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Rock Hard Festival 2017

Hail fucking Satan!

Aus unerfindlichen Gründen spielen Behemoth statt der angesetzten 90 Minuten nur knapp 70.

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Behemoth

Dass über das Line-up ausgiebig diskutiert wird, dass die Meinungen über die verschiedenen Bands auseinandergehen, ist das Normalste von der Welt, und dass da immer auch ein paar harmlos-spaßige Sticheleien untereinander dazugehören, wissen gerade wir bei The-Pit.de nur allzu gut. Klar, dass immer besonders leidenschaftlich über die Headliner debattiert wird – und das ist dieses Jahr nicht anders. Natürlich kann man darüber streiten, ob es – bei aller musikalischen Klasse – gerechtfertigt ist, auf einem Metalfestival den Blues Pills zum Beispiel eine der drei begehrten Abendpositionen zu geben.

Die Multikulti-Truppe jedoch zeigte sich immerhin spielfreudig über 90 Minuten – bei Behemoth, der am Samstag aufspielenden Hauptband, hat man dieses Gefühl hingegen nur sehr bedingt. Von den drei Headlinern objektiv derjenige, der „am meisten Metal“ ist, enttäuschen die Polen einen nicht unerheblichen Teil der Anwesenden und schaffen es, das Rund nach und nach leerzuspielen. Zunächst einmal fangen Nergal und seine Spießgesellen eine gute Viertelstunde zu spät an, was im Amphitheater immer ein wenig problematisch ist, da man aufgrund des Curfews einen einigermaßen strengen Zeitplan einzuhalten hat.

Und kurz bevor es endlich losgeht, erfahren die Death Metaller auch noch die mit Abstand peinlichste Ankündigung des Festivals, indem eine noch recht junge, offensichtlich auf Black Metal machende Mitarbeiterin des Rock Hard Magazins sie mit den Worten „Hail fucking Satan“ auf die Bühne schickt. Fremdschämen vom Feinsten, doch der Mummenschanz, der sich anschließend während der Show abspielt, ist sicherlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber okay, als Dimmu- und Cradle-Fan will ich mich diesbezüglich lieber mal zurückhalten. Zugegeben, das viele Feuer mit den Fackeln und Pyros bereichert das Ambiente und die Choreographie ist sicherlich perfekt durchgeplant, doch ansonsten wirkt das Ganze irgendwie reichlich zerfahren.

Da kommt die Band eh schon viel zu spät auf die Bretter und trotzdem wird der Auftritt durch gefühlte eine Million Intros zerstückelt, außerdem ist der Sound anfangs schlimm breiig und auch wenn nach ein paar Songs Besserung in Sicht ist, kann das über die gesamte Spielzeit nicht wirklich überzeugen. Hinzu kommt ein komplett getriggertes Schlagzeug, wie schon beim ewig andauernden Soundcheck zu hören – und künstlich klickernde Bassdrums gehören halt einfach verboten.

Vorne wird selbstverständlich gefeiert, aber alles in allem sind die Reaktionen eines Headliners nicht würdig. Ob dies nur daran liegt, dass die Osteuropäer alle (!) Songs ihres aktuellen Albums „The Satanist“ spielen und somit fast gar keine Abwechslung vorhanden ist, darf angesichts der wohlwollenden Kritiken zu der Scheibe damals zumindest angezweifelt werden. Vielmehr wirkt die Angelegenheit relativ leidenschaftslos und routiniert und wenn – obwohl man eh schon zu spät anfing – um 22:40 Uhr bereits das letzte Stück angekündigt wird und „Chant For Eschaton 2000“ (die einzige Komposition, wo man mal einen kurzen Trip in die Vergangenheit unternimmt) dann tatsächlich den Schlusspunkt markiert, ist das ein regelrechter Rip-off. 68 Minuten netto statt möglichen 90 – den Fans gegenüber schon irgendwie uncool und somit ein Satz mit x.

Setlist:

Blow Your Trumpets Gabriel
Furor Divinus
Messe Noire
Ora Pro Nobis Lucifer
Amen
The Satanist
Ben Sahar
In The Absence Ov Light
O Father O Satan O Sun!
Ov Fire And The Void
Conquer All
Chant For Eschaton 2000

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