Excrementory Grindfuckers
Nachdem Elsterglanz einen komplett gefüllten Platz vor sich hatten, lichtet sich dieser bei Excrementory Grindfuckers sichtlich. Ob nun das Zähne putzen nachgeholt wird oder es Zeit für den ersten Gang zum Bierwagen ist, sei dahingestellt. Etwas mehr Aufmerksamkeit hätten sich die Hannoveraner aber definitiv verdient. Schon der Soundcheck bietet einen Ausblick auf das Folgende und zeigt den schrägen, wie aber auch spontanen Humor des Quintetts. Him, der nicht nur am Gesang, Keyboard, Trompete und Blockflöte, sondern vor allem auch im plüschigen Leopardendress glänzt, bedenkt die anwesenden Zuschauerinnen mit entzückenden Weisen wie „Achselhaare darf sie haben, aber schön muss sie sein“. Zwischenrufe werden sofort erwidert und mit der Feststellung, dass es auf der Bühne Grindcore und hinten Freibier gibt, geht es auch mit der Show los.
Excrementory Grindfuckers drehen bekannte und eingängige Songs der Schlager- bis Rockwelt durch den Grindcore-Wolf, versehen sie mit ironisch bis satirischen Texten und dies tun sie verdammt anständig. Wirkliche Anerkennung gibt es aber anfangs nicht und so ist die Stimmung doch eher lau. Was die Niedersachsen allerdings nur zu beflügeln scheint und so reißen sie sich auch weiterhin gepflegt ihren Allerwertesten auf.
„Schnaps“ bereichert durch Ska-Einflüsse und Horn brüllt sich durch den Song, dass jetzt erst mal ein Doppelter zum verdauen nötig wär. Zu „Nein, kein Grindcore“ wird die Blockflöte ausgepackt und mit dem Hinweis auf die Absonderlichkeit von Dixie-Klos geht es in „Heimscheißer“. Mit „Looking For Grindcore“ reißen die Fünf zwar genauso wenig Mauern ein wie David Hasselhoff, aber immerhin lässt sich ein leichtes Auftauen des Publikums feststellen.
Dies setzt sich bei den kommenden Titeln fort und als Him bei „Vater Morgana“ in den trennenden Graben steigt, um Anwesenden einen kleinen Nasenstüber zu verpassen, scheint das Eis gänzlich gebrochen. Endlich geht die Hardcoregemeinde doch noch ab und mit „Final Grindown“ setzen die Excrementory Grindfuckers den gelungenen Schlusspunkt unter ihr Konzert.
Wie viele neue Fans die Niedersachsen gewinnen konnten, ist ungewiss, aber sicher sind es um einige mehr, als sie vor ihrem Auftritt hatten.
Setlist:
Wer will Grindfuckers
Schnaps
Excrementory
Nein, kein Grindcore
Heimscheißer
Crack
Looking For Grindcore
Halb & Halb
Blitz
Picknick im Zenit metaphysischen Widerscheins der astralen Kuhglocke
Staatsfeind Nr.1
Grindcora
Final Grindown