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Barren Earth: The Devil's Resolve

Starker Zweitling, der eine klare Weiterentwicklung erkennen lässt
Wertung: 9/10
Genre: Progressive/Death/Folk Metal
Spielzeit: 46:46
Release: 16.03.2012
Label: Peaceville/Edel

Barren Earth, die zweite. Nach dem sensationellen Debüt „Curse Of The Red River“ aus dem Jahr 2010 legt das finnische Sextett um (Ex-)Mitglieder von AmorphisMoonsorrowSwallow The Sun und Kreator nun mit „The Devil’s Resolve“ nach.  Und um es gleich vorweg zu nehmen: Den hohen Erwartungen und dem inoffiziellen, in Musikerkreisen eher verpönten Terminus „Supergroup“ wird die Combo auch mit ihrem zweiten Output gerecht. Schon erstaunlich, wie die Band es bereits mit dem ersten Album problemlos geschafft hat, einen völlig eigenständigen Mix aus mächtigem Todesblei, epischem Folk Metal, Akustiksequenzen, Siebziger-Prog und Amorphis-ähnlichen, großen Melodien mit Widerhaken zu kreieren – auf der neuen Scheibe wird dieser Stil weiter verfolgt, neue Nuancen ausgelotet, ohne dass man sich lediglich plump wiederholen und einen Aufguss des Erstlings vorsetzen würde.

Vielmehr ist „The Devil’s Resolve“ insgesamt etwas vertrackter und ein wenig Riff-lastiger ausgefallen. Man begibt sich hörbar das ein oder andere Mal in Opeth’sche Gefilde, was natürlich nicht nur an Mikko Kotamäkis unfassbar gutem Growling, das inzwischen tatsächlich das Niveau eines Mikael Åkerfeldt erreicht hat, liegt. Interessant übrigens, dass seine klaren Vocals sich doch klar davon unterscheiden, wie er bei seiner Hauptband Swallow The Sun singt. Was Barren Earth betrifft, so haben diese selbstredend dennoch ein eigenes Gesicht, das trotz des oben erwähnten Konglomerats irgendwie schwer zu beschreiben ist, doch episch ist wohl das Wort, das einem sofort einfällt. In jedem Fall gibt es erneut unheimlich viel zu entdecken, viele Details offenbaren sich erst nach mehrmaligem Hören so richtig (fast überflüssig zu erwähnen, dass Kopfhörersessions Pflicht sind), doch ähnlich wie beim Debütalbum sind auch wieder viele vordergründige Melodien vorhanden, die sich rasch festsetzen und einen schnell zum Mitsingen oder -summen animieren.

So beispielsweise bei „The Rains Begin“, das bereits vorab zu hören war und zu dem auch ein Video gedreht wurde: Sehr ohrwurmige Riffs und Melodien ganz in der Tradition von „Forlorn Waves“ vom Vorgängerwerk; da darf man, auch wenn es sich erst um die zweite Platte handelt, ruhig von einem für die Gruppe typischen Stück sprechen. Auch das Mainriff von „White Field“ fordert umgehend zum fröhlichen Rübeschütteln auf, und „As It Is Written“, das vielleicht sogar der stärkste Track der Scheibe geworden ist, besitzt ebenfalls absolut eingängige Momente – die relativ simple, aber herrlich erfrischende Keyboardmelodie ist von herausragender Prägnanz und will den Schädel überhaupt nicht mehr verlassen; in der Mitte des Songs wird allerdings amtlich drauflos geproggt. 

Dieses Rezept – Eingängigkeit meets Prog – funktioniert bei Barren Earth durch die Bank hervorragend, auch wenn man wie erwähnt etwas mehr Durchläufe benötigt, um die Qualität des Songwritings tatsächlich adäquat würdigen zu können, was bei proggiger Mucke aber ja nun wirklich nichts Neues ist. Dafür wachsen der fette Opener „Passing Of The Crimson Shadows“, der mit etlichen Tempowechseln aufwartet, ebenso wie „The Dead Exiles“, das sehr erhabene „Vintage Warlords“, die finale, majestätisch-getragene Nummer „Where All Stories End“ oder auch „Oriental Pyre“ dann jedoch in schwindelerregende Höhen; letzteres bietet dem Titel entsprechend geniales orientalisches Riffing und ein entsprechendes Solo in der Mitte.

Ohne Zweifel haben die sechs Finnen einen würdigen Nachfolger zu „Curse Of The Red River“ abgeliefert, der deutlich zeigt, dass man nicht vorhat, auf der Stelle zu treten, sondern sich weiterzuentwickeln, ohne den eigenen Sound zu verlieren. Das können nicht viele Bands nach nur zwei Alben von sich behaupten, aber natürlich bestehen Barren Earth auch aus gestandenen, erfahrenen Musikern, die lange im Geschäft sind und wissen, was sie tun. Für meinen Geschmack war das Debüt trotzdem einen kleinen Tick stärker, schade, dass man diesmal nicht wie damals in bester Jethro Tull-Manier bei wenigstens einem Track die Querflöte ausgepackt hat. Neun Punkte sind dennoch ein Muss. PS: In der limitierten Auflage liegen noch zwei weitere Songs vor, auf die mangels Vorhandensein in der Promoversion leider nicht eingegangen werden kann.

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