Amon Amarth
Rot und Gelb, die Farben des Feuers, waren und sind auch die Farben der Headliner am Samstag. Amon Amarth, zu denen wohl keinerlei Erklärung nötig sein sollte, haben die Ehre die Mainstage in Schutt und Asche zu legen. Sehr viele Zuschauer sind gekommen, das erste Mal seit Beginn des Metalfest Austria ist der Platz vor der Bühne richtig gefüllt. Das ist nicht weiter verwunderlich, die Schweden behaupten sich seit über zehn Jahren auf dem Thron des Viking Metal. Im Gepäck haben die Schweden jede Menge Hits aus der Vergangenheit und aus dem aktuellen Schaffen der Band. Schon als nach der Umbaupause die Lichter auf der Bühne ausgehen, bricht das erste Mal Jubel aus. Als sich dann Amon Amarth noch im Halbdunkel auf die Bühne begeben, wiederholt sich diese plötzliche Beifallsbekundung. Und schon beginnen die Nordländer mit ihrem Konzert. Gleich als zweites Stück wurde dann auch schon „With Oden On Our Side“ in die Setlist gepackt. Der Titelsong des 2008 erschienenen Albums ist nicht gerade einer der heftigsten der Viking Metaller, jedoch eignet er sich hervorragend, um die Spannung aufzubauen. Mit Ausnahme von einer kurzen Begrüßung wird während der ersten paar Songs nicht viel gesprochen. Amon Amarth konzentrieren sich lieber auf das, wofür sie da sind, nämlich Musik machen. Und das machen sie hervorragend. Doch nicht nur das, die Lichtshow und vor allem die Pyros geben der Musik der Band die richtige Kulisse. So können Songs wie „Masters Of War“, „Live For The Kill“ oder auch das darauffolgende „Slaves Of Fear“ ihre volle Kraft entfalten. Das ist ja überhaupt der Kernpunkt einer Amon Amarth–Show: die blanke Energie ihrer Songs, die sich direkt auf die Zuhörer überträgt. In Mining ist dieser Tatsache der Umstand behilflich, dass das Metalfest nicht so groß und überfüllt ist wie andere Veranstaltungen. So kommen auch die etwas weiter hinten stehenden Fans noch in den Genuss der Wärme der Feuersäulen oder der grellen Farben der bengalischen Feuer.
Unterdessen kann Amon Amarth nichts mehr auf ihrer Kaperfahrt stoppen. Die Mid-Tempo-Stampfer „Guardians Of Asgaard“ und „Varygias Of Miklagaard“ walzen einfach alles nieder, während „Death In Fire“ mit seinem unglaublichen Gitarrenlauf wieder voll überzeugen kann. Bei "Guardians Of Asgaard" gibt es dann noch eine Überraschung: LG Petrov von Entombed betritt die Bühne und singt den Song gemeinsam mit Johann. Die Fans feiern eine fette Party, es wird gemosht und getrunken - nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge. Derweil nähert sich das Set der Wikinger schon seinem Höhepunkt. Nach den drei folgenden Nummern, im Detail „Twilight Of The Thunder God“, „Runes To My Memory“ und dem Killer „Pursuit Of Vikings“, ist der Auftritt auch schon zu Ende. Ein Amon Amarth–Gig ist immer eine sehr kurzweilige Art, einen Abend zu verbringen. Das hat die Band auch heute wieder bewiesen.
Setlist:
War Of The Gods
With Oden On Our Side
Destroyer Of The Universe
Masters Of War
Live For The Kill
Slaves Of Fear
Guardians Of Asgaard
Varygias Of Miklagaard
Death In Fire
Twilight Of The Thunder God
Runes To My Memory
Pursuit Of Vikings