Im April veröffentlichten White Miles ihr neues Album „The Duel“, seither ist das österreichische Duo unentwegt unterwegs, um nun in Dresden eine weitere Zwischenstation einzulegen. Ganz unbekannt dürften sie in der Landeshauptstadt auch nicht mehr sein, immerhin gaben sie vor zwei Jahren schon gemeinsam mit den Truckfighters ein Konzert, bei welchem die ausverkaufte Groovestation sich regelrecht in eine Sauna verwandelte. Davon ist man allerdings an diesem Abend im Beatpol leider recht weit entfernt, selbst wenn es ein Samstagabend ist und sich der Eintrittspreis auf schlaffe fünf Schleifen beläuft, will sich die Hütte einfach nicht wirklich füllen. So trifft es sich immerhin gut, dass der Support
Cosmic Combo
aus Dresden stammt und wenigstens noch einige ihrer Freunde eintrudeln. Das 2015 gegründete Quartett lässt nicht allzu lange auf sich warten und startet fast pünktlich in den Abend. Laut Selbstbeschreibung soll nun hier Spacid Rock kredenzt werden, was auch immer man sich genau darunter vorstellen mag, Psychedelic würde es aber definitiv ebenfalls gut treffen und mit Blick auf die zart vernebelte Bühne, die nur äußerst spärlich beleuchtet wird, fällt zu den ersten Klängen von „Easy Lover“ wohl noch der Begriff „Kiffermusik“ ein, was allerdings nicht despektierlich gemeint sei.
Bewusstseinserweiternde Präparate brauch man allerdings nicht, um die Stücke von Cosmic Combo genießen zu können, maximal muss man sich von der Aussicht auf knappe Rocknummern trennen, da es sich ausnahmslos um längere Songs handelt, die eben auch schon mal zehn Minuten ausfüllen können. Sich hier mittreiben zu lassen fällt allerdings nicht wirklich schwer, immerhin wechseln die Dresdner immer wieder zwischen ruhigen und druckvollen Phasen, was eben durchaus einen guten Spannungsbogen bringt. Einziger Minuspunkt hierbei ist die Tatsache, dass die Überleitungen der einzelnen Parts etwas hakelig und kantig wirken, wodurch man ab und an das Gefühl erhält, dass ein Titel schon beendet sei, hat allerdings für die Band den schönen Nebeneffekt, dass sie auch mal zwischendurch einen Applaus erhält. Verdient ist der allemal, zumal Jost an der Gitarre zwar noch kein zweiter Jimi Hendrix ist, aber wohl sichtlich daran arbeitet und eine gute Leistung abliefert. Noch erstaunlicher ist allerdings die sonore Stimme von Frontmann Marty, die man ihm so gar nicht zugetraut hat, die aber den Stücken wirklich gut steht.
Die Zuschauer wippen meist vor sich hin oder wagen gar die ersten tranceartigen Tanzübungen, viel mehr an Ekstase ist zu großen Teilen auch kaum möglich. Dies ändert sich etwas, als bunte Lichter über die Bühne rauschen, Grund hierfür ist allerdings kein schlechter Trip, sondern die Drum-Einlage von Schlagzeuger Matthieu, der zum Abschluss noch eine anständige, kraftvolle Einlage bietet. Das war es dann aber auch schon von den Dresdnern, die sicher mit einer respektablen Leistung empfehlen.