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Betontod: Antirockstars

Antirockstars mit Hitpotential
Wertung: 8/10
Genre: Deutschrock, Punk
Spielzeit: 44:18
Release: 26.08.2011
Label: Better Than Hell

20 Jahre Bandgeschichte, vier Studio- und zwei Live-Alben, sowie unzählige Konzerte im deutschsprachigen Gefilde stehen bisher auf der Habenseite von Betontod. Mittlerweile wurde ein eigenes Plattenlabel gegründet und als Jungfernfahrt ging „GlaubeLiebeHoffnung“ vom Stapel. Die Entscheidung zur Selbstverwaltung wurde auch prompt mit einer Platzierung unter den Top 100 der Charts belohnt. Wenn dann noch eine treue Fangemeinde hinzukommt, könnte man meinen, es handelt sich um echte Rockstars. Dem zum Trotz schicken die Rheinberger nach nur einem Jahr ihren neuen Silberling mit dem programmatischen Titel „Antirockstars“ ins Rennen.

„Gloria“ ist der Opener und hier gibt es bereits eine Menge zu verdauen. Mit zart tröpfelnden Piano-Klängen steigt man ein, Streicher erweitern und schließlich gibt es den kompletten Orchestersound, der durch die hereinbrechenden Gitarren unterbrochen wird. Die berechtigte Frage, was denn Antirockstars ausmacht, wird hier auch gleich beantwortet: Bodenständigkeit, Unangepasstheit und Rückgrat scheinen wohl die wichtigsten Attribute für diesen Status zu sein. Leider ziehen sich doch einige Phrasen durch die Lyrik, so dass etwas Skepsis bei Textzeilen wie „härter als jemals zuvor entern wir dein Ohr“, aufkommt.
Dass man nicht nur Sprüche klopft, sondern auch Taten folgen lassen kann, zeigen die folgenden Songs „Gasolin“ und „Nebel“. Treibend, melodisch und von Oliver Meister mit rau gröhliger Stimme vorgetragen, gehen sie sofort ins Ohr. Die Glaubwürdigkeit des noch brennenden Feuers, kann man auf Grund der entgegen schlagenden Energie nun wirklich nicht leugnen. Bei „Nebel“ gibt es zusätzlich eine Gesangspartnerin zu hören, die als guter Gegenpart den Track abrundet. Geht es hier um eine Beziehungskiste, ist man mit „Keine Popsongs“ auch schon wieder beim Albumtitel angekommen. Jeder Satz ist ein Statement und als dieses auch musikalisch untermalt, hier wird zusätzlich mit dynamischen Drums gepunktet. Von Anpassung an die VIVA-Kultur gibt es keine Spur und Popsongs klingen sowieso ganz anders. Ironischerweise ist dies wohl einer der eingängigsten Titel und bleibt sofort in den Gehörgängen kleben.

Dass Rock’n‘ Roll und Alkohol oft Hand in Hand einherzugehen scheint, ist bekannt und so darf wohl auf keiner anständigen Punkrockscheibe eine Saufhymne fehlen. Konnten Betontod mit „Glück auf“ in der Vergangenheit schon ordentlich beisteuern, übertreffen sie dies nun mit „König Alkohol“. Der Song vermittelt schon von der CD einen absoluten Live-Charakter und wer hier nicht spätestens beim zweiten Refrain mitsingt, ist bereits vom Mitgröhlen des Nachbars taub oder schwört auf grünen Tee.

Danach wird sich thematisch größtenteils wieder dem Rückblick auf die letzten Jahre zugewandt und auch ein Einblick in das jetzige Bandfeeling gegeben. Mit „Am Ende“ gibt es, wie auch schon bei „Auf eine gute Zeit“, nochmals eine Danksagung an Freunde, Wegbegleiter und Fans.

Ganz am Ende steht dann aber der Song „20 Jahre“, hier als Akustiktrack beigesteuert. Ein letztes Mal gibt es einen Blick zurück und fast möchte man ein „Halleluja“ schreien und ihnen einen Heiligenschein aufsetzen. Wer so ausgiebig seinen geradlinigen Weg betont, sollte ihn sich sicher verdient haben. Allerdings geht man mit den Wiederholungen doch gefährlich nah an die Nervgrenze.
Eine Hommage an sich und die letzten Jahre weniger hätten der CD sicher gut zu Gesicht gestanden. Ansonsten handelt es sich um ein gelungenes Album, bei dem anständiger Deutschrock kredenzt wird. Dass die Wurzeln im Punkrock liegen, ist unüberhörbar und der Metaleinschlag macht es noch ein Stück abwechslungsreicher. „Antirockstars" wirkt ausgereifter und vielschichtiger als der Vorgänger und so kann man darauf wetten, dass dieses Album die vorherige Chartplatzierung nochmals toppen wird. Aber vor allem kann man sich die Songs bestens live vorstellen und sie werden mit Sicherheit sofort zünden.

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