Nachdem Contradiction schon letztes Jahr mit ihrem Album “The Voice Of Hatred” einiges an Staub aufgewirbelt haben und auch noch eine gelungene Tour mit Overkill hingelegt haben, war meine Vorfreude auf das neue Album schon enorm groß.
Der Opener „Your God“ haut mich auch direkt aus den Socken, einen richtig geilen druckvollen Thrash Metal Sound haben die vier dort hinbekommen. Koffer (Oliver Lux) versteht es immer noch, mit seiner aggressiven Stimme dem Zuhörer den Popo zu erweitern, um es mal etwas vornehmer auszudrücken. Der nötige Druck wird dann schon von Oliver Kämper an der Gitarre und Karsten Heyn am Bass erzeugt. „Your God“ ist ein perfekter Opener.
Nicht weniger genial, wenn auch deutlich langsamer haut einem „The Warchitect“ das nächste volle Brett um die Ohren. Dieser Song wird live bestimmt ein riesen Mitgröhler. Munter drauflos stampfend walzt er wie ein Bulldozer alles nieder. Das riecht nach einer weiteren deutlichen Steigerung von Contradiction.
„The End Of All Things To Come“ beginnt mit einem an Metallica angelehnten Songauftakt. Die Drums von Tim Obernyer vermitteln das richtige Pfund, welches man für diese Spielart der Musik benötigt.
„Thunderstorm“ beginnt mit einem schönen, wenn auch klanglich nicht so begeisternden Melodiebogen. Nee, diese seltsam anmutende Gitarre passt nicht wirklich, wie ich finde. Aber das Intro ist auch bald vorbei und der Song entwickelt sich zu einem schönen Midtemposong, der mich aber nicht so recht glücklich stimmt. „Shadowsoul“ hätte früher auch aus der Feder von Metallica stammen können, wenn auch der Gesang natürlich Contradiction pur ist.
„Tunes Of War“ beginnt stürmischer und hat ein paar überraschende Tempiwechsel eingebaut. Leider fehlt mir hier irgendwie ein wenig die heavy Power, welche die ersten Songs auszeichnete. Der Refrain geht dann leider auch an mir vorbei. Den hätte man vielleicht etwas deutlicher ausarbeiten sollen. „The Heritage“ lebt von der musikalischen Power, allerdings fängt Koffer`s Stimme langsam an, mich stellenweise nicht mehr so zu begeistern, da sie eigentlich permanent dasselbe abliefert. Etwas mehr unterschiedliche Stimmlagen und variable Lautstärke würden den Songs etwas besser bekommen.
Die Hymne „Thrash Metal“ entschädigt dann aber wieder etwas für die leicht abgeflachte Stimmung. „Peacemaker“ fällt da schon positiver aus dem Rahmen und erhöht mit seinen fast schon gequält wirkenden Backgroundgesang das Level in Richtung Opener. Hinzu kommen die tollen Gitarrenläufe von Oliver Kämper.
Bei „Godsend“ wird dann wieder es etwas hymnischer. Der Titel besticht durch seine Melodiebögen. Toller Song! „What Am I“ kann da dann leider nicht wirklich mithalten, auch wenn dieser Song keinesfalls als Lückenfüller anzusehen ist. Der Refrain ist mir deutlich zu eintönig und weckt eher Langeweile als einen Adrenalinschub.
Warum die Band dann ein Motörhead Cover von „Rock`n`Roll“ auf dem Album verewigt hat, bleibt für mich ein Rätsel. Oliver Lux versucht krampfhaft, wie Lemmy zu klingen, was meiner Meinung nach ziemlich daneben geht. Insgesamt schein mir der Song etwas unvorteilhaft in Szene gesetzt.
Mein Fazit: Contradiction haben das Zeug dazu, ganz groß zu werden, wenn sie sich nur auf ihre Stärken besinnen und sich lieber etwas mehr Zeit nehmen und dann nur starke Songs veröffentlichen. So spielen sie halt nur relativ weit oben in der deutschen Thrashliga mit. Schade, denn in der Band steckt deutlich mehr Potenzial.