Sick Of It All
Zwischen den Soundchecks lichtet sich die Zahl derer, die sich nun von Sick Of It All berieseln lassen wollen, in keinster Weise. Zwar haben es sich viele weit hinten, im Licht des Sonnenuntergangs sitzend oder liegend gemütlich gemacht um der Band zu lauschen, aber das Interesse an den Hardcore-Punks aus den USA ist groß.
So prasseln auch schnell einige „Mengen-Taucher“ über die Securitys nieder. Ein junger Herr hat sich dabei wohl etwas mit Tauch-geeigneter Kleidung verschätzt und steht schneller als er sich versehen kann, splitterfasernackt im Bühnengraben. Ganz gelassen drückt ein Security ihm seine Boxershort in die Hand, während der Flitzer das Weite sucht. Die Jungs von Sick Of It All bringt das nicht ansatzweise aus dem Konzept. Sie preschen weiter cool ihre schnellen, straighten Riffs runter und Lou Koller bringt seine Texte wie strikte Befehle durch das Mikro und niemand würde es wagen, dieser Macht zu widersprechen. So bleibt es auch wohl beinahe überflüssig zu erwähnen, dass es bei Songs wie „Death Or Jail“ und „Step Down“ auch im Inneren des Pulks ordentlich zu Sache geht. Dort wird gerannt, gesprungen und nach allem verlangt, bloß nicht nach einer Auszeit. Wie in einem Karpfenbecken tummeln sich die Tobsüchtigen und können von Sick Of It All nicht genug bekommen. Die New Yorker haben sich in den letzten Jahren zu einer Größe entwickelt, die ihresgleichen sucht. Absoluten Respekt haben sie vor allem durch ihr Line-Up verdient, dass seit der Gründung 1986 konstant geblieben ist. Ebenso konstant scheint auch die Leistung der Jungs, (gut, sagen wir Herren) zu sein. Musikalisch astrein und körperlich unermüdlich. Insbesondere Pete Koller springt immer zu in die Lüfte, als würde es die Erdanziehung nicht geben. Ein mehr als gelungener Auftritt und ein sehr guter Einheizer für den Headliner des heutigen Abends Killswitch Engage.</!-->