Ein ganz und gar ungewöhnliches Projekt stellte die erste „Night Of Steel“ dar, denn alleine der Veranstaltungsort war nicht nur ungewöhnlich, sondern originell noch dazu. Als Gastgeber trat die Westfälische Almetalbahn e.V (WAB e.V.) im Bahnhof Mooskamp im Nord-Westen Dortmunds auf. Die WAB e.V. versucht hier mit viel Engagement wichtige historische Schienenfahrzeuge zu erhalten und zu präsentieren. Doch an diesen Abend waren die Schienenfahrzeuge und historischen Gebäude nur von sekundärem Interesse. Mehr als 250 AnhängerInnen des Stahls im musikalischen Sinne fanden Weg aufs abgelegene Betriebsgelände. Das Kassenhäuschen war in einem Straßenbahnwagen gelegen, auch der Backstage-Bereich für die Bands war solch ein Schienenfahrzeug. Das Konzert selber fand dann in einer Art Werkshalle statt. Trotz der hohen Gefahr von zu starkem Hall war der Sound richtig gut, die Gäste wurden mit lecker Gerstenkaltschalen versorgt, und frisch Gegrilltes lud zum kulinarischen Genuss.
Kings Of Thunder
Die WAB e.V. hatte im Frühjahr 2009 einen Schülerbandwettbewerb ausgeschrieben, und nachdem sich zahlreiche Bands bei diesem Projekt der Jugendförderung bewarben, kürten die Jurymitglieder Kings Of Thunder als Erstplazierte. Diese noch junge Combo musste nun als erstes die Bühne entern, was sichtbar für weiche Knie sorgte, war doch die Halle schon richtig gut gefüllt, und Ehrensache, dass die Sprösslinge im Alter von 13 bis 16 Jahren auch von den Eltern haarklein beäugt wurden. Überraschend dann schon das Niveau der metallischen Jungspunde, vom Powermetal bis hin zum lupenreinen Thrash zockten die vier schon höllisch gut. War „Welcome“ schon eine starke Nummer, so thrashten sie gleich im Anschluss mit „Holy Land“ durch die Gehörgange der Anwesenden. Musikalisch gab es nichts zu meckern, dass sahen auch die gut 200 Fans des härteren Musikgeschmacks so und forderten die Band nach heftigem Applaus zu einer Zugabe auf. Diese wurde dann auch mit dem Track „Eternal War“ geboten. So vielversprechend der tonale Eindruck auch war, die Performance auf der Bühne wirkte doch eine wenig…hölzern. Die seltsam anmutenden eingesprungenen Einlagen von Shouter Hendrik und das Schüchtern-Defensiv-Im-Hintergrund-Aufhalten von Bassist Maxim sind verbesserungswürdig. Lediglich Saitenhexer Christian hatte schon die eine oder andere Posing-Nachhilfestunde hinter sich und überzeugte auch optisch. Alles in allem ein sehr überzeugender Eindruck. Man darf auf den geplanten CD-Release gespannt sein.
Setlist:
1. Welcome
2. Holy Land
3. Rebel With A Cause
4. Devil’s Servant
5. Mordor
6. Lost
7. Victims Of Madness
8. Eternal War