Einfach köstlich, was Turock-Peter da wieder für einen Tourtrupp ins Essener Turock geholt hat, denn mit Suffocation lassen sich die Ur-Tech-Brutal-Deather blicken. Dazu gesellen sich sowohl die noch jungen und wilden Thrasher Havok als endlich auch die Blackthrasher Skeletonwitch. Nicht auf der Eintrittskarte oder auf dem Tourflyer angegeben, aber trotzdem vor Ort sind Seita, die heute für einige überraschend den Opener geben.
Seita
Überraschend einfach deswegen, weil das Gros der Anwesenden und noch Kommenden den Openerslot so gar nicht auf den Schirm hat. Seita kommen aus Amsterdam angereist und sind für einige Shows der Tour mit an Bord, so auch hier in Essen. Die Death Thrasher wollen natürlich nicht die Möglichkeit ungenutzt lassen, ihr Debüt „Asymmetric Warfare“, welches sie via SAOL 2012 veröffentlichten, vorzustellen.
Das stellt sich als nicht ganz leicht dar, ist der Club zu Beginn der Show mit gut 50 Leuten doch noch recht spärlich gefüllt, was natürlich auch aufs Applausbarometer sowie die immer wieder ominöse Scheu der Gäste, nicht näher als drei Meter an die Bühne heranzutreten, Auswirkung hat. Den Holländern bleibt also erst einmal nichts anderes übrig, als Vollgas zu geben, und so brettern sie die ersten beiden Songs dann auch gleich ohne Pause durch und stellen so ganz nebenbei mit „Burn The Skies“ auch einen Song vom kommenden zweiten Album vor, wobei der Sound aus den Boxen dann doch irgendwie nur aus Bass und Becken zu bestehen scheint und locker ein paar Dezibel weniger vertragen hätte – die überextreme Lautstärke wird sich auch den ganzen Abend noch so hinziehen, bei Suffocation haben sich die Ohren entweder dran gewöhnt oder aber der Soundmann hat schon wegen der eigenen blutenden Lauschlappen ein wenig zurückgefahren.
Kann man zu Beginn der Show den Eindruck gewinnen, dass Seita heute hier nicht viel reißen können, so verschiebt sich der Eindruck letztlich doch gen positives Feedback. Zwar bleiben die ersten Reihen weiterhin verwaist, doch hinten gesellen sich mehr und mehr Metalheads dazu und ab „The Awakening“ kann man schon von deutlich gehobenerem Applaus reden, der seinen Höhepunkt wohl gerade wegen des sehr emotional vorgetragenen und sehr lang gezogenen Gitarrensolos durch Pablo Minoli, der übrigens nur als Liveklampfer für den letztes Jahr ausgestiegenen Edson Munhoz agiert, im Finale des Tracks „Ditatura“ findet – ein Musikstück, welches laut Frontmann Michel die Diktatur im Brasilien der 60er Jahre thematisiert. Mit der fetten Breitwandwalze „Baptism“ können sie zum Abschluss ebenfalls punkten, ernten ordentlichen Applaus und auch ein paar Pommesgabeln und können so dann schlussendlich doch noch einen positiven Strich unter ihren ersten Essen-Trip ziehen.
Setlist:
The Riot Starter Inside Eyeryone
Burn The Skies
The Awakening
Know Your Enemies
Ditadura
Baptism