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Booze & Glory: Hurricane

Fast jeder Song ein Volltreffer
Wertung: 8,5/10
Genre: Punk
Spielzeit: 46:43
Release: 18.10.2019
Label: Scarlet Teddy Rec

„Zwei Polen, ein Italiener und ein Spanier gehen auf Reisen“ - dies ist nicht etwa der Beginn eines schlechten Witzes, sondern beschreibt vielmehr das Tour-Leben von Booze & Glory. Und unterwegs ist der Punk-Rock-Vierer tatsächlich recht häufig, zumindest waren sie in den letzten Sommern wohl Dauergast auf allen einschlägigen Festivals, was ihren Bekanntheitsgrad gar noch etwas steigen ließ. Andererseits hinderte es die Londoner mitnichten daran, ihr fünftes Album gemeinsam mit dem schwedischen Millencolin-Gitarristen Mathias Färm fertig zu stellen.

Getauft wurde der Frischling auf „Hurricane“ und kaum ein Name hätte für den Silberling besser passen können: Schon die vorherigen Auskopplungen legten nahe, dass der Vierer vielleicht den ein oder anderen Ohrwurm pflanzen könnte, dass sich aber nun ein ganzes Rudel in die Gehörgänge spult, war nun nicht zwangsmäßig zu erwarten. Da legen Booze & Glory gleich zum Start mit „Never Again“ schon mal den ersten Kracher hin, der mit äußerst dynamischem Schlagzeug daherkommt und die Richtung für die nächste dreiviertel Stunde vorgibt: Hier gibt es extrem eingängigen und treibenden Punk-Rock auf die Ohren, der die Facetten des Genres durchaus zu nutzen weiß, wenngleich man nicht über dessen Grenzen hinausgeht. Dafür zeigt sich gleich zum Einstieg noch eine kleine Neuerung: Die Londoner erweitern ihr Klangspektrum um ein Keyboard, was dem Gesamtsound durchaus zuträglich ist.

Ansonsten gehen Booze & Glory den mit „Chapter IV“ eingeschlagenen Weg weiter und hauen dem Hörer eine Ansammlung von völlig überzeugenden Nummern entgegen, die allesamt mit Singalongs und markanten Bass-Linien gespickt sind. Bestes Beispiel hierfür ist das bereits im Vorfeld ausgekoppelte „Ticking Bombs“, bei dem es noch kräftige Unterstützung von Bands wie The Casualities, Sick Of It All und Municipal Waste gibt. Da kann man einfach nur konstatieren, dass hier nichts mehr tickt, sondern direkt in die Luft bzw. eben in die Ohren geht. Derart schmissige und mit erhöhtem Mitgrölfaktor versehene Titel findet man auf „Hurricane“ en masse, sei es der Rückblick zum zehnjährigen Bandjubiläum „Ten Years“ oder die Fußballhymne „Three Points“ – hier pogen die Beine und brummen die Kehlen quasi von allein.

Insofern ist man im Mittelteil doch etwas erfreut, dass der Vierer zu „The Guv’nor“ etwas gemäßigter agiert. Auch das titelgebende „Hurricane“ hebt sich vom Rest ab, anfangs mit gesprochenen Worten, insgesamt etwas rauer wirkend und abschließend mit einem längeren, leise ausklingenden Instrumentalteil versehen, erlebt man Booze & Glory an dieser Stelle in einem anderen Gewand, welches ihnen allerdings ebenfalls bestens steht.

Mit „I’m Still Standing“ macht der Vierer auf seinem Ritt letztlich nicht mal vor Elton John halt, eigentlich recht geil gemacht, muss man dann doch anmerken, dass Frontmann Mark hier an seine stimmlichen Grenzen kommt. Dafür passt sein Organ nur zu gut zur abschließenden Ballade „Too Soon“, mit welcher man sich mit einem Hauch von Wehmut verabschiedet. An dieser Stelle hilft dann eigentlich nur noch die Repeat-Taste, das Album hat tatsächlich ein paar zusätzliche Ehrenrunden verdient!

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