Samstag, 3. Juni 2017
Monument
Zweiter Festivaltag, neuer Opener und schon wieder ein absoluter Glücksgriff, denn was Monument anbieten, rifft sich gleich mal locker in die Herzen aller Fans der Eisernen Jungfrauen. Und wenn man da noch on top was draufsetzen will, dann wären da auf jeden Fall erst einmal die Genesungswünsche an den erkrankten Bassisten Daniel Bate, der für die Show in Gelsenkirchen allerdings durch niemanden geringeren als Chris Bate (Bruce Dickinson, Atom Seed, Tank oder auch Balance Of Power) ersetzt wird – ein britischer Kreis, der sich da zum „Circle of Old School Magic“ schließt.
Und auch wenn das Quintett aus London kommt und dem Vernehmen nach dort doch anderes Wetter herrscht, lässt es sich Frontmann Peter Ellis nicht nehmen, trotz enorm hochgepuschter Temperaturen in dicker Lederjacke über die Bühne zu pendeln und ein ums andere Mal mit Brucie-Stimme vollauf zu überzeugen – als wäre die Zeit stehen geblieben, zumal auch Rifftechnik und die Doppelleads keine anderen Querverweise zulassen.
Zusätzlich fahren Monument wie zuvor auch schon angekündigt ordentlich auf, da sind die Nebelfontänen noch das kleinere „Übel“, vielmehr erhitzen auch Feuerbälle Gemüter und Umgebung. Die Fans jedoch sind gleich entzückt zur Stelle, stimmen mit kräftigen Ohoo-Chören in „Carry On“ ein und feiern die Briten nach „Fatal Attack“ – übrigens die allererste Single der Band – mit phonstarken Sprechchören. Dafür bedankt sich Peter auch gleich mit einer kurzen „Wir müssen alle zusammenstehen“-Rede in unsicheren Zeiten und streut mit einem „keep the spirit alive“ gleich auch reichlich Pfeffer auf alle Pathosfanherzen, wobei dann das anschließende „Crusaders“ inhaltlich vielleicht nicht der wirkliche Glücksgriff ist.
„Vielen Dank fürs Kommen, so ein geiles Festival“, grient Peter über das ganze Gesicht, nahezu überwältigt, die Fans singen immer wieder fleißig mit, gerade bei „Lionheart“ wird es besonders deutlich, einmal mehr branden Sprechchöre auf und zum Rausschmeißer „Rock The 'Fucking' Night“ sind erneut ein paar Crowdsurfer unterwegs – hey, das ist Musik zum Headbangen, haltet euch doch einfach dran. So enthusiastisch der Tag begann, so aufgeladen können Monument unter erneut lauten Sprechchören die Bühne verlassen. Der Pott hat die Briten offensichtlich und ohrenscheinlich ins Herz geschlossen.
Setlist:
Intro
A Bridge Too Far
Carry On
Fatal Attack
Crusaders
Olympus
Imhotep (The High Priest)
Lionheart
Rock The Night