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Rock Hard Festival 2017

Hail fucking Satan!

Stimmlich in Topform: Ray Alder von Fates Warning.

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Fates Warning

Was schrieb ich eben über Bands, die zwar später im Billing auftauchen, es aber schwierig haben gegen eine Coverkapelle, die mit zahlreichen Klassiker-Hymnen im Sack angereist ist? Bei Fates Warning, die direkt nach Ross The Boss kommen, wird dies überdeutlich. Erschreckend geradezu, wie viel leerer es im Rund geworden ist, obwohl die Amerikaner ja selbst eine Institution der Szene sind, und wenn sie auch gemeinhin unter Progressive Metal aufgeführt werden ja doch weniger verkopft als beispielsweise Dream Theater agieren.

Fakt ist: Wer sich jetzt verkrümelt hat, verpasst etwas. Der Fünfer zeigt sich in Topform und gerade Sänger Ray Alder bringt eine exzellente Leistung – der Lohn manifestiert sich alsbald in Sprechchören für die Band, wofür der Vokalakrobat sich höflich bedankt („die deutsche Crowd ist immer wieder großartig!“) und trotz der zunächst etwas enttäuschenden Kulisse (Sprechchöre hin oder her) betont, wie toll es sei, dass die Leute auch nach über 30 Jahren noch kommen würden. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass man schnell weitermachen müsse, schließlich wolle man so viel wie möglich spielen.

Recht so, denn zu den kürzesten Stücken gehören die meisten Fates Warning-Kompositionen ja jetzt auch nicht unbedingt. Dennoch werden nach und nach glücklicherweise doch mehr Besucher aufmerksam und es wird wieder ein wenig voller in der Arena. Auch wenn es am Ende weiterhin nicht annähernd so viele Leute sein werden wie bei Ross The Boss zuvor, herrscht gute Stimmung, die die so häufig kolportierte Meinung, Prog Metal würde auf Festivals nicht funktionieren und langweilen, Lügen straft.

Man darf zwischendurch statt immer nur zu feiern eben schlichtergreifend auch mal gute Mucke genießen und einfach nur zuhören. Und wer nicht vor Glückseligkeit in dem herrlichen mehrstimmigen Gesang zu Beginn von „The Eleventh Hour“ schwelgt, vor Entzücken über die wunderbaren Gitarrenharmonien in „The Light And Shade Of Things“ ein Lächeln ins Gesicht gezaubert bekommt oder mit offenem Mund dem Drumrhythmus von „Life In Still Water“ lauscht, kann kein Musikfreund sein.

Perfekt verfasste und arrangierte Kompositionen, auf den Punkt genau kredenzt in einer gesunden Mischung aus altem und neuem Material – so sieht ein entspanntes, aber doch stimmungsvolles Konzert aus, das in der Darbietung des übermächtigen „Monument“ kulminiert, welches eines der besten Gitarrensoli des gesamten Festivals beinhaltet. Man kann nur froh sein, dass am Ende doch ein paar mehr Fans als zu Anfang des Auftritts den Weg zurück ins Amphitheater gefunden haben, denn eine Band, die so lange am Start ist und stets Qualität abgeliefert hat, verdient mehr Aufmerksamkeit.

Ob Crowdsurfer zu Fates Warning passen, darüber mag man trotzdem streiten, immerhin jedoch zeugt dies davon, dass hier doch noch was geht. Dafür will auch Ray Alder noch mal sorgen und fordert die Zuschauer in einer Spannungspause im erwähnten „Monument“ auf zu schreien – was er auch bekommt. Ein versöhnlicher Abschluss einer ganz starken Performance, die Drummer Bobby Jarzombek offenbar tatsächlich barfuß durchgezogen hat, wie zu sehen ist, als die Herren nach vorne kommen, um sich zu verbeugen. Cooler geht’s kaum!

Setlist:

From The Rooftops
Life In Still Water
One
A Pleasant Shade Of Grey Part III (There’s A Cloud Above Us)
Seven Stars
SOS
Firefly
The Light And Shade Of Things
Aquiesence
The Eleventh Hour
Point Of View
Monument

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