Suffocation
Die Amerikaner Suffocation lassen sich stilistisch in eine ähnliche Schublade schieben wie Origin. Auch die New Yorker haben sich dem technischen und brutalen Death Metal verschrieben. Trotz des großen Namens der Band konnten sich nicht gerade sehr viele Anhänger aufraffen, um dem Konzert beizuwohnen. Zumindest am Anfang ist vor der Bühne noch eindeutig zu viel Platz.
Trotzdem startet der Gig pünktlich und Suffocation präsentieren sich in recht heftigem Soundgewand. Die Saiteninstrumente klingen absolut sauber, so dass man jeden Anschlag und jede Note genau hören kann. Die Drums, vor allem die Bassdrum, drücken enorm und der Gesang liegt leicht dominant über dem Rest. Bei so einem feinen Sound macht technische Musik natürlich richtig Spaß.
Nachdem die ersten paar Songs praktisch ohne Unterbrechung durchgezockt werden, nimmt sich Frontmann Bill Robinson (Bill ist für Frank Mullen eingesprungen, weil dieser aus arbeitstechnischen Gründen nicht konnte) Zeit, um ein paar Worte an die Zuhörer, die inzwischen deutlich mehr geworden sind, zu richten. Zu allererst äußert er sich über die wunderschöne Kulisse und merkt dabei an, dass er selber auch abseits der Zivilisation wohnt, weil er die Natur liebt. Das Naturtheater ist eine sehr schöne Location und die Anwohner können sehr froh sein in dieser Gegend zu wohnen. Mit Hippies will der Shouter aber nicht verglichen werden, nur weil er in der Natur wohnt.
Als nächster Song wird „Abomination Reborn“ angekündigt. Der Titel ist eine Autobiografie über das „Monster Frank Mullen“ (O-Ton Bill Robinson). Und schon verwandelt sich der sympathische Naturliebhaber wieder in das Ur-Schrei-Tier.
Später macht sich der wohl anscheinend wirklich begeisterte Sänger noch einmal die Mühe und bedankt sich bei den Fans, bei der Crew und beim Veranstalter für die ganzen Annehmlichkeiten wie das üppige und gute Catering, was auf Tour wohl nicht immer so sei.
Bei „Catatonia“ wünscht sich die Band nun einen Circle Pit. Das Lied ist dafür ja auch bestens geeignet. Es dauert ein paar Sekunden, bis sich die Fans entscheiden, ob sie nun Laufen und als diese Frage bejaht ist, dauert es wieder kurz, bis die Richtung passt. Dann funktioniert der Kreis aber einwandfrei.
Suffocation haben noch einige Kracher mitgebracht, die sie den Fans auch mit Begeisterung um die Ohren hauen. Ganze siebzig Minuten lang bebt das Naturtheater durch die heftigen Riffs der Amerikaner. Als das Set ausklingt und die Band von der Bühne geht, verändert sich auch zu einem großen Teil das Publikum. Der typische Suffocation-Fan ist schätzungsweise nicht gleichzeitig ein J.B.O.-Anhänger.
Setlist:
- 1. Thrones Of Blood
2. Effigy Of The Forgotten
3. Abomination Reborn
4. Catatonia
5. Pierced From Within
6. Liege Of Inveracity
7. Mass Obliteration
8. Funeral Inception
9. Cataclysmic Purification
10. Infecting The Crypts