Feuerschwanz
Als erste Band am Donnerstag locken Feuerschwanz ins Zelt zur Party Stage. Es hat wohl niemand mit solchem Andrang gerechnet, denn innerhalb kürzester Zeit ist das Zelt bis zum Bersten gefüllt, und auch vor dem Zelt hat sich eine große Traube erwartungsvoller Zuschauer gebildet.
Als der Hauptmann und sein Haufen dann die Bühne betreten, bricht auch sogleich Jubel aus. Die Band wirkt sehr erfreut, so früh so viele Fans begrüßen zu dürfen. Mit dem ersten Stück „Metvernichter“ startet dann die Party. Die Menschen hüpfen, die Protagonisten inklusive Miezen geben ihr Bestes, und die Sonne brennt auf das Zelt und lässt die Temperaturen im Zelt in die Höhe schnellen.
Mit „Das Turnier“ folgt sogleich die nächste Hüpfnummer, die auch dankend angenommen wird, obwohl der Boden im Zelt von den tagelangen Regenfällen im Vorfeld alles andere als fest ist und sich beim Betreten anfühlt, als würde man auf einem Wasserbett laufen.
„Met und Miezen“, das Motto der Spielmannen aus Erlangen, „Verteidiger des wahren Mets“, die Parodie auf J.B.O bzw. Manowar und „Meister der Folter“ sorgten bis weit außerhalb des Zeltes für gute Laune.
Als vorletztes Stück schallt „Hurra Hurra die Pest ist da“ aus den Lautsprechern. Das wahrscheinlich bekannteste Lied von Feuerschwanz wird vielfach mitgesungen und das ganze Zelt hüpft und schunkelt.
Setlist:
Metvernichter
Das Turnier
Met & Mietzen
Verteidiger Des Wahren Mets
Lindwurm
Hurra Hurra Die Pest Ist Da
Schnaps Und Schnecken
Napalm Death
Die unkaputtbaren Krawallbrüder von Napalm Death treten bereits zur Mittagszeit an, um das Summer Breeze in Schutt und Asche zu legen. Schade nur, dass der Rezensent den Anfang des Gigs verpasst, da eine halbe Stunde vor dem Auftritt eine große Massenbewegung auf dem Zeltplatz einsetzt, die sich die Briten ebenfalls gerne ansehen wollen und mit lauten „Napalm Death“-Rufen den Einlass verstopft.
Zum Old School-Doppelpack „Unchallenged Hate“ und „Suffer The Children“ haben sich aber alle eingefunden, um der Grind- und Death Metal-Legende zu huldigen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie ein so harmlos aussehender Mensch wie Frontmann Barney so fies brüllen und wie ein Wahnsinniger über die Bühne stiefeln kann. Der Sound ist zwar ein wenig matschig, aber das tut der Stimmung kaum einen Abbruch. Im krassen Gegensatz zu dem wüsten Sound der Band stehen die zum Nachdenken anregenden, sozialkritischen Ansagen, die mit ordentlichem Beifall quittiert werden.
Im Vordergrund steht aber natürlich die Musik und die hat es bei Napalm Death naturgemäß in sich. Hits neueren Kalibers wie „Silence Is Deafening“ stehen gleichberechtigt neben den „Scum“-Klassikern wie „Siege Of Power“ und „You Suffer“. Letzterer steht übrigens immer noch im Guiness-Buch als kürzester Song aller Zeiten. Angepeitscht von Barney entstehen im Verlauf des Gigs zahlreiche Mosh- und Circle-Pits, die ihren Höhepunkt beim bejubelten Dead Kennedys-Cover „Nazi Punks Fuck Off“ erreichen. Bleibt nur die Frage, wie viele bei diesem anstrengenden Gig bereits gegen Mittag der Hitze Tribut zollen mussten. Napalm Death sind auf der Bühne jedenfalls intensiv wie eh und je.
Setlist:
Strong-Arm
Unchallenged Hate
Suffer The Children
Silence Is Deafening
Life And Limb
When All Is Said And Done
On The Brink Of Extinction
Scum, Life?
The Kill
Deceiver
You Suffer
Nazi Punks Fuck Off
Siege Of Power