Blackfield: Das mehr als lebendige Nebenprojekt von Porcupine Tree - Frontmann Steven Wilson ist zurück! Drei Jahre nach dem viel beachteten Debüt “Blackfield“, präsentieren uns Steven Wilson und Aviv Geffen (ein Musikkollege und Friedensaktivist aus Israel) mit “Blackfield II“ ihr neustes Glanzstück.
Wer den Namen Porcupine Tree hört, denkt vornehmlich zuerst an eleganten und bodenständigen Progressive Rock aus England. Allerdings hatte auch hier Steven Wilson bereits immer wieder ein sicheres und versiertes Händchen für elegische und melancholische Balladen bewiesen (also so ganz ohne den typischen „Progressive Bombast-Sound“).
Da aber nicht alle Anhänger von Porcupine Tree etwas mit diesen sanften und authentisch-emotionalen Werken anfangen konnten (oder wollten?), entschied sich Vollblutmusiker Wilson für eine gänzlich neue Spielwiese: Blackfield war geboren.
Rein auf balladeske und nachdenkliche Poesie aufgebaut, begeistert das Duo Wilson & Geffen insbesondere durch sinnliche Harmonien, aus dem Leben gegriffene Texte und träumerische Melancholie; ganz ohne den viel berüchtigten „Schmalz- und Depressionsfaktor“.
So bietet auch das nunmehr zweite Studiowerk der beiden Klangpoeten eine warmherzige und abgrundtief ehrliche Aneinanderreihung an schönen Melodien mit Ohrwurmcharakter. Die Atmosphäre auf “Blackfield II“ ist bestrebt auf romantische Zweisamkeit und ein fürsorgliches Miteinander. Lieder wie beispielsweise “1000 People“, “The Killer“ und “The End of the World“ gehen hierbei besonders unter die Haut und erzeugen ein wohliges Gänsehautgefühl beim entspannten Zuhörer. “Where is my Love?“ kommt hierbei mit seinen sanften Rock-Einlagen sogar fast schon tanzbar rüber und beweist erneut eindrucksvoll, wie schön doch rein handgemachte Musik sein kann.
Hingegen hat man für meinen persönlichen Geschmack aber bei Songs der Marke “Once“, “Christenings“ und “Some Day“ doch etwas zu sehr auf gediegene Routiniertheit (und somit Langeweile) gesetzt. Aber dennoch: “Blackfield II“ ist ein ebenbürtiger Nachfolger des Erstlings geworden und bietet knappe 43 Minuten an träumerischen und friedlichen Balladen. Nahezu alles Songs, wie sie für einen ruhigen und entspannten Abend zu zweit (aber durchaus auch alleine) nicht passender sein könnten. Produziert und Aufgenommen wurde das Album übrigens zu Teilen in London und Tel Aviv. Zudem werden die beiden Blackfield - Musiker ab Februar 2007 auf Europatour gehen und die neuen Stücke erstmals live präsentieren.