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Rock Hard Festival 2017

Hail fucking Satan!

Mantar sorgen nur zu zweit für eine außergewöhnliche Atmosphäre - auch open air.

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Mantar

Dieses ungewöhnliche Duo aus Bremen ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Erneut gibt es hier einen krassen Stilbruch zu verzeichnen, allein die Ankündigung „viel Spaß bei 45 Minuten Hass und alle Regler auf Elf“ suggeriert überdeutlich, dass hier nicht braver Seventies-Rock wie bei den Jungs zuvor angesagt ist. Vieles an dieser Combo befindet sich jenseits aller gewohnten Gepflogenheiten – so würde  manch einer sicherlich spöttisch anmerken, dass man beim Black Metal sowieso keinen Bass braucht, sofern man die Truppe zum Schwarzmetall hinzuzählen möchte, da streiten sich die Experten.

Doch ob nun Doom, Black Metal oder Punk: Da diese beiden Musiker lediglich mit zwei Instrumenten auskommen, stehen sie sich gegenüber, sind vom Publikum also im Profil zu sehen, was gerade beim Schlagzeug durchaus seinen Reiz hat, da man den Felleverdrescher so viel besser bei der Arbeit beobachten kann. Vorher wird sehr ausgiebig gesoundcheckt, hier sollte auch wirklich alles stimmen, allein schon, da Frontmann und Gitarrist Hanno mit einer ganzen Armada an Effektgeräten angereist ist. Aber wen wundert’s – schließlich soll das Ergebnis maximal sein.

Und ganz offensichtlich wird dieses Ziel auch erreicht: Für die dritte Band des Tages ist es ganz gut voll im Rund, klar, dass bei diesem außergewöhnlichen Line-up jede Menge Interessierte angelockt werden. Der lange Soundcheck hat sich gelohnt, trotz nur zweier Instrumente plus dem ultrafiesen Gesang von Hanno sieht man sich mit einer amtlichen Wand konfrontiert, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Für ein derart monoton-repetitives, aber hochgradig intensives Klanggebilde funktioniert die Angelegenheit erstaunlich gut bei einem Festival (und bei Tageslicht), im Club dürfte das Ganze allerdings noch mal ein gutes Stück schweißtreibender ausfallen.

Trotz der eher unkonventionellen Haltung wendet sich Hanno hin und wieder auch ans Publikum: „Ihr wurdet heute bestimmt schon oft gefragt, ob es euch gut geht, deswegen erzählen wir lieber mal was über uns.“ Im Folgenden erklärt er – für alle, die es noch nicht mitbekommen haben sollten –, dass es sich hier nicht um „Stimmungsrock“ handeln würde, stattdessen habe man „einen Sack voll Stress“ mitgebracht. Sogar einzelne Leute im Zuschauerbereich pickt er sich heraus: „Du hast auch schon ordentlich getankt“, meint er zu einem übermütigen Fan.

Ob Stimmungsrock oder nicht: Die Leute lassen es sich nicht nehmen, zwischendurch auch mal mitzusingen und sogar einen Circlepit zu starten. Am Ende räumen die Wahlhamburger mächtig ab und können den Auftritt als vollen Erfolg werten. „White Nights“ beendet eine tolle Show, die beweist, dass man es auch zu zweit und mit vermeintlich limitierter Instrumentierung schaffen kann, dass einem das Publikum aus der Hand frisst. Der eingespielte Sampler, der die letzte Rede von Marshall Applewhite, dem Anführer des religiösen Kultes Heaven’s Gate enthält, bevor er und seine Anhänger kollektiven Suizid begingen, passt übrigens zur morbiden Aura dieser faszinierenden Band. Funfact: Die Rede wurde bereits von Porcupine Tree bei deren Song „Last Chance To Evacuate Planet Earth Before It Is Recycled“ verwendet.

Setlist:

Cult Witness
Praise The Plague
Into The Golden Abyss
Spit
Cross The Cross
Pest Crusade
Astral Kannibal
The Huntsmen
Era Borealis
White Nights

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