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Black Hawk: A Mighty Metal Axe

Da wird doch glatt das Lederfett ranzig, wenn die Platte im Regal fehlt
Wertung: 8/10
Genre: Heavy Metal
Spielzeit: 45:29
Release: 25.10.2013
Label: Pure Underground Records

Erst kommen sie nicht aus dem Quark, lösen sich gar auf, werden Teil eines Reunionwahns, bevor die Diskussion der Notwendigkeit sämtlicher Wiedervereinigungen in der Allgemeinheit überhaupt erst angefangen hat und veröffentlichen seit dem Sprung in die Neuzeit mit „A Mighty Metal Axe“ ihren fünften Longplayer in neun Jahren – Respekt, denn wenn auch heutzutage eine nicht unübersichtliche Schar an klassischen Metalheads durch die deutsche Szene tobt, so laufen Black Hawk natürlich mit dem 80er Sound schnell Gefahr, einfach zu altbacken zu sein.

Es versteht sich bei dem Schleswig-Holsteiner Urgesteinen einfach von selbst, dass hier die Kuttenformation regiert, dass es lieber Speck als Gemüse gibt, dass lieber die Gitarre brät anstatt das Keyboard vor sich hin dünstet – true vom ersten Riff bis zum genretypischen Coverartwork – diese hochgereckte Metalstreitaxt als explosives Gesamtkunstwerk. Und so endet das Keyboardgesäusel auch nach dem mit zwei Minuten zu lang geratenen Intro „Arise“ – der Finger schippt schon bereitwillig gen Skiptaste, da wäre einfach weniger mehr gewesen. Doch mit dem Opener „Fear“ riffen die Nordlichter schon breit grinsend und verteilen laut krachend eine akustische Backpfeife an alle Zweifler – ein wechselwarmer Ohrwurm zwischen akustischen Klampfentupfern und bratenden Riffattacken, so dermaßen im 80er Stil, dass einem schon wegen dem Weg zurück in die Zukunft schwindelig wird.

Wer nun denkt, Black Hawk haben schon früh ihr Pulver verschossen, schlittert auf dem Fehlweg der Unkenntnis, denn der Titeltrack „A Mighty Metal Axe“ entpuppt sich als metallisches Schwergewicht im fett stampfenden Rhythmus mit feistem 80er Odem, das sich locker zwischen die priest’schen Stühle im saxonischen Lager pflanzen kann. Wartet der Uptempo-Rocker „Nightrider“ noch mit helloweenesken Gesangslinien auf und verzichtet dabei trotzdem nicht auf einen ordentliche Portion Wumms, so könnte „Burning Angels“ kaum besser von UDO, jetzt mal nicht der Bethke, unter die Fans gebracht werden, was dann auch noch die wohl besten Leadgitarrenpassagen des ganzen Albums unterstreichen.  Auch wenn bei „The Fighter“ zuerst die akustische Gitarre dominiert, so kommt schnell dieses wohlige Saxon-Feeling auf, wenn die E-Gitarren das Zepter an sich reißen und die Double Bass ordentlich Dampf unter den Kessel hievt.

Die passenden, immer wieder ohrwurmartigen Refrains sind dabei auch kein schlechtes Merkmal im Black Hawk-Sound, wenn man z.B. dafür die speedige Nummer „Heroes“ heranzieht oder gar den Rausschmeißer „Straight To Hell“ zitiert – ein fies fräsender, voll der klassischen Schule entnommener Stampfer, der sich gewaschen hat und mit seinen Backgroundchören irgendwo zwischen Priest und alten Accept rangiert. Ruhiger dagegen gehen es die Norddeutschen bei der Akustikklampfenballade „Venom Of The Snake“ an und auch „FashionVictim“ bewahrt trotz zwischendurch einsetzender Gitarren seinen Balladencharakter. Das leicht hymnisch wirkende Instrumental „Skills Of Arabia“ mit der orientalischen Note hätte dann durchaus etwas mehr musikalisches Safran, Kurkuma oder gar Kreuzkümmel für mehr Schärfe vertragen können.

Na klar, der Faible für die 80er Mucke muss schon ausgeprägt sein, denn wer mit schielendem Auge gen Neumodenkrimskrams linst, der ist hier völlig verkehrt am Platz. Auf „A Mighty Metal Axe“ regiert der ausgefeilte Stoff der Achtziger, da wird doch glatt das Lederfett ranzig, wenn die Platte im Regal fehlt.

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