Seit nunmehr 30 Jahren veröffentlichen Raven nun Tonträger, und ein paar Jährchen mehr besteht die Band. Vor einigen Jahren sah es ja auch sehr bedenklich aus und die aus gesundheitlichen Gründen eingelegte Zwangspause ging mehr als glimpflich aus. Schon immer galten Raven als Inbegriff purer Spielfreude, was sie gerade in solch klasse Clubs wie dem Turock in Essen einmal mehr unter Beweis stellten. Sie selbst stellten als Begriff für ihre Musik den Terminus „Athletic Rock“ auf – und das passt wie die Faust aufs Auge. Der Abend war klasse, wenn da nur nicht die Vorband Eleven Ton Butterfly…
Eleven Ton Butterfly
Sicherlich ist es sehr schwer, als junge, völlig unbekannte Truppe aus dem Pott vor dieser Legende des NWOBHM zu spielen und dann noch zu bestehen. Flugs wurde mal auf die Myspace-Seite der Band geschaut. Aha, seit 2008 ist man nun aktiv und ordnet sich beim Heavy Stoner Rock ein. Kann man so stehen lassen. Die Schlagzeugarbeit war auf dem Punkt, Gitarre und Bass ordentlich – nicht wirklich spektakulär. Was steht dort noch? Man gründete sich während eines psychedelischen Wüstentrips? Nun ja, von dem scheint Shouterin Sue noch nicht zurückgekommen zu sein, denn nicht ein einziges Mal traf sie den Ton. Mal meinte man ein bisschen Yvonne von Jingo De Lunch herauszuhören, und dann wiederum versuchte man, die schiefen Töne zu ignorieren.. Halt – vielleicht hatte sie doch mal auf den Punkt gesungen, allerdings schien das dann auf der vergeblichen Suche nach dem Merchstand im oberen Kaffeebereich oder dem Metallertreffen an der Pinkelrinne untergegangen zu sein.
Klar, nervös waren sie, zu Recht, denn die Metaller schienen sich keinen Meter zu bewegen, selbst die als Eltern ausgemachten Personen hielten sich im hinteren Viertel am Tresen fest.
Der eine oder andere Fuß wippte unauffällig, und auch ein wenig Höflichkeitsapplaus wie z.B. nach „Love Dope Dollarnotes“ schwappte Richtung Bühne. Mehr hatten sich Eleven Ton Butterfly wohl auch nicht erhofft. Wenn man sich ein Publikum erspielen will, muss halt mehr kommen als wieder mal nur Stehgeiger – Luis an der Gitarre und Romu am Bass bewegten sich keinen Millimeter – sowie einem arhythmischen Funkenmariechen, die zwar Bewegung auf die Bühne brachte, dabei aber genauso ungelenk wirkte wie die Sangesdarbietungen.
Setlist:
Deep Octopussy
Love Dope Dollarnotes
Yakuza Flow
Run
Human Pulsar
Devils In My Brain
Fire
Vesuv