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Communic: The Bottom Deep

Nicht ganz so stark wie die ersten drei Alben, aber immer noch sehr gut
Wertung: 8/10
Genre: Power Metal, Progressive Metal
Spielzeit: 55:11
Release: 22.07.2011
Label: Nuclear Blast

Die Norweger Communic sind in der Musikpresse irgendwie so ein bisschen was wie „everbody’s darling“: Bislang hat die Band in schöner Regelmäßigkeit drei großartige Alben veröffentlicht, die in sämtlichen Magazinen überall mit Recht in den höchsten Tönen abgefeiert wurden; alle sind sich einig, dass man für diese Combo gar nicht genügend Lob übrig haben kann.

Und obwohl das Trio bereits seit seinem fantastischen Debüt „Conspiracy In Mind“ (2005) beim Branchenriesen Nuclear Blast unter Vertrag steht, hat man irgendwie das Gefühl, dass ihm zumindest von Seiten der Basis nie so richtig die Aufmerksamkeit zuteil wurde, die es verdient gehabt hätte. Ob sich dies mit der neuen Scheibe „The Bottom Deep“ ändern wird, bleibt abzuwarten, ist jedoch eher fraglich, denn auch nach mehreren Durchläufen bleibt der Eindruck haften, dass die neuen Stücke zu einem nicht unerheblichen Teil etwas sperriger geworden sind und mehr Zeit brauchen, um richtig zu zünden. Natürlich hatten Communic schon immer jede Menge recht lange Nummern mit klar progressiver Schlagseite im Repertoire, doch schafften sie es dennoch stets mühelos, Hooklines zu kreieren, die sofort im Gehörgang hängen blieben – der Hauptgrund, weswegen jeder bisherige Release der Gruppe so hoch bewertet wurde.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, sei sogleich erwähnt, dass auch „The Bottom Deep“ wieder ein starkes Album geworden ist, das so manch andere Combo des Genres verdammt alt aussehen lässt. Wahnsinnig viel verändert wurde im Prinzip nicht, nur dass die Keyboards, die auf dem Vorgänger „Payment Of Existence“ verstärkt eingesetzt wurden, fast vollständig wieder entfernt wurden – man scheint also wieder etwas mehr an den ersten beiden Alben orientiert zu sein. Auch sind die Stücke diesmal nicht ganz so lang geworden wie zum Teil in der Vergangenheit – zwar finden sich in der Tracklist zwei Nummern jenseits der Sieben-Minuten-Grenze, doch Epen von neun oder zehn Minuten, derer auf den vorigen Platten immer mindestens eines vorhanden war, gibt es auf „The Bottom Deep“ nicht, was angesichts der Tatsache, dass das Material wie erwähnt etwas sperriger erscheint, interessant ist.

Der Opener „Facing Tomorrow“ startet mit einem griffigen Mainriff und wartet im weiteren Verlauf mit einigen frickelig-progressiven Passagen mit rhythmischen Verschiebungen, die den Vergleich mit Nevermore, den die Band sich seit ihrem Debütwerk stets anhören muss, wieder einmal provoziert, auf. Der melancholische Refrain mit den gedoppelten Gesangslinien Marke Oddleif Stensland ist für die Band absolut typisch – eines jener Merkmale, derentwegen die Norweger trotz zahlreicher Vergleiche mit verschiedensten Prog-, Power- und Thrash-Kapellen so eigenständig klingen.

Song Numero zwei, „Denial“, schließt sich ohne Unterbrechung an – sehr cool gemacht; wenn man nicht gerade auf das Display seines CD-Players guckt, das einen neuen Track anzeigt, könnte man vermuten, es handle sich um einen weiteren Part des ersten Liedes. Der Song basiert auf einer simplen Tonfolge, die sich in variierter Form durch das ganze Stück zieht und eine geradezu hypnotische Wirkung entwickelt. Wirklich klasse, genau wie das folgende „Flood River Blood“, das etwas positiver tönt und die wohl eingängigste Nummer des Albums markiert. Hingegen besitzen „Voyage Of Discovery“, „In Silence With My Scars“ oder „My Fallen“ um einiges komplexere Songstrukturen, welche die ein oder andere etwas eingeschoben wirkende Passage bergen – Angst, Stensland und Co. würden dem Selbstzweck verfallen, muss allerdings auch hier niemand haben.

Es ist also insbesondere der Mittelteil der Platte, der verlangt, sich besonders intensiv damit zu beschäftigen; das abschließende, zusammenhängende Doppel „Wayward Soul“ (sehr stark!) und der Titelsong, eine wunderschöne, zerbrechliche Ballade von lediglich zweieinhalb Minuten, welche mit Akustikgitarren und Celloklängen ausgestattet ist (also eher untypisch für Communic) wirkt wieder etwas leichtfüßiger und läuft definitiv schneller rein. So oder so haben die Skandinavier auch mit ihrem vierten Album wieder eine spannende, abwechslungsreiche und gelungene Scheibe vorgelegt, die nach meinem Geschmack zwar nicht ganz das Niveau der drei ersten Platten erreicht, aber trotzdem über jeden Zweifel erhaben ist. Als positive Randnotiz sei außerdem noch angemerkt, dass, wenn schon ewig der Vergleich mit Nevermore herangezogen wird, die Produktion im Gegensatz zu den Werken der Seattler wesentlich natürlicher und organischer tönt.

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