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Rock Hard Festival 2017

Hail fucking Satan!

Unvergleichliche Bühnenpräsenz: Schlangenbeschwörerin Alia O’Brien.

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Blood Ceremony

Als nächstes steht eine Band an, für die – so heißt es in der Ankündigung – man lange gekämpft habe, um sie endlich auf diesem Festival zu sehen und die mit dem mäßig gelungenen Wortspiel „Lasst euch von ihnen die Flötentöne beibringen“ auf die Bühne geschickt wird. Blood Ceremony sind wohl eine der beständigsten, sympathischsten und schlichtergreifend besten Combos der sogenannten „Retro-Welle“, wie fast alles, was heutzutage ein bisschen nach Sechzigern und Siebzigern klingt, ja vor allem von Gegnern gerne etwas abschätzig genannt wird.

Die Kanadier sind im Club ohne Wenn und Aber ausgezeichnet darin, eine unvergleichliche Atmosphäre zu erschaffen; ob ihnen dies auch auf einem Open Air Festival gelingen würde, war die spannende Frage. Die charismatische, betörende Bühnenpräsenz von Frontlady Alia O’Brien, die wie so häufig mit einem Make-up auftritt, das an die typische Darstellung der Frauen ägyptischer Pharaonen erinnert, macht zweifellos sehr viel aus; vor allem ihre sinnliche Stimme und ihr großartiges Flötenspiel (stilecht mit schwarzer statt silberner Querflöte) sorgen für die Eigenständigkeit des Quartetts, das man ansonsten bekanntermaßen sehr gerne als „Black Sabbath meets Jethro Tull“ bezeichnet.

Das wäre insgesamt etwas zu einfach, klingt doch jedes der vier Alben anders, wovon am heutigen Tage die letzten beiden am meisten zum Zug kommen. Bei fast gleichbleibender Qualität kann die Band also aus dem Vollen schöpfen, weswegen sich der eine oder andere sicherlich ein bisschen mehr altes Material gewünscht hätte – dass vom großartigen „Living With The Ancients“ gar nichts dargeboten wird, ist schon ein bisschen enttäuschend.

Trotzdem ist das Jammern auf hohem Niveau, bei 40 Minuten Spielzeit ist es natürlich schwer, eine Auswahl zu treffen; souverän und bodenständig (sehr cool: Bassist Lucas Gadke agiert Steven Wilson-like barfuß auf der Bühne) zeigen sich Blood Ceremony allemal und liefern eine völlig solide Performance bei gutem Sound ab. Dass sie sich dennoch eher in Clubs wohlfühlen, zeigt Alias beeindruckte Reaktion auf das Amphitheater, das der Band laut ihren Worten „Jazz-Vibes verleihen“ würde, aber, so fügt sie verschmitzt hinzu, man wolle das Publikum bestimmt „nicht mit Improvisationen langweilen“.

Mit „The Magician“, einem Song über „einen Mann, über den wir sogar zwei Songs geschrieben haben“ und der „die hohe Kunst des Opferns von Menschen“ beherrscht, wird das Konzert beendet, ruckzuck ist schon wieder beinahe eine Dreiviertelstunde vergangen. Die Vier mögen im Club noch mehr Wirkung entfalten, dass die meisten Anwesenden das Gebotene trotzdem gut fanden und eben nicht alle in der Szene die Schnauze voll vom „Retro-Trend“ haben, zeigen die größtenteils wohlwollenden Reaktionen. Trotzdem: Nächstes Mal bitte wieder eine Setlist mit mehr altem Zeug, Hits wie „Daughter Of The Sun“, „The Great God Pan“ und „Witchwood“ vermisste man doch schmerzlich.

Setlist:

Old Fires
Goodbye Gemini
Drawing Down The Moon
Half Moon Street
Lord Of Misrule
I’m Coming With You
The Magician

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