Night In Gales
So ganz pannenfrei scheinen die Night in Gales-Shows dieses Jahr wohl nicht abzulaufen – nun, in Krefeld gibt es zumindest wie noch beim Winternachtstraum Festival im Februar keinen Feueralarm, dafür aber spinnt der CD-Player und die FesivalbesucherInnen kommen in den Genuss spontan gespielter Songs ohne Intro. Ein bisschen scheint es Frontmann Björn doch zu wurmen, aber die Show selbst wird dadurch nur geringfügig gestört.
Wie schon bei den Shows zuvor stellen Night In Gales ihre starke aktuelle Scheibe „Five Scars“ in den Fokus, doch mit „Sylphlike“ graben sie auch ganz tief in der eigenen Discographie – schon überraschend, wie harmonisch sich alte und neue Songs zusammenfügen. „Für alle, die das letzte Mal vor 15 Jahren dabei waren“, verkündet Björn, wobei die Band dann schnell in „Tragedians“ vom '97er Debüt „Towards The Twilight“ einsteigt – nur auch hier will wie bei den anderen Bands der Funke nicht wirklich überspringen.
Soundmann Klaus muss ein „Fuck Klaus“ über sich ergehen lassen, weil der Player auch in der Folgezeit keine Intros herausbläst, aber auch so kommen die ersten HeadbagerInnen aus den Puschen und feiern endlich wieder ein bisschen zu „The Tides Of November“ ab. „Obwohl relativ überschaubar, ist es trotzdem schön, alte Bekannte zu sehen“, so die Einleitung für „Endtrip“, und während alles zur Musik vor sich hinschwitzt, scheint Bassist Tobias eine einzige Ganzkörperschweißdrüse zu sein – hier wird Melodic Death noch richtig gearbeitet.
Applaus für die Rampe und Jochen, Applaus für die sehr engagierten Night in Gales, die sich kurz vor Schluss noch über die technische Panne mit dem Basskabel ärgern müssen, die entstehende Pause aber mit einem Drumsolo füllen, bevor dann nach dem Rage Against Racism-Hinweis mit „Autum Water“ weit nach Mitternacht das letzte derbe Werk aus den Boxen dröhnt.
Setlist:
Intro Epitaph
This Neon Grave
Days Of The Mute
Sylphlike
Tragedians
Five Scars
The Tides Of November
Endtrip
Intruder
Void Venture
Autumn Water