Die Walpurgis Metal Days sind über die Jahre eine feste Institution zum Start der Festivalsaison geworden. Dabei zieht die Veranstaltung längst nicht mehr nur Besucher aus Deutschland an, auch aus dem benachbarten und weit entfernten Ländern sind Musikbegeisterte angereist, um zu feiern, zu bangen und eine gute Zeit zu haben. Der Wettergott zeigt sich der Veranstaltung mehr als nur gnädig. An beiden Tagen gibt es nur strahlenden Sonnenschein bei sommerlichen Temperaturen.
Auf dem Festplatz in Hauzenberg wurde das Festivalgelände errichtet. Dort findet sich das große Zelt, in dem sich die Bühne befindet, das Vorgelände mit reichlichem und breit gefächertem Angebot an Essensständen und ein paar Händlern, die auch noch Platz gefunden haben. Der angrenzende Stadtpark wurde zum Campingplatz deklariert. Bereits Freitagmittag hat sich dort schon eine kleine Zeltstadt entwickelt, die zwar mit denen der großen Festivals nicht mithalten kann, dafür aber eine heimelige Atmosphäre bietet. Die Stimmung ist ausgelassen und überall sitzen die Fans in Gruppen zusammen, trinken, genießen das Wetter und feiern den Festivalauftakt.
Low Down
Die Passauer Low Down eröffnen das sonnenscheinverwöhnte Festival. Das Quartett um Frontmann Atze hat sich dem Death‘n‘Roll verschrieben und tritt auch gleich zu Beginn kräftig aufs Gaspedal. Für die Band denkbar ungünstig ist natürlich die Tatsache, dass sie gegen die ersten richtigen Sonnenstunden des Jahres anspielen muss. Viele Festivalbesucher können sich nicht aufraffen, bleiben lieber noch eine Weile auf dem Campingplatz sitzen und ergötzen sich an der Sonne.
Derweil geht auf der Bühne der Punk ab. Die Mähnen fliegen wild, während die Gruppe ihr Liedgut in das Zelt zimmert. Low Down fixieren sich nicht nur am Death’n‘Roll, er ist eher als Fundament der Musik zu verstehen. Auf diesem steht ein sich immer wieder veränderndes Konstrukt aus Death Metal, Thrash Metal und Heavy Metal. Auf sehr lebendige Art und Weise verstehen es die vier Niederbayern, ihrer Musik Ausdruck zu verleihen. Gerade Songs wie der Opener „Don’t Blame Me“ oder auch „Dead Fucking Lost“ zeigen, dass die Band durchaus ernst zu nehmen ist. Die Stücke sind nicht übermäßig komplex, weisen eine klare Linie auf und treffen genau zwischen die Augen.
Die im Zelt anwesenden Besucher beobachten die Darbietung aufmerksam, aber leider recht emotionslos und meist aus größerer Distanz aus dem hinteren Bereich der Location. Ein recht überschaubarer Pulk aus Anhängern der Band lässt es sich aber nicht nehmen, vor der Bühne Stimmung zu machen, und so gibt es nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne kreisende Matten zu bestaunen.
Der Sound schwächelt zu Beginn noch etwas, der Tontechniker bringt das aber relativ schnell unter Kontrolle und sorgt dafür, dass Low Down richtig schön fett klingen. Die Musiker schonen sich bei dem Gig nicht. Mit Elan wird in die Saiten gegriffen, beziehungsweise die Schießbude verprügelt. Schreihals Atze schenkt sich auch nichts und brüllt sich die Seele aus dem Leib.
Abermals bewahrheitet sich, dass die kleineren Bands nicht weniger interessant als die Headliner sind. Low Down machen auf der Bühne einen guten Job, wofür sie auch immer wieder begeisterten Applaus erhalten.
Setlist:
- 1. Don’t Blame Me
- 2. Hanger 84 (Human)
- 3. Dead Fucking Lost
- 4. Uprising
- 5. Psycho
- 6. Me The Wolf & Men
- 7. Souldealer
- 8. Roswell 47