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Crossplane: High Speed Operation

Rock’n’Roll to the bones.
Wertung: 9/10
Genre: Rock’n’Roll
Spielzeit:
Release: 30.07.2011
Label: Eigenregie

Björn sei Dank, denn beim Unholy Underground II waren Crossplane mit richtig amtlichen Live-Shows dabei und so wurde die The-Pit.de-Redakion überhaupt auf diese Combo aufmerksam. Nicht umsonst konnten sich die Essener durch eine gehörige Portion Rotzrock sogar ins Finale spielen. Doch lange hätte man bei dem energischen Quartett auch nicht vorbeisehen können, denn wenn eine Band es live richtig krachen lässt, dann macht so etwas schnell die Runde. Dabei ist die Gruppe in dieser Konstellation gerade erst zwei Jahre zusammen, allerdings sind hier auch bekannte Szenegesichter am Start. Bandgründer Celli dürfte so manchem Metalhead auch als Gitarrist bei Onkel Tom aufgefallen sein, während sein Kompagnon und Bandmitbegründer Dirk bei den Ramonstars den Tieftöner zupft. Komplett sind Crossplane dann mit Alex (Gitarre) und Don an den Drums.

Mit „High Speed Operation“ liegt nun die erste CD vor, wobei der Titel ein wenig in die Irre führt, denn Crossplane stehen nicht für schnelles Gebolze oder derbe Schreierei, vielmehr wildern sie im Bereich des schmutzigen Rock’n’Roll und können so locker mit Bands wie Motörhead, Motorjesus, Monster Magnet und The Hellboys aufspielen. Diese Auflistung soll jetzt aber keineswegs den falschen Pfad weisen, denn die Essener Truppe rotzt eigenständig durch die Szene, wobei „Real Life“ mit breiter Motörhead-Schlagseite noch am meisten auf die Punk’n’Arschtritt’Roll-Reminiszenz hinweist. Celli könnte an schlechten Tagen stimmlich glatt Lemmy ersetzen – „Real Life“ ist eine fette Abgeh-Nummer, ein bärenstarker Headbanger. „In My Veins“ dagegen glänzt eher mit punk-orientierter Rhythmik (haben da vielleicht die ehemaligen Essener Dildo Bros ihren Einfluss geltend gemacht?).

Dagegen ist schon der Opener „No Win Situation“ ein rockiger Hüftschwinger, ein cooles Yeah liegt auch dem Lauscher auf den Lippen, diese Art von Schulter klopfender Lässigkeit, die sogar Unbeteiligte mit Rock’n’Roll-Fieber infiziert – locker aus der Hüfte geschossen von hinten durch die Brust ins Auge. Mit „The One I Believe“ zeigen Crossplane ein weiteres Gesicht, eher schleppend bis doomig, die einfachen Gitarrenanschläge mit den im Hintergrund sehr gut platzierten bollernden Bassläufen könnten sich auch teilweise in Soundgarden-Nähe wohlfühlen, bei „Stop The Bullet“ verlässt Fronter Celli seinen auf dem Pfand der Whiskey-Verköstigung angerauten Rotzgesang und schafft mit eher klarem Gesang einen Gegenpol zum restlichen EP-Material. Mit „Bones“ kredenzen Crossplane eher ihre tiefgehende sentimentale Songwriter-Seele und setzen so einen sehr ruhigen Schlusspunkt, indem akustische Gitarren und eine punktuell polternde Bassdrum den bisher hochkochenden Adrenalinspiegel auf Normal Null herunterholen.

Wenn Arsch treten, dann doch bitte so, und die Essener Crossplane wissen genau, wo da der Wunde Punkt ist. Keine Anale Grande, sondern Rotz bis zum Abschlag, Rock bis ins Blut, sie zitieren die Großen und sind selbst gar nicht klein – einfach gut, dass die Gemengelage im Pott immer wieder solch fantastische Bands an die Oberfläche spült. Crossplane gehören mit Sicherheit zu den Typen, die nicht nur auf der Bühne den Gästen in den Clubs zu neuen Schweißrekorden anleitet, sondern wie spielend packen sie genau diese Energie auch auf den Silberling – eigentlich die richtige Mucke für eine ordentlich knisternde Vinylscheibe ohne antiquiert zu sein. Rock’n’Roll to the bones.

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