Freunde des gepflegten Dunkelkreisch auszusprechen.

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